Die 3 B’s: Beobachte, bete und bereite Dich auf die Entrückung vor – Teil 74

Quelle: „The Saints‘ Everlasting Rest“ (Die ewige Ruhe der Heiligen) von Richard Baxter

Die richtige Zeit für himmlische Betrachtungen

Was die Betrachtung himmlischer Dinge betrifft, ist es ratsam, dafür regelmäßig eine bestimmte Zeit festzulegen. Dadurch läuft man nicht Gefahr, diese WICHTIGE PFLICHT UND GOTTES GEBOT zu vernachlässigen.

Psalmen Kapitel 1, Verse 1-2

1 Wohl dem, der NICHT wandelt im Rat (nach den Lehren) der Gottlosen und NICHT tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt im Kreise der Spötter, 2 vielmehr Gefallen hat am Gesetz des HERRN und sinnt (nach) über Sein Gesetz BEI TAG UND BEI NACHT!

Josua Kapitel 1, Vers 8

„Höre nicht auf, von diesem Gesetzbuch zu reden, und sinne TAG UND NACHT darüber nach, damit du auf die Beobachtung alles dessen, was darin geschrieben steht, bedacht bist; denn alsdann wirst du glücklichen Erfolg bei deinen Unternehmungen haben, und alsdann wird dir alles gelingen.“

Wie oft und wann Du Dir dafür Zeit nimmst, hängt von Deinen Lebensumständen ab. Aber diese Betrachtung sollte regelmäßig stattfinden, am besten ein Mal pro Tag.

Welchen Segen bringt die himmlische Betrachtung?

1.
Die himmlische Betrachtung verhindert, dass der Seele der dreieine Gott fremd wird. Häufiges Beisammensein schafft Vertraulichkeit. Vertrautheit verstärkt die Liebe und die Freude am Umgang, und wir werden mutiger bei jeder Annäherung.

Der Hauptgrund der Betrachtung himmlischer Dinge ist, dass Du Umgang und Gemeinschaft mit dem dreieinen Gott hast. Je seltener Du diesen Kontakt mit Ihm pflegst, umso fremder wird Er Dir und Du Ihm bleiben.

Wenn ein Mensch das Gefühl hat, dass er Gott und Seine Hilfe in einer Zeit der Bedrängnis braucht, dann wäre es schon eine große Ermutigung, wenn er den dreieinen Gott bereits kennt, an Den er sich wenden will.

Ein himmlisch gesinnter Christ sagt dazu:

„Ich weiß sehr wohl, wohin und zu wem ich gehe. Ich bin diesen Weg gedanklich schon oft gegangen. Ich gehe zu Demselben Gott, mit Dem ich täglich Umgang habe. Und diesen Weg habe ich alle Tage betreten. Der dreieine Gott kennt mich sehr gut, und auch ich kenne Ihn ein wenig.“

Andererseits wird eine Seele, wenn sie sich in Zeiten der Not gezwungen sieht, sich augenblicklich an Gott zu wenden, voller Angst und Mutlosigkeit denken:

„Ach, ich weiß nicht so recht, wohin ich mich wenden soll. Ich bin diesen Weg noch nie gegangen. Im Himmel werde ich wohl nicht bekannt sein. Meine Seele kennt den dreieinen Gott der Bibel nicht, zu Dem ich jetzt sprechen will. Und ich fürchte, dass Er meine Seele nicht kennt.“

Ganz besonders, wenn es ans Sterben geht und wir gleich darauf vor Gott erscheinen und in Seine „ewige Ruhe“ eintreten werden; dann wird der Unterschied deutlich in Erscheinung treten, ob unsere Beziehung zu Ihm eng war oder nicht. Was für eine Freude wird es sein, wenn Du dabei denken kannst:

„Ich gehe jetzt zu dem Ort, wo ich täglich im Geiste war, von wo ich so oft die schönsten Freuden empfing und zu dem dreieinen Gott der Bibel, mit Dem ich in meinen Betrachtungen so oft Umgang gehabt habe. Mein Herz ist schon zuvor im Himmel gewesen und hat oft seine Seligkeit gekostet. Dort wurden meine Augen so hell und mein Geist so erfrischt. Aber das war lediglich ein Vorgeschmack darauf, wie es sein wird, wenn ich dort schon bald Freude ohne Ende erfahren und genießen kann.“

Wie wird es aber andererseits schrecklich sein, denken zu müssen:

„Ich muss sterben, und ich weiß nicht, wohin ich dann komme. Ich verlasse einen Ort, wo ich mich auskenne, um an einen anderen Ort zu gehen, der mir total fremd ist und mit dem ich bisher keine Gemeinschaft hatte.“

Es muss ein schrecklicher Gedanke für einen Sterbenden sein, dass ihm Gott und der Himmel fremd geblieben sind. Die Vernachlässigung der Pflicht zur himmlischen Betrachtung wird den Tod – auch für Gläubige – peinlich und quälend machen.

Deshalb sei nicht lau darin, dieses Gebot Gottes zu halten.

2.
So wie die Betrachtung himmlischer Dinge verhindert, dass Gott unserer Seele fremd wird, so sorgt sie dafür, dass wir mit geistlichen Dingen immer besser umgehen können.

Wie ungeschickt legen die Menschen oft ihre Hände an ein Werk, das sie nicht oft gemacht haben; wohingegen Übung den Meister und sie die Arbeit leicht und angenehm macht.

Beim ersten Erklimmen eines Berges wirst Du noch keuchen und stöhnen. Wenn Du aber erst einmal das Bergsteigen gewohnt bist, dann wird es Dir von Mal zu Mal leichter fallen.

3.
Das Nachdenken über himmlische Dinge verhindert auch, dass in Dir das Lebensfeuer erlischt.

Würdest Du in den nächsten 2 oder 3 Tagen nur ein einziges Mal essen, so würdest Du schnell Deine Kräfte verlieren. Wenn Du Dich einmal in heiliger Betrachtung Jesus Christus genähert und Dein Herz an dem Feuer Seiner Liebe erwärmt hast, aber danach nur noch selten zu Ihm kämst, so würde Deine Herzenskälte bald wieder zurückkehren; besonders deshalb, weil die himmlische Betrachtung eine geistliche Arbeit ist, die der verderbten Natur des Menschen so sehr widerstrebt.

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