Die 3 B’s: Beobachte, bete und bereite Dich auf die Entrückung vor – Teil 48

Quelle: „The Saints‘ Everlasting Rest“ (Die ewige Ruhe der Heiligen) von Richard Baxter

Das Priesteramt

Was nun die Prediger des Evangeliums betrifft, so haben sie es zu ihrem Beruf gemacht, Anderen den Weg zum Himmel zu weisen. Das sollte das eigentliche Ziel ihres Studierens und Predigens sein. Der tüchtigste Prediger ist der, der das meiste Geschick hat, Seelen anzurühren, zu überzeugen und sie zu Jesus Christus zu führen. Die beste Predigt ist jene, die dazu am meisten taugt.

Wenn sie NICHT Gott die Ehre geben, sondern sich stattdessen selbst in den Mittelpunkt stellen, dann macht Gott sie zu den am meisten verachtenden aller Menschen.

Auf ihre Beruf passt das sehr gut, was Jesus Christus sagte:

Johannes Kapitel 12, Vers 25

„Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zu ewigem Leben bewahren.“

Die Zuhörer sollten in der Inbrunst der Predigten hören, dass der Verkünder es ernst mit dem wichtigen Auftrag ist, zu dem Gott ihn berufen hat. Der Prediger muss vollkommen überzeugt sein von dem, was er vermittelt. Und er muss sich bewusst machen, dass es darum geht, Menschen vor der ewigen Verdammnis zu bewahren.

Aber die Arbeit eines Predigers beschränkt sich nicht allein auf das Studierzimmer und auf die Kanzel. Wenn er der Vorsteher einer Gemeinde ist, dann ist damit auch der Seelenhirte aller Gemeindemitglieder. Über jedes seiner Schafe sollte er wissen:

  • Worin seine Verunsicherung besteht
  • Auf welchem Irrweg es sich befindet

Zu seinen Aufgaben gehört es weiterhin:

  • Die Verlorenen wiederzufinden
  • Der geistlich Verwundeten zu versorgen
  • Die Verirrten wieder auf den rechten Weg zu führen
  • Die Schwachen zu stärken

Die Prediger sollten nicht nur öffentlich lehren, sondern auch bei Hausbesuchen. Sie sollten auch immer wieder prüfen:

  • Ob die Gemeindemitglieder an göttlicher Erkenntnis und an Heiligung zunehmen
  • Auf welchem Grund sie Hoffnung auf ihre Seligkeit bauen
  • Ob sie sich christlich verhalten
  • Ob sie die Pflichten ihrer Berufung erfüllen
  • Ob sie Hausandachten abhalten

Bei alledem sollten die Prediger ihnen liebevolle und vertrauenswürdige Hilfestellung leisten. Sie sollten ihren Einfluss auf sie nutzen, damit auch die Gemeindemitglieder das Reich Gottes fördern und mit ihnen über die gehaltenen Predigten diskutieren. Es gilt also, dass die Prediger die Gemeindemitglieder für geistliche Dinge begeistern.

Falls jemand aus der Gemeinde in die Irre gegangen ist, sollte der Prediger ihn mit Eifer und Geduld wieder auf den rechten Weg bringen. Das geistliche Niveau sämtlicher Gemeindemitglieder stützt sich hauptsächlich auf die Predigten des Vorstehers. Die Hirten dürfen nicht schlafen, während der Wolf wacht.

Einige Vorsteher wollen bestimmten Gemeindemitgliedern ihre Sünden nicht klar vorhalten, weil es sich dabei um vornehme Leute handelt, so als müsste man nur mit Armen und Gottlosen aufrichtig reden.

Es gilt allerdings, dass man der Heiligkeit der Angelegenheit geschuldet als Vorsteher mit Geschick und Klugheit vorgeht. Jede vernünftige Menschenseele hat Erkenntnis und Gefühl, und jede wahrhaftig geistvolle Predigt muss beides ansprechen und geistlich und belehrend sein.

Dazu schrieb der Apostel Paulus in:

Kolosserbrief Kapitel 4, Vers 6

Eure Rede sei ALLEZEIT HERZGEWINNEND, mit Salz gewürzt; ihr müsst wissen, wie ihr einem jeden zu antworten habt.

Es ist natürlich unerlässlich, dass ein Prediger selbst einen gottgefälligen Lebenswandel führt, während er Andere dazu drängt. Predigern und Pastoren sollte es nicht das Wichtigste sein, dass sie ihr Amt als Gewerbe ausüben, wodurch sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen, sondern ihre Herzen sollten in erster Linie auf das Seelenheil der Menschen bedacht sein.

Was Prediger und Vorsteher an Sanftmut, Demut, Freundlichkeit und Selbstverleugnung aus der Heiligen Schrift lehren, sollten sie selbst natürlich auch vorleben, um für die Gemeindemitglieder ein gutes Vorbild zu sein. Es gilt stets bei der Förderung von Gottes Reich mit Frieden und Liebe vorzugehen. Mitten unter Zank und Streit in einer Gemeinde gesunde Erkenntnis, ein reines Gewissen und ein Trachten nach dem Himmel zu erhalten, ist ebenso schwer wie eine Kerze im größten Sturm brennend zu erhalten.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.