Himmelsfreuden – Teil 9

Quelle
„The Happiness of Heaven“ von Fr. J. Boudreau S.J.

Die Leidensunfähigkeit und Unsterblichkeit der neuen Körper

Außer den bereits genannten Attributen, die sich unmittelbar aus der Tatsache ergeben, dass unsere natürlichen Körper bei der Entrückung vergeistlicht aufsteigen, gibt es noch zwei weitere Eigenschaften, die wir jetzt näher betrachten wollen; nämlich die Leidensunfähigkeit und die Unsterblichkeit unserer auferstandenen bzw. verwandelten Körper.

1.
Leidensunfähigkeit impliziert den totalen Verlust der Leidenskraft. Was für eine enorme Leidensfähigkeit haben wir doch in dieser gefallenen Welt! Die Möglichkeit, Freude durch unsere jetzigen körperlichen Sinne zu erfahren, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu unseren vielfältigen Leidensfähigkeiten sowohl in jedem Teil unseres Körpers als auch in der Seele. Sie alle sind derzeit noch anfällig für Qualen, die, wenn sie ertragen werden müssen, den Genuss des Lebens und seiner Freuden oft unmöglich machen.

Ein heftiger Kopfschmerz oder ein brennendes Fieber treiben einen Menschen fast in den Wahnsinn und zerstören jedes Vergnügen, das er sonst empfinden könnte. Welcher Trost ist es daher, daran zu denken, dass dieser Leidenskörper sich bei der Entrückung dafür unempfindlich darüber hinwegsetzen wird!

Das bedeutet:

  • Keine Krankheiten mehr
  • Keine Schmerzen oder Qualen mehr
  • Kein seelisches oder körperliches Leiden mehr

Denn wir werden in eine neue Welt eintreten, aus der das Leiden für immer verbannt ist.

Der Apostel Johannes hatte einen flüchtigen Blick auf diese neue Welt werfen dürfen. Dazu schrieb er anschließend in:

Offenbarung Kapitel 21, Verse 1-4

1 Dann sah ich EINEN NEUEN HIMMEL UND EINE NEUE ERDE; denn der erste Himmel und die erste Erde waren verschwunden, und auch das Meer ist nicht mehr da. 2 Und ich sah die heilige Stadt, ein neues Jerusalem, aus dem Himmel herabkommen von Gott her, ausgestattet wie eine für ihren Bräutigam geschmückte Braut. 3 Dabei hörte ich eine laute Stimme aus dem Himmel rufen: »Siehe da, die Hütte (das Zelt; die Wohnstatt) Gottes ist bei den Menschen! Und Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden Sein Volk sein; ja, Gott Selbst wird unter ihnen sein 4 und wird alle Tränen aus ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, und keine Trauer, kein Klagegeschrei und kein Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.«

Es war der Gedanke, in Herrlichkeit mit einem Körper aufzuerstehen, der frei von Leiden sein wird, welcher den gerechten Hiob tröstete, als der Sturm der Widrigkeiten über ihn hereingebrochen war. Dabei sprach er folgende Worte:

Hiob Kapitel 19, Verse 23-27

23 O dass doch meine Worte aufgeschrieben, o dass sie in ein Buch eingetragen würden, 24 mit eisernem Griffel in Blei eingegraben, auf ewig in den Felsen eingehauen würden! 25 Ich aber, ich weiß, dass mein Löser (Erretter; Rechtsbeistand) lebt und als Letzter auf dem Staube (hier auf der Erde) auftreten wird; 26 und danach werde ich, mag jetzt auch meine Haut so ganz zerfetzt und ich meines Fleisches ledig (beraubt) sein, Gott schauen, 27 Den ich schauen werde mir zum Heil und den meine Augen sehen werden, und zwar nicht mehr als einen Entfremdeten (Gegner), Ihn, um den Sich mir das Herz in der Brust abgehärmt hat.

Brenne diese Hoffnung auch in Dein Herz ein, so wie Hiob es getan hat, und wenn der Sturm der Widrigkeiten über Dich hereinbricht, wird allein der Gedanke an einen verherrlichten, leidensunfähigen Körper und an einen neuen Himmel im Verbund mit einer neuen Erde Dir Geduld und Kraft schenken.

Aber diese Leidensunfähigkeit bedeutet NICHT, dass unsere verwandelten Körper gefühllos wie Marmorstatuen sein werden; sondern lediglich, dass sie frei von der Macht des Leidens sein werden. Aber das schließt die Fähigkeit, Freude zu empfinden, auf gar keinen Fall aus.

Herrlichkeit zerstört die Natur nicht, sondern vervollkommnet sie. Die Körper der Entrückten bleiben weiterhin empfänglich für Eindrücke von angemessenen Dingen, und die Entrückten werden ihre Sinne dazu benutzen, sich an allem zu erfreuen, was nicht verderblich ist.

2.
Wir kommen nun dazu, die Krönung all der glorreichen übernatürlichen Eigenschaften zu betrachten, mit denen Gott unsere Körper am Tag der Entrückung bekleiden wird. Es ist deshalb die Krönung, weil die Schönheit der Gestalt, die Kraft der Jugend und die vollständige Vollkommenheit unserer menschlichen Natur, die, wie uns in der Bibel verheißen wird, alles in allem dem verherrlichten Auferstehungsleib von Jesus Christus angeglichen werden. Sie wären es kaum wert, sie zu besitzen, wenn sie nicht mit der Erfüllung des Versprechens der Unsterblichkeit einhergingen.

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