Die 3 B’s: Beobachte, bete und bereite Dich auf die Entrückung vor – Teil 69

Quelle: „The Saints‘ Everlasting Rest“ (Die ewige Ruhe der Heiligen) von Richard Baxter

Richtige Erkenntnis über das himmlische Leben

Wenn wir uns lediglich rein verstandesmäßig mit himmlischen Dingen beschäftigen oder uns nur mit Anderen darüber unterhalten, bedeutet dies nicht, dass wir dadurch schon himmlisch gesinnt sind. Niemand läuft mehr Gefahr, in diese Schlinge zu geraten als Prediger. Wie leicht können sie sich da täuschen.

Sie lesen und studieren, reden und beten und predigen ja von nichts Anderem als von himmlischen Dingen. Aber das ist noch kein Wandel im Himmel. Das ist lediglich die Vorbereitung und vergleichbar damit, dass man Baumaterial sammelt, aber nicht das Gebäude selbst errichtet oder dass man für Andere Manna sammelt, aber selbst nichts davon genießt, um sich zu stärken.

Es ist auch mit jemandem zu vergleichen, der zu Hause in seinem Zimmer sitzt und die genauesten Karten über fremde Länder entwirft und zeichnet, die er jedoch niemals gesehen hat und auch niemals sehen wird. Genauso kann man Anderen die Himmelsfreuden beschreiben und dieser Seligkeit dennoch mit dem menschlichen Geist und der Seele fremd bleiben.

Ein Blinder kann vom Hörensagen von Licht und Farben wissen und darüber disputieren. So kann man auch Anderen auch nur das himmlische Licht anpreisen, welches die eigene Seele erleuchtet und den Leuten das Feuer zeigen, das nur das eigene Herz erwärmt hat.

Welche herrlichen Worte sprach Bileam in seinen Weissagungen (4.Mose 23) aus, und wie war er in seinem Verhalten davon entfernt.

Ja, Prediger sind einer viel feineren Versuchung ausgesetzt als alle anderen Menschen. Das Thema „Himmel“ zu studieren und darüber zu predigen setzt voraus, dass man sich gedanklich dorthin versetzt. Man kann ihn nicht so betrachten, wie wir die Welt und alles auf ihr ansehen. Das würde uns leicht in die Irre führen.

Es wäre doch eine klägliche Art zu sterben, wenn man verhungern würde, während das Brot vor uns greifbar auf dem Tisch liegt und wenn man geistlich verdursten würde, während man Anderen das Wasser des Lebens reicht und wenn man denkt, es sei genug, darüber zu reden, ohne selbst das Brot des Leben zu essen und das Wasser des Lebens zu trinken. Das Lesen über den Himmel ohne sich im Herzen selbst in den Himmel zu versetzen, wird Dich nicht dorthin bringen.

Bedenke, dass der Himmel Dein einziger Schatz und Deine ewige Seligkeit ist. Erkenne, dass dieser Schatz Dir gehört und wie nahe er Dir liegt. Deshalb sprich oft mit der richtigen Erkenntnis darüber, und denke bei Deiner geistlichen Arbeit immer daran. Beurteile alles im Hinblick auf dieses ewige Ziel.

Folgendes kannst Du dazutun:

  • Verweile oft in derselben Betätigung wie die Engel, nämlich Gott zu loben
  • Erfülle Deine Seele mit gläubigen Gedanken an die unendliche Liebe Gottes
  • Beschäftige Dich mit dem Ratschluss Gottes
  • Vernachlässige nicht die nötige Fürsorge für die körperliche Gesundheit

Sammle Dir Schätze im Himmel

Jesus Christus sagt uns:

Matthäus Kapitel 6, Verse 19-21

19 „Sammelt euch NICHT Schätze hier auf der Erde, wo Motten und Rost (Wurmfraß) sie vernichten und wo Diebe einbrechen und stehlen! 20 Sammelt euch vielmehr SCHÄTZE IM HIMMEL, wo weder Motten noch Rost (Wurmfraß) sie vernichten und wo keine Diebe einbrechen und stehlen! 21 Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“

Sei stets davon überzeugt, dass der Himmel Dein EINZIGER SCHATZ und Deine ewige Seligkeit ist. Glaubst Du nicht, dass dies Dein höchstes Gut ist, dann werden Dein menschlicher Geist und Deine Seele nie darauf ausgerichtet sein. Deine Seele muss voll und ganz davon überzeugt sein, damit dies in all Deinen Neigungen Wurzeln schlagen kann. Ansonsten bleibt der Himmel für Dich lediglich ein reiner Verstandesbegriff, was wenig wirksam ist.

Da Eva im Paradies meinte, dass die verbotene Frucht ihr mehr bringen würde als die Liebe und Gemeinschaft mit Gott, war es auch kein Wunder, dass ihr menschlicher Geist und ihre Seele sich mehr darauf konzentrierte als auf Gott.

Zieht Deine Überzeugung die Freuden des Fleisches der Wonne, die ein Mensch vor dem Angesicht Gottes empfinden wird, vor, dann kann Dein Herz nicht im Himmel sein.

Weil es die Unkenntnis von der Leerheit der irdischen Dinge ist, welche die Menschen dazu veranlasst, diese zu überschätzen, so ist auch die Unkenntnis über die hohen Himmelsfreuden die Ursache dafür, dass sie diese so gering schätzen. Siehst Du eine Geldbörse mit Goldmünzen und glaubst, dass sie nur Cent-Stücke enthalten würde, dann wird sie Dich nicht reizen. Nicht der wahre Wert einer Sache, sondern der anerkannte bewusste Wert derselben löst unsere Begierde danach aus.

Sieht ein ungebildeter Mensch ein Buch, welche die Geheimnisse der Künste und Wissenschaften enthält, dann achtet er es nicht höher als ein gewöhnliches Buch, weil er nicht weiß, was es enthält. Wer es aber weiß, schätzt es sehr hoch und wird über dem Lesen das Essen, Trinken und Schlafen vergessen.

So wie die Juden den Messias, auf Den sie so lange gewartet hatten, töteten, weil sie Ihn nicht als solchen erkannten, so sehnt sich die Welt nach Ruhe und sucht eifrig nach Freude und Glück, während sie daran vorbeigeht, weil sie die „ewige Ruhe“, die wahre Freude und die himmlische Glückseligkeit nicht kennt. Denn würde die Welt den ewigen, unvergänglichen Schatz kennen, würde sie diesen nicht so verächtlich behandeln.

Die Schätze im Himmel sind Dein Eigentum

Wir können den Himmel für den seligsten Zustand halten und dennoch daran zweifeln, dass wir hineinkommen. Wir können danach verlangen und trachten, wenn wir es für möglich ansehen, ihn zu erreichen. Aber wir können uns erst dann wirklich auf den Himmel freuen, bis wir einigermaßen gewiss sind, dass wir dazu berechtigt sind.

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