Höllenqualen – Teil 8

Quelle
Jonathan Edwards „Sinner in the Hands of an Angry God“ (Sünder in den Händen eines zornigen Gottes) – Teil 4

Gottes Zorn

Die Welt würde die Unbekehrten gleich im hohen Bogen ausspeien, würden sie nicht von der souveränen Hand Gottes noch zurückgehalten, Der sie zwar um ihretwillen verflucht hat, ihr aber die Hoffnung gibt, sie eines Tages von ihrer Plage zu befreien. Die schwarzen Wolken des Zornes Gottes hängen direkt über ihren Köpfen, aufgewühlt zu einem mächtigen Sturm und lautem Donnerschlag. Und allein die willige Hand Gottes hält diese Wolken noch zurück, sonst würde der Sturm mit aller Gewalt über die Bösen hereinbrechen. Die souveräne Hand Gottes hält die Tausenden Winde noch zurück, sonst würden sie Seine Feinde im Nu hinwegfegen wie trockene Weizenspreu in einem Wirbelsturm.

Der Zorn Gottes ist wie ein großes Wasser, das durch einen Damm zurückgehalten wird. Das Wasser steigt höher und höher. Der Druck wird stärker und stärker, bis es abfließen kann. Je länger es aufgestaut war, umso gewaltiger und reißender wird es herausschießen, wenn die Barriere weggenommen wird.

Fürwahr, das Gericht über die bösen Taten der Gottlosen ist noch nicht vollzogen. In der Zwischenzeit aber ist ihre Schuld größer und größer geworden. Und jeden Tag ziehen sie mehr und mehr den Zorn Gottes auf sich. Die Wasser steigen und steigen, gewinnen an Kraft. Gott allein hält sie noch zurück, weil es Ihm so beliebt. Die Wasser wollen nicht zurückgehalten werden. Mit aller Gewalt drücken sie gegen den Staudamm und wollen ausbrechen.

Würde Gott auch nur für einen Sekundenbruchteil Seine Hand vom Schleusentor nehmen, so würde es sofort auffliegen, und die tosende Flut von Gottes heiligem Zorn würde mit unglaublicher Macht auf die Gottlosen zudonnern und sie mit endloser Gewalt überrennen. Wäre ihre Kraft auch
10 000 Mal so groß wie sie jetzt ist, ja wäre sie auch 10 000 Mal größer als die des stärksten Teufels der Hölle, so wären sie doch nicht in der Lage dem Gottes Zorn etwas entgegenzusetzen.

Gottes Zorn ist wie ein Bogen. Der Bogen ist bis zum Zerbersten und die Sehne bis zum Zerreißen gespannt. Der Pfeil liegt bereits zitternd und bebend auf der Sehne, und die Gerechtigkeit zielt damit direkt auf das Herz der Gottlosen.

Allein der beliebige Wille Gottes, der Wille eines zornigen Gottes, Der durch keinerlei Verpflichtungen oder Versprechen eingeschränkt ist, hält den Pfeil noch davon ab, trunken zu werden von dem Blut der Gottlosen. Zu den Gottlosen gehören alle entscheidungsreifen Menschen,

  • Deren Herzen (Seele und menschlicher Geist) niemals durch den Heiligen Geist, aufgrund dessen, weil sie reumütig und bußfertig Jesus Christus um Sündenvergebung gebeten und Ihn im Glauben als ihren HERRN und Erlöser angenommen haben, erneuert worden sind
  • Die nicht zu neuem Leben geistig wiedergeboren wurden
  • Die nicht in neue Kreaturen verwandelt wurden
  • Die nicht von dem Tod der Sünde zu neuem Leben und Licht auferweckt wurden

Sie befinden sich in den Händen eines zornigen Gottes, auch wenn sie ihr Leben geändert haben, religiöse Erfahrungen hatten oder ein religiöses Leben in der Familie, im Privatleben oder in der Gemeinde führen. So bewahrt sie dennoch allein Gott in Seinem beliebigen Wohlwollen gegenwärtig und in diesem Augenblick vor dem ewigen Verderben, auch wenn sie jetzt diesen Worten nicht glauben wollen. Vielleicht werden sie es dann spätestens im Tode tun.

Viele Andere, die einst an ihrer Stelle waren, kennen heute die Wahrheit. Für die meisten kam das Ende unerwartet, als sie am wenigsten damit gerechnet hatten. Sie glaubten sich in Frieden und Sicherheit. Jetzt aber haben sie erkannt, dass alles, worauf sie sich verlassen hatten, nichts als dünne Luft und flüchtiger Schatten gewesen ist.

Gott hält die Bösen über den Tiefen der Hölle, so wie man ein scheußliches, giftiges und beißendes Insekt oder eine Spinne über einem Feuer hält. Die Gottlosen sind Ihm ein Gräuel, und Er ist bis aufs Äußerste gereizt. Gottes Zorn ist gegen sie wie ein Feuer entbrannt, und dieses Feuer wäre der richtige Ort für diejenigen, die Ihn selbst jetzt noch verachten.

Gottes Augen sind zu rein, um sie damit auch nur anzuschauen. SEINEM heiligen Blick könnten sie Gottlosen nicht mehr standhalten. Sie sind in Seinen Augen 10 000 Mal verachtungswürdiger als in unseren Augen die übelste Giftschlange auf der Welt. Die Gottlosen haben Gott unendlich viel schärfer angegriffen als jemals ein Rebell auf Erden einen Herrscher angegriffen hat.

Dennoch hält allein Gottes Hand sie in dieser Zeit noch heraus aus dem Feuer. Deshalb sind sie gestern Abend noch nicht zur Hölle gefahren oder während der Nacht. Voller Geduld ließ Gott sie wieder ihre Augen öffnen, nachdem sie diese gestern Abend zum Schlaf geschlossen hatten. Darum sind sie noch nicht in die Hölle gefahren, seitdem sie heute Morgen aufgestanden sind. Es gibt keinen anderen Grund, weshalb die Bösen nicht auch schon in die Hölle gefahren sind, obwohl sie Seine Majestät mit einer stolzen Gleichgültigkeit und ihrer selbstherrlichen Empörung beleidigen.

Aber bedenke ihre prekäre Situation und die große Gefahr, in der sie schweben. Gott hält die Gottlosen über den großen Ofen des Zorns, eine weite und bodenlose Grube des Lichts und der Gerechtigkeit. Und Sein Zorn ist gegen sie genauso entbrannt wie gegen all jene, die sich bereits dort befinden. Sie hängen an einem dünnen Faden, um den bereits die Flammen des göttlichen Zorns zu lodern beginnen. Sie sind kurz davor, diesen Faden anzusengen und ganz durchzubrennen.

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