Geistlicher Tiefblick – Teil 18

Quelle
Randy Alcorn – 9. September 2016

Joe Bloom: Warum Demütige nicht immer nett sind

Ich möchte hier einen Beitrag von Jon Bloom, dem Mitbegründer von „Desiring God“ vorstellen, in dem er einige hilfreiche Gedanken darüber präsentiert, was wahre Demut ist und in welchem er erklärt, warum wir manchmal überrascht sind, wie sie aussieht.

„Demütige Menschen sind nicht immer so, wie wir denken, wie sie sein sollten. Sie sind nicht immer bequem, liebenswürdig und gehorsam. Sie sind nicht immer nett, zumindest nicht in der Weise, wie stolze Menschen denken, wie diese Qualitäten in demütigen Menschen vorhanden sein sollten.

Wir tendieren dazu, echte Demut attraktiv zu finden, wenn wir sie erkennen; aber wir erkennen sie nicht immer. Manchmal halten wir sogar Demut für Stolz und Stolz für Demut. Und wenn wir ehrlich sind, dann gefällt es uns nicht wirklich, von demütigen Menschen umgeben zu sein.

Demütige Menschen denken nicht viel über sich selbst nach

Die meisten von uns würden zustimmen, dass demütige Menschen nicht viel über sich selbst nachdenken. Aber dabei haben wir oft Selbstherabwürdigung vor Augen in dem Sinn, dass sich demütige Menschen für geringfügig halten. Und das stimmt auch. Wenn demütige Menschen ihre Sündhaftigkeit mit Gottes Heiligkeit vergleichen, dann denken sie nicht höher von sich selbst als sie sollten.

Römerbrief Kapitel 12, Vers 3

So fordere ich denn kraft der mir verliehenen Gnade einen jeden von euch auf, nicht höher von sich zu denken, als zu denken sich gebührt, sondern auf eine besonnene Selbstschätzung bedacht zu sein nach dem Maß des Glaubens, das Gott einem jeden zugeteilt hat.

Die gesunde, angemessene Sichtweise der demütigen christlichen Menschen über ihre eigene Verdorbenheit veranlasst sie, Andere für bedeutsamer zu halten als sich selbst.

Philipperbrief Kapitel 2, Verse 1-4

1 Wenn nun eine in Christus ausgesprochene Ermahnung, wenn ein liebevoller Zuspruch, wenn eine Gemeinschaft des Geistes, wenn inniges Mitgefühl und Erbarmen (noch vorhanden sind, oder: etwas gelten), 2 so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, indem ihr die gleiche Liebe hegt und einmütig dem gleichen Ziel zustrebt 3 und nichts aus Rechthaberei (Selbstsucht) oder eitlem Ehrgeiz tut, sondern in Demut einer den andern höher als sich selbst erachtet; 4 jeder habe nicht (nur) seinen eigenen Vorteil im Auge, sondern jeder auch den des andern.

Doch Selbstherabwürdigung ist nicht der Haupt-Wesenszug bei der Demut. Demütige Christen sind darüber hinaus auch nicht ständig mit sich selbst beschäftigt. Sie haben bessere, höhere und herrlichere Dinge zu tun.

Wir können diesen Wesenszug erquickend finden, weil demütige christliche Menschen alles in Relation zu Gott sehen, Seine Gnade genießen und sich an allem erfreuen, was Er erschaffen hat.

Römerbrief Kapitel 1, Verse 20-21

20 SEIN unsichtbares Wesen lässt sich ja doch seit Erschaffung der Welt an Seinen Werken mit dem geistigen Auge deutlich ersehen, nämlich Seine ewige Macht und göttliche Größe. Daher gibt es keine Entschuldigung für sie, 21 weil sie Gott zwar kannten, Ihm aber doch nicht als Gott Verehrung und Dank dargebracht haben, sondern in ihren Gedanken auf nichtige Dinge verfallen sind und ihr unverständiges Herz in Verfinsterung haben geraten lassen.

Die Demut ermöglicht es den Christen, sich an allem zu erfreuen, was Gott gemacht hat, wobei sie auch ihre Mitmenschen hochschätzen. Christen regen ihre Mitmenschen dazu an, dasselbe zu tun, so dass diese sich für eine Weile selbst vergessen, wenn sie sich einmal die Zeit nehmen, die Herrlichkeit von Gottes Schöpfung auf sich wirken zu lassen.

Ein weiterer Aspekt der Demut ist, dass sie unsere Selbstzentriertheit aufdeckt. In Gegenwart von demütigen Christen merken ihre Mitmenschen schnell, wie stark ihr Stolz dazu im krassen Gegensatz steht, auch wenn sie es nicht zugeben wollen.

Demütige Christen ziehen Fenster Spiegeln vor

Da demütige Christen nicht auf sich selbst fokussiert sind, ziehen sie Fenster Spiegeln vor. Denn die Herrlichkeit Gottes in allen von Ihm erschaffenen Dingen zu sehen, befreit sie davon, alles, was sie umgibt, auf sich selbst zu beziehen.

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