Geistlicher Tiefblick – Teil 17

Quelle
Randy Alcorn – 11. September 2011

Abhängigkeit

Ich bin ein Insulin abhängiger Diabetiker. Zweifellos ist die größte Lektion, die ich dadurch gelernt habe, die, dass ich nicht von mir selbst abhängig bin, sondern von Gott.

Jeden Tag seit 1985 brauche ich Insulin-Injektionen und muss Blut-Tests durchführen. Jedes Mal, wenn ich das mache, werde ich mir augenblicklich meiner Schwäche und Unzulänglichkeit bewusst. In diesem Moment bin ich vom Insulin abhängig, um weiterleben zu können.

Aber eigentlich bin ich von Gott abhängig, was mein Leben anbelangt. Denn Jesus Christus sagt uns in:

Johannes Kapitel 15, Vers 5

„ICH bin der Weinstock, ihr seid die Reben: Wer in Mir bleibt und in wem ICH bleibe, der bringt reichlich Frucht; dagegen ohne Mich könnt ihr nichts vollbringen.“

Für gewöhnlich führe ich ein ganz normales Leben. Aber manchmal bin ich total hilflos und steif wie ein Brett und brauche meine Frau, damit sie mir Zucker in meinen Mund einführt. Mein Körper, der einmal so stark war, ist dann völlig schwach. Mein Schicksal sind niedrige Zuckerwerte im Blut, und diese lassen mich dann lallen wie ein Betrunkener.

Das demütigt mich. Aber ich kann ehrlichen Herzens sagen, dass ich dafür dankbar bin. Ja, ich freue mich sogar darüber, weil meine Schwäche mich zu der größeren Abhängigkeit von Jesus Christus zieht.

Bücher zu schreiben, ist nicht mit Leid verbunden (obwohl einige das bestreiten mögen). Aber genauso wie meine Krankheit zeigt es mir meine eigene Schwäche auf. Dabei gerate ich oft in eine Sackgasse, vergeude Tage damit, in die falsche Richtung zu gehen und stürze gelegentlich von einer Klippe. Ich bin mir nie so heftig meiner Abhängigkeit vom HERRN bewusst als dann, wenn ich ein christliches Buch schreibe.

Charles E. Hummel sagte einmal: „Die Wurzel von aller Sünde ist die Selbstgenügsamkeit, die Unabhängigkeit von Gott.“

Gott hat mich gelehrt, dass Er egal ob wir:

  • Ein Buch schreiben
  • Ein Bild malen
  • Etwas reparieren
  • Ein Haus für die Familie bauen

will, dass wir unsere Gaben Ihm weihen, uns bei jedem Schritt von Ihm abhängig machen. Und das sind wir auch, sogar was unseren nächsten Atemzug anbelangt. Mich daran zu halten, gelingt mir nicht immer. Aber daran denke ich stets, wenn ich ein Buch schreibe.

Als Paulus Gott bat, ihm seine Behinderung zu nehmen, die er „ein Dorn im Fleisch“ nannte, hat Er ihn nicht geheilt – was wahrscheinlich dazu geführt hätte, dass der Apostel selbstgenügsam geworden wäre.

2.Korintherbrief Kapitel 12, Vers 9

Doch Er (der HERR) hat zu mir gesagt: »MEINE Gnade ist für dich genügend (muss dir genügen), denn Meine Kraft gelangt in der Schwachheit zur Vollendung (zu voller Auswirkung).

Und er schreib weiter:

2.Korintherbrief Kapitel 12, Vers 10

Daher will ich mich am liebsten um so mehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi Wohnung bei mir nimmt (sich auf mich niederlässt).

Wenn ich ein Buch schreibe, bete ich immer wieder zu Gott, dass Er mir Kraft, Weisheit und Ausdauer und die richtigen Worte eingeben möge. Ich sehe mich dabei als Junior-Partner, während Gott, als Senior-Partner die Hauptarbeit übernimmt. Es ist so, wie Paulus es geschildert hat:

Kolosserbrief Kapitel 1, Vers 29

Um dieses (Vollkommenheit in Christus) zu erreichen, arbeite ich auch angestrengt und kämpfe vermöge Seiner Kraft, die sich machtvoll in mir wirksam erweist.

Ich fühle mich von folgenden Worten von Charles_Haddon_Spurgeon zugleich herausgefordert und ermutigt:

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