Die 3 B’s: Beobachte, bete und bereite Dich auf die Entrückung vor – Teil 39

Quelle: „The Saints‘ Everlasting Rest“ (Die ewige Ruhe der Heiligen) von Richard Baxter

Der Mangel an Gottestreue raubt uns die innere Ruhe und Zuversicht

Eine andere sehr große und allgemeine Ursache des Mangels an innerer Ruhe und des Mangels an Zuversicht ist, wenn mit Gottes Gnadengaben nicht beständig und aktiv gearbeitet wird. Um Friede und Trost zu erlangen, ermuntert Jesus Christus Seine Jüngerinnen und Jünger zur Treue und zum Gehorsam. Obgleich wir uns die „ewige Herrlichkeit“ nicht verdienen können, so steigt oder sinkt doch unser Friede und Trost im Verhältnis zu unserer Gottestreue.

Genauso wie ohne Glaube und Inbrunst sowie ohne Christi Blut und Seine Fürbitte kein Gebet vom himmlischen Vater erhört wird, muss beides auch bei allen anderen Teilen geistlichen Dingen, die wir tun, hervortreten. Wenn Du Dich nur kaltherzig, aus reiner Gewohnheit oder nur selten Deiner Berufung erinnerst und trotzdem keine Minderung bei Deiner innerlichen Freude empfindest, könnte es sein, dass Deine Freude nur eine fleischliche ist.

Gottes Gnade ist nur dann spürbar, wenn die Seele aktiv ist. Das bedeutet, dass wenn der Gläubige nicht geistlich tätig ist, wird es ihm an Zuversicht mangeln. Andererseits verschafft die geistliche Beschäftigung der Seele in göttlichen Dingen.Trost.

Jesus Christus zu lieben, ist etwas unaussprechlich Seliges. Eine von Gottes Gnade erfüllte Seele, die brach liegt, ist wie eine gut gestimmte, wohlklingende Laute, die, wenn niemand darauf spielt, nicht mehr Töne von sich gibt als ein gewöhnliches Stück Holz. Wird sie aber von einem talentierten Künstler gespielt, bringt sie eine wunderschöne Melodie hervor.

So wie die Hitze aus dem Feuer entsteht und so wie die Strahlen der Sonne Wärme hervorbringen, so folgt jeder guten Handlung ein gewisser Grad an Trost. Ein Mensch, dem kalt ist, sollte solange arbeiten, bis sich die Wärme in ihm regt. Ebenso sollte jeder, der zu wenig Liebe und Trost von Gott in sich spürt, geistlich tätig werden. Dadurch verschwinden seine Zweifel.

Der Hang zur Schwermut schmälert die Glaubenszuversicht

Der Mangel an Glaubenszuversicht entsteht auch sehr häufig durch einen körperlichen Hang zur Schwermut, dessen Ursache in einer schwachen Gesundheit zu finden ist. Man darf sich bei einem gewissenhaften Mann, der an Melancholie leidet, ebenso wenig wundern, wenn er zweifelt, sich fürchtet und verzagt ist, wie wenn ein kranker Mann stöhnt oder ein Kind, das bestraft wird, schreit. In solchen Fällen arbeitet der Geistliche ohne den Arzt vergeblich. Man kann einen depressiven Menschen zum Schweigen bringen, aber nicht trösten. Man kann ihm zwar das Geständnis entlocken, dass er an seiner Seele göttliche Gnadenerfahrungen gemacht hat. Aber er lässt sich dadurch nicht trösten. Alle guten Gedanken, die man in ihm erweckt, werden selten älter als einen oder zwei Tage. Während sein körperliches Leiden ihn quält, schreit seine Seele förmlich über die Sünde und den Zorn Gottes.

Du kannst normale Depressionsphasen allerdings durch ein Dankgebet überwinden, in welchem Du aufzählst, was Gott alles in Deinem Leben bewirkt hat.

Hüte Dich vor Selbstbetrug!

Man kann sich nur allzu leicht über die Berechtigung zur „ewigen Ruhe“ täuschen. Viele befinden sich jetzt in der Hölle, die:

  • Niemals einen Betrug in ihren Herzen vermutet hatten
  • Sich in der Weisheit der Welt hervorgetan hatten
  • Im hellen Licht des Evangeliums lebten
  • Sogar Andere vor der Trägheit gewarnt hatten.

Sich in dieser wichtigen Angelegenheit zu täuschen, ist gar nichts Seltenes. In der Welt vor der Sintflut sowie in Sodom und Gomorrha und in weiteren Städten, die durch Feuer vernichtet wurden, hatten die Menschen keine Furcht vor den Strafgerichten Gottes.

Beinahe alle Menschen meinen, selig zu werden, und doch sagt uns Jesus Christus:

Matthäus Kapitel 7, Vers 14

„Eng ist dagegen die Pforte und schmal der Weg, der ins Leben führt, und NUR WENIGE sind es, die ihn finden.“ (Lk 13,24)

Wenn sich nun so viele Menschen selbst betrügen, sollten wir dann nicht umso eifriger danach trachten, dass wir nicht betrogen werden? Nichts ist gefährlicher als der Selbstbetrug! Wenn die Gläubigen sich für schlimmer halten, als sie sind, so kann das schon traurige Folgen haben; doch unaussprechlich größer ist das Elend, wenn Ungläubige sich selbst betrügen, was ihren Seelenzustand anbelangt. Das befestigt die Herrschaft Satans in ihnen und macht alle Gnadenmittel unwirksam. Und wenn dieser Selbstbetrug bis zum Tod anhält, dann ist der Unglückliche für immer verloren.

Da diese Gefahr so groß ist, welcher Mensch sollte da nicht so weise sein, Tag und Nacht seinen menschlichen Geist und seine Seele – in der Bibel „Herz“ genannt – zu erforschen, solange, bis er seiner „ewigen Seligkeit“ gewiss ist. Wie gering ist doch diese Mühe im Vergleich zu der Qual, die den Verdammten bevorsteht!

Die Menschen können Jahr für Jahr im Schweiß ihres Angesichts arbeiten, um sich vor Armut zu schützen. Warum nehmen sie sich dann nicht auch ein wenig Zeit zur Selbstprüfung, um damit dem „ewigen Elend“ in der Hölle zu entgehen? Sie können Satan keine größere Freude machen, noch sich selbst schlimmeren Schaden zufügen, als wenn sie diese Pflicht vernachlässigen.

Die Absicht des Teufels bei allen seinen Versuchungen geht dahin, Dich zu täuschen und Dich solange in Ungewissheit über Deine Gefahr zu erhalten, bis Du die Flammen der Hölle und später des Feuersees spürst. Deshalb sollten wir stets wachsam sein, damit wir uns nicht von Satan täuschen lassen und uns aufgrund dessen schließlich selbst betrügen.

Die Zeit von Gottes Gericht ist nahe. Würde es sich bereits in diesem Leben durch Trübsal zeigen, würden die Menschen sich schon wünschen, dass sie sich vorher selbst geprüft und ihre falsche Lebensweise geändert hätten, um Seinen Strafen zu entgehen.

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