Die 3 B’s: Beobachte, bete und bereite Dich auf die Entrückung vor – Teil 73

Quelle: „The Saints‘ Everlasting Rest“ (Die ewige Ruhe der Heiligen) von Richard Baxter

Praktische Anleitungen zur himmlischen Betrachtung

EINFÜHRUNG

Die meisten Menschen bekennen sich mit Worten dazu, dass es dieses Gebot gibt, vernachlässigen es aber, obwohl sie in der Ausübung anderer Pflichten treu sind. Und sie sind gar nicht besorgt deswegen; sogar dann nicht, wenn sie, als Christen, dieses Gebot der himmlischen Betrachtung seit ihrer Bekehrung nicht gehalten haben. Doch das Halten dieses Gebotes belebt alle anderen Pflichten und verwandelt alle Wahrheiten in geistige Nahrung und Erquickung für die Seele.

Dazu beachte was der himmlische Vater zu Josua, dem Nachfolger von Mose, gesagt hatte:

Josua Kapitel 1, Verse 8-9

8 „Höre nicht auf, von diesem Gesetzbuch zu reden, und sinne Tag und Nacht darüber nach, damit du auf die Beobachtung alles dessen, was darin geschrieben steht, bedacht bist; denn alsdann wirst du glücklichen Erfolg bei deinen Unternehmungen haben, und alsdann wird dir alles gelingen. 9 ICH habe dir also zur Pflicht gemacht: Sei stark und entschlossen! Habe keine Angst und verzage nicht! Denn mit dir ist der HERR, dein Gott, bei allem, was du unternimmst.“

Die Betrachtung der göttlichen Wahrheit verwandelt diese geistige Speise in eine warme Empfindung, in feste Entschlüsse und veranlasst zu einem gottgefälligen Lebenswandel.

Die Betrachtung der göttlichen Wahrheit beeinflusst sämtliche Seelenkräfte und wirkt sehr lebendig. Sie ist das geistlichste und erhabenste Werk überhaupt. Von daher kann es nicht von einem weltlich und fleischlich gesinnten Menschen vollbracht werden.

Es ist wichtig, dass sich ein Christ mit dem Himmel beschäftigt, noch ehe er in diesen eintritt.

Die folgenden Anleitungen sind für diejenigen gedacht, die, als Jüngerinnen und Jünger von Jesus Christus, durch die Sündenvergebung ein Anrecht auf die „ewige Herrlichkeit“ haben und die dem HERRN dienen.

Bei der Betrachtung der göttlichen Wahrheit geht es um die Seele und nicht um den Körper. Zu dieser Tätigkeit sind alle Kräfte der Seele erforderlich, wenn man die Betrachtung der göttlichen Wahrheit von der gewöhnlichen Betrachtung der Gelehrten unterscheiden will. Der Verstand allein ist NICHT die ganze Seele. Deshalb kann er dieses Werk auch nicht vollbringen.

Gott hat die Seele mit speziellen Kräften ausgestattet, damit sie sich der Herrlichkeit von Jesus Christus und der des Himmels nähern kann.

  • Was würden uns duftende Blumen nützen, wenn wir keinen Geruchsinn hätten?
  • Was würden die Sprache und die Musik uns für einen Genuss verschaffen, wenn wir nicht hören könnten?
  • Was für einen Genuss würden wir an Speisen und Getränken finden, wenn wir keinen Geschmacksinn hätten?
  • Was würden uns alle Herrlichkeiten des Himmels nützen, oder welche Seligkeit würden wir selbst aus der Vollkommenheit der Eigenschaften Gottes schöpfen, wenn wir nicht zur Liebe und Freude fähig wären?
  • Welche Kraft und welchen Genuss könntest Du wohl aus der Betrachtung der Ewigkeit schöpfen, wenn Du diese Empfindungen der Seele nicht üben würdest, durch die Du allein diese Kraft und diesen Genuss in Dich aufnehmen kannst?

Viele Christen irren sich, wenn sie meinen, dass die Betrachtung himmlischer Dinge lediglich das Werk des Verstandes und der Intelligenz wäre und jeder Schuljunge, ja selbst Menschen, die nichts von geistlichen Dingen halten, dies vollbringen könnten. Aber da ist mehr zu tun, als nur an den Himmel zu denken. So wie es Arbeiten gibt, die nicht nur Hand oder Fuß, sondern den ganzen Körper in Bewegung setzen, so erfordert die Betrachtung himmlischer Dinge die GANZE SEELE.

So wie die Christen vor ihrer Bekehrung ihre Neigungen, Empfindungen und ihren Verstand auf die Welt und ihre Götzen gerichtet hatten und von Gott fern waren, so müssen ihre Neigungen wie auch ihr Verstand nun eine ganz neue Richtung, nämlich die hin zu Gott, einschlagen. Und so wie ihre Seelen früher von der Sünde erfüllt waren, so müssen ihre Seelen nun voll und ganz von Gott erfüllt werden.

David beschrieb die Seligkeit der Gläubigen mit folgenden Worten:

Psalmen Kapitel 1, Verse 1-2

1 Wohl dem, der NICHT wandelt im Rat (nach den Lehren) der Gottlosen und NICHT tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt im Kreise der Spötter, 2 vielmehr Gefallen hat am Gesetz des HERRN und sinnt (nach) über Sein Gesetz BEI TAG UND BEI NACHT!

Diese Betrachtung ist eine feierliche Tätigkeit, an der die ganze Seele, also auch der menschliche Geist, der ja untrennbar mit der Seele verbunden ist, beteiligt ist. So wie manche Christen festgesetzte Gebetszeiten haben, in denen man ausschließlich mit dem Beten beschäftigt ist, gibt es auch Stoßgebete, wenn wir mitten im Alltag einige kurze Bitten an Gott richten, genauso sollte es bei uns auch bestimmte Zeiten geben, in denen wir uns dieser feierlichen Betrachtung hingeben sowie auch kurze Momente am Tag, in denen wir uns mit Gott und mit geistlichen Dingen beschäftigen. Das sollten wir regelmäßig tun und uns dabei genauso wenig von weltlichen Dingen ablenken und stören lassen, wie beim Beten, beim Hören von Predigten und dem Bibellesen.

Bei dieser Betrachtung geht es nur um die „ewige Herrlichkeit“ im Himmel. Der Himmel sollte bei all unseren geistlichen Betrachtungen immer den Vorrang haben, weil er ja das Ziel unseres christlichen Glaubensweges ist. Was uns am glücklichsten macht, wenn wir es besitzen, macht uns auch am meisten froh, wenn wir daran denken.

Es gibt natürlich andere geistliche Themen, so viele wie es Verse in der Bibel und Fügungen der göttlichen Vorsehung gibt. Aber die geistliche Betrachtung über die „ewige Herrlichkeit“ ist der Weg:

  • Von den Reichen der Welt zum Reich Gottes und der Heiligen
  • Von der Erde zum Himmel
  • Von der Zeit in die Ewigkeit

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