Höllenqualen – Teil 7

Quelle
Jonathan Edwards „Sinner in the Hands of an Angry God“ (Sünder in den Händen eines zornigen Gottes) – Teil 3

Die Pfeile des Todes

Die Übeltäter können sich auch dann nicht in Sicherheit wiegen, wenn es danach aussieht, als würden sie noch eine Weile leben. Dem natürlichen Menschen bietet seine Gesundheit keine Sicherheit, auch wenn die Gefahr des nahen Todes nicht sichtbar ist, wenn er sich nicht vorstellen kann, wie ihn ein unerwarteter Unfall vielleicht hinwegreißen könnte und seine jetzigen Umstände keine Gefahr vermuten lassen.

Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen wieder und immer wieder, dass wir uns zu jedem Zeitpunkt am Rande der Ewigkeit befinden und der nächste Schritt uns bereits in die andere Welt führen könnte. Zahllos und unerdenklich sind die unsichtbaren und unvorhergesehenen Umstände und Möglichkeiten eines plötzlichen Todes.

Die unbekehrten Menschen wandeln über dem Abgrund der Hölle auf einer morschen, faulige Brücke. Auf dieser Brücke gibt es unzählige Schwachstellen, die ihr Gewicht nicht tragen können, denen man es jedoch nicht ansieht.

Die Pfeile des Todes können ungesehen zur Mittagsstunde daherfliegen. Die schärfsten Augen können sie nicht wahrnehmen. Gott hat so unvorstellbar viele Mittel und Wege, die Sünder aus dieser Welt herauszunehmen und in die Hölle zu schicken, dass Er dabei überhaupt nicht auf Wunder oder unnatürliche Ereignisse angewiesen ist. SEINE herkömmliche Vorsehung allein genügt, um die Übeltäter von einem Moment auf den anderen auszulöschen. Alle Wege, auf denen die Sünder die Welt verlassen, werden von Gott überschaut. Diese Wege sind vollends Seiner Kontrolle und Seiner Auswahl unterstellt. Ihren Einsatz kontrolliert Er ebenso wie ihren Aufschub.

Der Einsatz des natürlichen Menschen und die Fürsorge seiner Mitmenschen für sein Leben können ihm auch keinen einzigen Augenblick lang Sicherheit gewähren. Die göttliche Vorsehung und die allgemeine Erfahrung beweisen das.

Offensichtlich gewährt auch die Weisheit der Menschen keinen Schutz vor dem Tod ist. Wenn dem so wäre, dann könnten wir ja unter den Gelehrten und klugen Köpfen wohl einen Unterschied im Vergleich zu den einfältigen Leuten feststellen, die früher vom unerwarteten Tod heimgesucht werden.

Wie aber sieht die Wirklichkeit aus? Der Weise stirbt genauso wie der Narr.

Prediger Kapitel 2, Vers 16

Denn der Weise hinterlässt ebenso wenig wie der Tor ein ewiges Gedenken, weil ja in den künftigen Tagen alles längst vergessen sein wird; ach ja, wie stirbt doch der Weise samt dem Toren dahin!

Alle Bemühungen und Pläne, mit denen die Bösen der Hölle zu entkommen suchen, all die, weil sie Christen verschmähen und Übeltäter bleiben, gewähren ihnen ebenso keinerlei Schutz vor der Hölle.

Wenn der natürliche Mensch von der Hölle hört, so bildet er sich ein, es gäbe sie nicht oder er könnte ihr entgehen. Er wähnt sich in falscher Sicherheit, schmeichelt sich selbst mit all den guten Taten, die er vollbracht hat, jetzt gerade tut oder in Zukunft noch vorhat zu tun. Der Mensch schmiedet Pläne, wie er der Verdammnis entrinnen wird und ist sich sicher, dass sein Vorhaben funktionieren und seine Strategien nicht scheitern werden, solange er aufrichtig und mit guter Absicht sein Bestes gibt. Selbst dann glaubt er noch daran, wenn man ihm deutlich macht, dass nur wenige gerettet werden und die Mehrheit aller Menschen, die bisher gelebt haben, den Weg in die Hölle gegangen sind. So bildet er sich dennoch ein, dass seine Fluchtpläne besser sind als alle bisherigen zuvor. Er hat keinesfalls die Absicht, an diesen Ort der Qual zu gelangen. Darum führt er seine Pläne mit solch großer Sorgfalt aus, dass sie nicht fehlschlagen können. Diese törichten Leute machen niemandem etwas vor außer sich selbst.

Wenn sie sich auf ihre eigenen Fähigkeiten und ihre Klugheit verlassen, so vertrauen sie einem Schatten. Die Mehrheit all derer, die bisher unter eben all diesen Gnaden gelebt hat, ist nun tot und in der Hölle. Nicht etwa, weil all diese Menschen vielleicht weniger gescheit waren, als diejenigen, die heute noch leben oder ihre Flucht nachlässig vorbereitet haben.

Nein, könnten wir die Insassen der Hölle einen nach dem anderen befragen, ob sie, als sie zu ihren Lebzeiten von der Hölle und all ihrem Elend hörten, sich jemals hätten träumen lassen, dorthin zu gelangen, so würde zweifelsohne manch einer sagen:

„Nein, ich wollte auf gar keinen Fall hier enden. Meine Pläne sahen anders aus. Ich dachte, ich hätte alles richtig gemacht. Ich dachte, es wäre schon alles nicht so schlimm. Ich dachte, ich hätte mehr Zeit. Ich wollte mir noch mehr Mühe geben; aber der Tod kam plötzlich und überraschend. Ich hatte so und zu diesem Zeitpunkt nicht damit gerechnet. Der Tod kam wie ein Dieb in der Nacht. Er hat mich überrumpelt. Der Zorn Gottes war zu schnell für mich, Wie konnte ich nur so eingebildet sein. Die ganze Zeit hatte ich mir etwas vorgemacht. Leere Träume, all die Dinge, die ich später noch tun wollte. Und gerade als ich zu mir selbst sprach: ‚Frieden und Sicherheit‘, da brach das Verderben über mich herein.“

Der Neue Bund der Gnade

Gott ist durch keinerlei Versprechen oder Abkommen verpflichtet, den natürlichen Menschen auch nur einen Moment vor der Hölle zu bewahren. ER hat niemandem jemals das ewige Leben versprochen und niemandem jemals die Errettung vom ewigen Tod zugesagt als NUR ALLEIN in den Versprechen des Neuen Bundes der Gnade, die Versprechen, gegeben in Jesus Christus, die alle unverrückbar fest und sicher sind.

Aber all jene, die keine Kinder des Neuen Bundes sind, die den Versprechen nicht glauben, die den Vollbringer der Versprechen und den Mittler des Bundes gering achten, die haben keinen Anteil an dem Neuen Bund der Gnade und ihnen ist nichts versprochen.

Die natürlichen Menschen tun so, als hätte Gott ihnen irgendwelche Zusagen gemacht, solange sie sich aufrichtig bemühen, ehrlich suchen und geduldig anklopfen. Das hat Er aber nicht. Es ist völlig belanglos, wie sehr sich jemand um Religiosität bemüht oder ob er viel betet. Wer keinen Glauben an Jesus Christus besitzt, den braucht Gott auch nicht einen Augenblick vor der Hölle zu bewahren. Keines Seiner Versprechen verpflichtet Ihn dazu.

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