Himmelsfreuden – Teil 7

Quelle
„The Happiness of Heaven“ von Fr. J. Boudreau S.J.

Die Schönheit und Herrlichkeit der auferstandenen und verwandelten Körper

Nun wollen wir uns anschauen, wie der neue Körper nach dem Ebenbild Gottes gestaltet sein muss, damit die Seele all diese unbeschreibliche Freude, die sie bei der „glückseligen Vision“ in sich aufnimmt, auch ausleben, den Willen Gottes umsetzen und ihre menschliche Natur vollenden kann, die ja aus Seele und Körper besteht.

Deshalb werden wir zuerst die Schönheit und Pracht des verherrlichten Körpers betrachten. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wollen wir uns zunächst einige Umwandlungen anschauen, die schon im Hier und Jetzt in der natürlichen Ordnung stattfinden. Diese Veränderungen im materiellen Bereich werden uns dabei helfen, zu einer mehr oder weniger perfekten Vorstellung von der herrlichen Verwandlung zu gelangen, die durch die Macht und Kraft Gottes bei der Auferstehung und Entrückung in uns bewirkt wird.

Wenn wir die Bereiche der Natur näher untersuchen, entdecken wir, dass die grobe Materie, die uns in formlosen Massen umgibt, für Formen und Organisationen empfänglich ist, die so perfekt, verfeinert und schön sind, dass wir diese Formen in gewissem Sinne „verherrlichte Materie“ nennen können. Es gibt tatsächlich Materie, die in der natürlichen Ordnung weit über minderwertige Formen verherrlicht wird. Dazu wollen wir ein paar Beispiele anführen.

Was ist ein Diamant? Er ist nichts Anderes als kristallisierter Kohlenstoff oder Holzkohle. Es gibt nichts im gesamten Bereich der Wissenschaft, das so leicht und so eindeutig bewiesen werden kann. Der berühmte Diamant namens Koh-i-Noor oder „Berg des Lichts“, der jetzt in der britischen Krone funkelt und mehr als eine halbe Million Dollar wert ist, könnte in wenigen Augenblicken zu einem Fingerhut voll wertlosem Kohlenstaub reduziert werden. Doch wie groß ist der Unterschied in Aussehen und Wert zwischen diesem kostbaren Edelstein und einem Fingerhut voll Kohlenstaub!

Und was sind andere Edelsteine, wie der Rubin, der Saphir, der Topas, der Smaragd usw.? Sie sind nichts weiter als kristallisierter Ton oder Sand mit einer unbedeutenden Menge metallischer Oxide oder Rost, die jedem seine besondere Farbe verleiht.

Doch was für ein Unterschied besteht zwischen diesen funkelnden und kostbaren Juwelen und dem formlosen Sand, den wir mit unseren Füßen zertreten!

Wenn wir einen Blick in das Pflanzenreich werfen, sehen wir dort diese Verherrlichung der Materie noch wunderbarer dargeboten. Woraus bestehen alle Pflanzen? Sie bestehen alle aus vier Materie-Elementen, wobei jedes von ihnen keine bemerkenswerte Schönheit besitzt. In der Wissenschaftssprache heißen sie:

  1. Kohlenstoff oder Holzkohle
  2. Sauerstoff
  3. Wasserstoff
  4. Stickstoff

Durch die Kraft und die Gesetze des Lebens werden diese Elemente in jene unendliche Vielfalt an Schönheit und Farbe, Geruch und Geschmack verwandelt, die in der Pflanzenwelt so auffallend ist. Daher bestehen die schönsten Blumen und ihre exquisiten Düfte sowie die köstlichen Früchte der Sträucher und Bäume, die sie gebären, alle eben aus genau diesen Stoff-Elementen. Doch welch ein Unterschied besteht zwischen einem groben Baum und einer zarten Blume! Was für ein gewaltiger Unterschied existiert auch zwischen der geschmacklosen Rinde oder dem Holz des Baumes und den üppigen Früchten, die von seinen Zweigen hängen!

Nun, wenn Gott in der natürlichen Ordnung grobe und formlose Materie in so schöne und herrliche Formen verwandeln kann und dies auch tut, was sollen wir dann über die Schönheit sagen, in die Er unsere unvollkommenen Körper verwandeln wird!

Denn all diese Umwandlungen, die wir jetzt sehen, gehören bereits zur natürlichen Ordnung und sind allesamt das Ergebnis der Gesetze, welche die Materie in dieser Welt der Unvollkommenheit beherrschen; wohingegen unsere Verwandlung bei der Auferstehung und Entrückung vom unmittelbaren Handeln der allmächtigen Macht Gottes abhängt. Der Unterschied zwischen unserem gegenwärtigen vergänglichen Körper und dem verherrlichten Leib wird daher bei weitem größer sein als der Unterschied, den wir jetzt zwischen Holzkohle und dem Diamanten oder zwischen der exquisit geformten Blume und dem groben Strauch sehen.

Nachdem wir dies alles gesagt haben, was dabei helfen soll, uns eine Vorstellung von unserem verherrlichten Leib zu machen, werden wir nun fortfahren, eine seiner Eigenschaften näher zu untersuchen, die Paulus erwähnt in:

1.Korintherbrief Kapitel 15, Verse 41-44

41 Einen anderen Glanz hat die Sonne, einen anderen der Mond, und einen anderen Glanz haben die Sterne; denn jeder Stern ist von dem anderen an Glanz verschieden. 42 Ebenso verhält es sich auch mit der Auferstehung der Toten: Es wird gesät in Vergänglichkeit, auferweckt in Unvergänglichkeit; 43 es wird gesät in Unehre (Armseligkeit), AUFERWECKT IN HERRLICHKEIT; gesät wird in Schwachheit, auferweckt in Kraft; 44 gesät wird ein seelischer (natürlicher) Leib, auferweckt ein geistlicher Leib. So gut es einen seelischen (natürlichen) Leib gibt, so gibt es auch einen geistlichen.

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