Die 3 B’s: Beobachte, bete und bereite Dich auf die Entrückung vor – Teil 31

Quelle: „The Saints‘ Everlasting Rest“ (Die ewige Ruhe der Heiligen) von Richard Baxter

Scheinchristen

Dazu gehören die Bekenner, die man höchstens zu einer äußerlichen Übung des Christentums bringen kann, niemals aber zu einer innerlichen Herzensbekehrung und Heiligung. Sie können vom Himmel predigen, hören, lesen und reden oder auch mit ihren Familien beten und sich mit frommen Menschen zu guten Zwecken verbinden. Ja, sie wollen auch zu den Gläubigen gezählt werden; aber nichts vermag sie zu der Ausübung der mehr innerlichen, geistlichen Christenpflichten zu bewegen, wie zum Beispiel:

  • Anhaltendes, inbrünstiges und stilles Gebet und Betrachtung
  • Gewissenhafte Selbstprüfung
  • Trachten nach dem, was oben ist
  • Wachsamkeit über ihre Herzen, Worte und Wege
  • Kreuzigung des Fleisches mit seinen Lüsten und Begierden
  • Ihre Feinde von Herzen zu lieben und ihnen zu vergeben
  • Ihre Glaubensgeschwister höher zu achten als sich selbst
  • Alles, was sie haben, tun und sind, zu den Füßen von Jesus Christus zu legen und den Dienst für Ihn allen anderen Dingen vorzuziehen
  • Sich auf die persönliche Begegnung mit Jesus Christus vorzubereiten und sich bereitwillig von allem zu lösen, um bei Ihm zu sein

Heuchler kann man niemals zu solchen Dingen bewegen. Ein rein äußerlicher Bekenner nimmt das Evangelium zwar mit Freuden auf, doch berührt es nur die Oberfläche seines Herzens. Der Same der göttlichen Wahrheit dringt bei ihm nicht in die Herzenstiefe ein. Er bekommt dadurch zwar neue Ansichten; aber niemals schmilzt sein Herz, und es gestaltet sich auch nicht neu. Er lässt es auch nicht zu, dass er Jesus Christus mit ganzer Macht in sich herrschen und sich vom Heiligen Geist leiten lässt.

Dass sein Christsein hauptsächlich aus gewissen Ansichten besteht, zeigt sich in seinen Tätigkeiten und Reden. Kühn führt er gerne anmaßende Streitgespräche, anstatt die göttliche Wahrheit in Liebe und Gehorsam demütig anzunehmen. Der Wind der Versuchung reißt ihn leicht mit sich fort, weil sein Herz NICHT auf Jesus Christus und Seine Gnade gegründet ist. Er beklagt NIEMALS im Stillen die Fehler seines Herzens oder ist beschämt über seine Undankbarkeit gegenüber Jesus Christus. Er gewinnt seinen größten Trost daraus, dass er diese oder jene Ansicht hat und einer bestimmte Partei angehört.

Dasselbe kann man auch von dem weltlich gesinnten Heuchler sagen, der das Evangelium in seinem Herzen mit den Dornen der weltlichen Sorgen und Begierden erstickt. Er ist zwar davon überzeugt, dass er Glauben haben muss, um selig zu werden; deshalb liest er in der Bibel, hört sich Predigten an, betet und hat sich von seinen früheren schädlichen Bindungen gelöst; aber dabei kann er sich nicht dazu entschließen, sich von den zeitlichen Dingen loszureißen.

Sein Verstand sagt ihm: „Gott ist das höchste Gut!“, aber sein Herz und seine Neigungen sprechen bei ihm eine völlig entgegengesetzte Sprache. Die Welt besitzt seine Liebe und Zuneigung mehr als Gott, und deshalb ist sie sein Gott. Er läuft zwar nicht immer neuen Meinungen hinterher; doch ist er immer für die Ansicht, die seinem Vorteil am besten dient.

  • Wie lau ist er im stillen Gebet!
  • Wie oberflächlich in der Selbstprüfung und Betrachtung der göttlichen Wahrheit!
  • Wie wenig wacht er über sein Herz, womit sein menschlicher Verstand und seine Seele gemeint ist!
  • Wie kalt sind seine Liebe, seine Freude und sein Verlangen nach Gott!

Diese und noch viele andere Arten von Heuchlern nehmen einen äußerlichen Schein der Gottesfürchtigkeit an, doch nie erfahren sie etwas von den innerlichen Kämpfen und den geistlichen Christenpflichten in ihren Herzen.

Lässige Gläubige

Manche Gläubige sind in ihrem Trachten nach der „ewigen Herrlichkeit“ noch viel zu lässig. Wie oft gibt es da ein Missverhältnis in ihnen zwischen Licht und Wärme und zwischen Bekenntnis und Lebenswandel! Wie lau betreiben sie das Werk Gottes, und sie reagieren auf Sein Wort, als hörten sie es zum ersten Mal. Ihre Gebete sind schal. Sie untersuchen, erwägen und tadeln die Sünde so, als ob sie ihnen fremd wäre. Sie empfinden keine echte Liebe für Jesus Christus. Mit den himmlischen Dingen gehen sie um, so wie der Apostel Paulus geschrieben hat, dass wir es mit irdischen Dingen machen sollen in:

1.Korintherbrief Kapitel 7, Verse 29-31

29 Das aber sage ich euch, liebe Brüder: Die Frist ist nur noch kurz bemessen; künftighin müssen auch die, welche eine Frau haben, sich so verhalten, als hätten sie keine, 30 ebenso die Weinenden, als weinten sie nicht, die Fröhlichen, als wären sie nicht fröhlich, die Kaufenden, als ob sie (das Gekaufte) nicht behielten, 31 und die mit der Welt Verkehrenden, als hätten sie nichts mit ihr zu schaffen; denn die Welt in ihrer jetzigen Gestalt geht dem Untergang entgegen!

Was für eine eisige Kälte hat so manchen Gläubigen ergriffen! Sie sterben täglich geistlich und merken es nicht. Sie stehen an der Tür, die zur ewigen Seligkeit oder zur Verdammnis führt; der Tod klopft an, und sie hören es nicht. Der himmlische Vater und Jesus Christus rufen ihnen zu:

Hebräerbrief Kapitel 3, Verse 7-9

7 Deshalb (gilt uns) das Wort des Heiligen Geistes (Ps 95,7-11): »Heute, wenn ihr Seine Stimme hört, 8 verhärtet eure Herzen nicht, wie (es einst) bei der Erbitterung (dem bitteren Zerwürfnis) am Tage der Versuchung in der Wüste (geschah), 9 wo eure Väter (Mich) mit einer Erprobung versuchten; und doch haben sie Meine Werke (Taten) vierzig Jahre hindurch gesehen.

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