Die 3 B’s: Beobachte, bete und bereite Dich auf die Entrückung vor – Teil 50

Quelle: „The Saints‘ Everlasting Rest“ (Die ewige Ruhe der Heiligen) von Richard Baxter

Durch Bedrängnisse behalten wir unser eigentliches Ziel stets vor Augen

Bedrängnisse sind für uns Jüngerinnen und Jünger von Jesus Christus in dem Sinne heilsam, um uns vor dem Vergessen unseres eigentlichen Zieles, nämlich der „ewigen Herrlichkeit“ zu bewahren.

Der Christ kann NUR FREIWILLIG dem Himmel zuwandern und NICHT dazu GEZWUNGEN werden. Jene Mittel sind daher am stärksten, die auf unsere Erkenntnis und auf unseren Willen einwirken.

Der gefährlichste Irrtum, dem ein Mensch überhaupt verfallen kann, ist der, wenn er Geschöpfe oder Geschaffenes für seinen Gott und die Erde für seinen Himmel hält.

Mit welchen heißen und leidenschaftlichen Gedanken hängt man da an der Welt, bis die Trübsal diese Begierde abkühlt und mäßigt! Trübsale reden mit überzeugender Gewalt, und man hört dann auf sie, wenn keiner bibeltreuen Predigt mehr Beachtung geschenkt wird.

Es gibt auch manche Christen, die ihre Gedanken hauptsächlich auf Reichtum, Fleischeslust und Menschenbeifall richten. Darüber verlieren sie ihren Fokus auf die Gemeinschaft mit Jesus Christus und ihre geistliche Freude, bis Gott ihren Reichtum, ihre Kinder, ihr Gewissen und ihre Gesundheit schlägt und die feste Burg, in der sie sich so sicher glaubten, zerstört. Wenn sie dann in Fesseln liegen wie einst Menasse oder eine Krankheit sie niederstreckt, wird ihnen die Welt gleichgültig und der Himmel wieder wichtig.

2.Chronik 33, Verse 10-13

10 Und der HERR redete zu Manasse und zu Seinem Volk, aber sie achteten nicht darauf. 11 Da ließ der HERR die Heerführer des Königs von Assyrien über sie kommen; die fingen Manasse mit Haken, banden ihn mit zwei ehernen Ketten und führten ihn nach Babel ab. 12 Als er nun in der Not war, flehte er den HERRN, seinen Gott, an und demütigte sich sehr vor dem Gott seiner Väter. 13 Und als er zu ihm betete, ließ Sich [Gott] von ihm erbitten, sodass Er sein Flehen erhörte und ihn wieder nach Jerusalem zu Seinem Königreich brachte. Da erkannte Manasse, dass der HERR Gott ist.

Wenn Gott uns diese Dornen nicht hin und wieder unter unser Haupt legen würde, würden wir unsere Lebenszeit geistlich verschlafen und die Herrlichkeit des Himmels verträumen.

Trübsal verhindert ein Abirren vom Glaubensweg

Trübsal ist für Gott ein wirksames Mittel, um uns vor dem Abirren von dem Weg zur „ewigen Herrlichkeit“ zu bewahren. Ohne eine solche Dornenhecke zur rechten und linken Seite des Glaubensweges würden wir kaum vor Abirrungen gesichert bleiben. Wenn sich da irgendwo eine Lücke befindet, sind wir gleich darauf bedacht, hindurch zu schlüpfen, werden leichtsinnig, weltlich gesinnt oder überheblich. Krankheit oder eine andere Trübsal führt uns wieder auf den rechten Weg zurück.

Jeder erfahrene Christ wird mit Martin Luther die Trübsal „seinen besten Zuchtmeister“ nennen und mit David sagen können:

Psalmen Kapitel 119, Vers 67

Ehe ich GEDEMÜTIGT wurde, IRRTE ICH; nun aber befolge ich Dein Wort.

Obwohl die Bibel und der Heilige Geist die Hauptsache bei unserem Glaubensweg zur „ewigen Herrlichkeit“ bewirken, schließt die Trübsal doch hin und wieder die Herzenstür der Christen auf, damit das Wort Gottes hinein dringen kann.

Trübsal dient als Beschleuniger auf unserem Glaubensweg

Schön wäre es schon, wenn die Liebe zu Gott so in uns vorherrschen würde, dass wir uns zu Gott mehr hingezogen fühlen als dass wir zu Ihm getrieben werden müssen!

Aber da die Herzen (der menschliche Geist und die Seele) so verdorben sind, dass die göttliche Gnade sie nicht bezwingt, ist es in einigen Fällen besser, mit der schärfsten Geißel getrieben zu werden, damit die Menschen nicht wie die törichten Jungfrauen den Zeitpunkt der Entrückung verpassen, so dass die himmlische Pforte für sie geschlossen bleibt, so wie es Jesus Christus in folgendem Gleichnis beschrieben hat:

Matthäus Kapitel 25, Verse 1-13

1 »Alsdann wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleichen, die sich mit ihren Lampen in der Hand zur Einholung des Bräutigams aufmachten. 2 Fünf von ihnen waren töricht und fünf klug; 3 denn die törichten nahmen wohl ihre Lampen, nahmen aber kein Öl mit; 4 die klugen dagegen nahmen außer ihren Lampen auch noch Öl in den Gefäßen mit sich. 5 Als nun der Bräutigam auf Sich warten ließ, wurden sie alle müde und schliefen ein. 6 Um Mitternacht aber erscholl ein Geschrei: ›Der Bräutigam ist da! Macht euch auf, Ihn zu empfangen!‹ 7 Da erhoben sich jene Jungfrauen alle vom Schlaf und brachten ihre Lampen in Ordnung; 8 die törichten aber sagten zu den klugen: ›Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen wollen ausgehen!‹

9 Da antworteten die klugen: ›Nein, es würde für uns und euch nicht reichen; geht lieber zu den Krämern und kauft euch welches!‹ 10 Während sie nun hingingen, um Öl einzukaufen, kam der Bräutigam, und die Jungfrauen, welche in Bereitschaft waren, gingen mit Ihm zum Hochzeitsmahl hinein, und die Tür wurde verschlossen. 11 Später kamen dann auch noch die übrigen Jungfrauen und riefen: ›HERR, HERR, öffne uns doch!‹ 12 ER aber gab ihnen zur Antwort: ›Wahrlich ICH sage euch: ICH kenne euch nicht!‹ 13 Darum seid wachsam, denn Tag und Stunde sind euch unbekannt.«

Oh, welch ein gewaltiger Unterschied besteht doch zwischen unseren Gebeten, wenn es uns gerade gut geht und denen, wenn wir Probleme haben, zwischen unserer Buße im Glück und der im Unglück! Fühlten wir Christen nicht manchmal den Sporn, mit wie viel langsamerem Schritt würden die meisten gen Himmel ziehen!

Wir wissen doch, dass unsere menschliche Natur seit dem Sündenfall im Paradies verdorben ist. Warum sind wir dann so unwillig darüber, dass Gott uns durch scharfe Mittel heilen will? Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, werden wir zugeben müssen, dass wir in unseren Leidenszeiten wachsamer und eiliger den Weg zum Himmel gehen als wie wir es tun, wenn es uns gut geht.

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