Was hält Menschen davon ab, zu Jesus Christus zu kommen? – Teil 2

Quelle: John Bunyan „Come and Welcome to Jesus Christ“ (Komm und nimm Jesus Christus an)

Das Empfinden von Unwürdigkeit

Die Furcht der Menschen, dass Jesus Christus sie nicht annehmen werde, kann dem Empfinden für ihre Unwürdigkeit entspringen. Wenn sie erkannt haben, was für arme, erbärmliche, jämmerliche und nichtswürdige Geschöpfe sie sind, befürchten sie, dass Jesus Christus sie zurückweisen wird.

„Wehe mir“, sagen sie sich, „ich bin der schändlichste aller Menschen, ein Oberster aller Sünder. Ich bin nicht nur selbst ein Sünder, sondern ich habe auch Andere zu zwei Mal so schlimmeren Kindern der Hölle gemacht. Ich bin jetzt zwar ein wenig erweckt und mein Sinn verlangt nach Erlösung; aber selbst jetzt ist mein Herz aufrührerisch, fleischlich, hart, treulos, schrecklich, neigt zum Unglauben und zur Hoffnungslosigkeit. Es vergisst das Wort Gottes und schweift umher, und es läuft zu den Enden der Erde. Ich bin fest davon überzeugt, dass es auf der ganzen Welt keinen Menschen gibt, der ein so verzweifeltes und schlimmes Herz hat wie ich.

Meine Seele kümmert sich nicht um das Gute, sondern nichtsdestoweniger mit Ernst um das Böse. Kann jemand wie ich in Gottes Herrlichkeit leben? Kann ein heiliger, gerechter und recht richtender Gott im Himmel überhaupt daran denken – Ehre sei Seinem Namen – ein solch verdorbenes Geschöpf wie mich zu erlösen?

Ich fürchte mich. Wird Er einen so toten Hund wie mich Wunder sehen lassen? Das bezweifle ich. Ich bin zum Abscheu meiner eigenen Person verurteilt. Ja ich verabscheue mich selbst. Ich ekle mich vor mir. Wie kann ich dann von einem heiligen und die Sünder verabscheuenden Gott angenommen werden? Mich verlangt danach, erlöst und errettet zu werden. Wer würde dies nicht, wenn er in meiner Verfassung wäre?

Ich wundere mich tatsächlich über die Tollheit und Torheit der Anderen, wenn ich sie so sorglos angesichts des Schlundes der Hölle hüpfen und springen sehe. Wie können diese frechen Sünder es wagen, Gott zu versuchen, indem sie über den Bruch Seines heiligen Gesetzes lachen?! Aber ach, auf eine Weise sind sie nicht so schlecht, denn ich bin viel schlimmer auf eine andere.

Ich wünschte, ich wäre alles Andere als ich selbst. Und doch weiß ich hier nicht, was ich mir wünschen soll. Wenn ich solche sehe, die wie ich glauben und zu Jesus Christus kommen, oh, dann segne ich sie. Aber ich bin bestürzt darüber, wenn ich bemerke, wie ich anders denke und anders als jeder gute Mensch auf der Welt bin.

Sie vermögen:

  • Die Bibel zu studieren
  • Sich das Evangelium anzuhören
  • Zu beten
  • Zu gedenken
  • Zu bereuen
  • Demütig zu sein

kurz gesagt: Alles besser zu machen als ein so abscheulicher Lump wie ich. Ich jämmerlicher Kerl bin für nichts Anderes gut genug, als im höllischen Feuer zu schmoren. Und wenn ich daran denke, bin ich auch bestürzt.“

Auf diese Weise erzeugt und verstärkt das Gefühl der Unwürdigkeit die Ängste in den Herzen derer, die zu Jesus Christus kommen. Aber dies sollte wahrhaftig NICHT so sein.

  • Wer braucht schon den Arzt außer dem Kranken?
  • Für wen kam Jesus Christus in die Welt, um ihn zu erlösen und zu erretten, wenn nicht für den Größten der Sünder?

Also, je mehr die Menschen ihre Sünden erkennen, umso eher sollen sie zu Jesus Christus fliehen und sich durch das Gefühl ihrer Unwürdigkeit dazu veranlasst sehen, noch schneller zu Ihm zu kommen. Das ist vergleichbar mit einem Mann, der seinen gebrochenen Arm in einer Schlinge trägt und zum Arzt läuft. Wenn er an seinen gebrochenen Arm denkt und den Schmerz und die Pein spürt, beschleunigt er noch seine Schritte.

Und falls der verzweifelte Sünder auf seinem Weg zu Jesus Christus auf den Satan trifft und dieser ihn fragt: „Wohin gehst du?“, dann soll er ihm antworten: „Ich bin ein Krüppel und gehe zu Jesus Christus.“ Und wenn Satan dem zu Jesus Christus eilenden Sünder dessen Unwürdigkeit vor Augen führt, dann soll der Sünder ihm antworten, dass er zu Jesus Christus geht, um Heilung für seine sündenkranke Seele zu bekommen, so wie der Kranke den Arzt aufsucht und wie derjenige mit einem gebrochenen Knochen zu dem geht, der diesen wieder richten kann.

Doch oft widerfährt es demjenigen, der so um sein Leben läuft, dass er keine Hoffnung hegt, der Hölle zu entkommen und sich darum selbst in die Hand des Verfolgers ausliefert.

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