Wie geht es nach dem Richterstuhl Christi weiter? – Teil 31

Quelle: „Heaven“ (Himmel) von Randy Alcorn

Heimweh zu Hause

Kannst Du Dich an eine Zeit erinnern, in der Du weit weg von Deinem irdischen Zuhause warst und schrecklich Heimweh hattest? Vielleicht hast Du das erlebt, als Du Student warst oder Deinen Wehrdienst abgeleistet oder als Du eine weite Reise unternommen hast oder wegen Deiner Arbeit unterwegs warst.

Ein solches Empfinden sollten wir dem Himmel gegenüber haben. Wir sind hier auf der gegenwärtigen Erde „displaced people“, also Flüchtlinge, die Heimweh haben.

C._S._Lewis schrieb dazu in seinem Buch „Pardon, ich bin Christ“:

„Wenn wir nun in uns selbst ein Bedürfnis entdecken, das durch nichts in dieser Welt gestillt werden kann, dann können wir daraus doch schließen, dass wir für EINE ANDERE WELT erschaffen wurden.“

Nichts wird häufiger falsch diagnostiziert als unser Heimweh nach dem Himmel. Wir meinen, dass wir haben wollen:

  • Sex
  • Drogen
  • Alkohol
  • Eine neue Arbeitsstelle
  • Eine Gehaltserhöhung
  • Einen Doktortitel
  • Einen Ehepartner
  • Einen Fernseher mit Großbildschirm
  • Ein neues Auto
  • Eine Hütte im Wald
  • Eine Wohnung auf Hawaii

Wonach wir uns jedoch wirklich sehnen, ist die Person, für die wir erschaffen wurden, JESUS CHRISTUS und nach dem Ort, für den wir erschaffen wurden: DEM HIMMEL. Nichts Anderes kann uns wirklich befriedigen.

In seiner Abhandlung über die christliche Orthodoxie schrieb Gilbert_Keith_Chesterton in „Orthodoxy“ dazu:

„Die moderne Philosophie hatte mir immer und immer wieder gesagt, dass ich am rechten Ort bin. Doch sogar als ich innerlich zustimmte, fühlte ich mich niedergeschlagen.

Als ich hörte, dass ich auf der gegenwärtigen Erde am falschen Ort bin, sang meine Seele vor Freude wie ein Vogel im Frühling. Ich wusste jetzt, warum es möglich ist, dass ich zu Hause Heimweh habe.“

Mir gefällt Chestertons Bild vom „Heimweh zu Hause“. Wir können sagen: „Der Himmel wird unser ewiges Zuhause sein“ oder „Die Erde wird unser ewiges Zuhause sein“; aber wir sollten NICHT sagen: „Der Himmel und nicht die Erde wird unser ewiges Zuhause sein“, weil der Himmel, in dem wir leben werden, der Mittelpunkt der NEUEN ERDE sein wird.

Ein Christ, mit dem ich (Randy Alcorn) ein kurzes Gespräch führte, sagte mir, dass er sich Sorgen mache, weil er sich nicht wirklich nach dem Himmel sehnen würde. Stattdessen wünschte er sich sehnlichst eine Erde, die so ist, wie Gott sie ursprünglich geplant hatte. Wegen seines Wunsches fühlte er sich schuldig und kam sich ungeistlich vor.

Zu jener Zeit waren meine Augen noch nicht für die Zusagen einer neuen Erde geöffnet, die in der Bibel gemacht werden. Wenn ich mit diesem Mann noch einmal sprechen könnte, würde ich ihm sagen, was ich ihm das erste Mal hätte sagen sollen: Dass sein Sehnen biblisch und richtig ist. Der Ort, nach dem er sich schon immer gesehnt hat, nämlich nach einer Erde, auf der Gott wirklich verherrlicht wird, ist in der Tat genau der Ort, an welchem er für immer leben wird.

Wenn man zu einem Menschen, der die Wunder der Welt zu schätzen weiß, sagt: „Diese Welt ist nicht unser Zuhause“, dann hat das die Wirkung einer eiskalten Dusche. Wir sollten aber die Liebe zur Erde entfachen und NICHT auslöschen. Sonst schmähen wir unsere von Gott geschenkte, instinktive Liebe zu unserem irdischen Zuhause. Und wir reduzieren „geistliches Leben“ auf die Ablehnung von:

  • Kunst
  • Kultur
  • Wissenschaft
  • Sport
  • Bildung
  • Alles Menschliche

Außerdem machen wir uns dadurch zu Heuchlern.

Wenn wir in der Kirche sitzen, geben wir möglicherweise vor, die Welt zu verachten; doch sobald wir in unserem Auto sitzen, stellen wir unsere Lieblingsmusik an und fahren nach Hause zu einem Grillfest mit Freunden, schauen ein Fußballspiel an, spielen Golf, fahren Rad, arbeiten im Garten oder sitzen bequem mit einer duftenden Tasse Kaffee und einem guten Buch im Sessel. Wir tun diese Dinge nicht, weil wir Sünder sind, sondern weil wir MENSCHEN sind.

Wenn wir sterben und in den Himmel kommen,sind wir immer noch Menschen. Das ist keine enttäuschende Tatsache, sondern Gottes Plan. Gott hat uns so gemacht, wie wir sind – mit Ausnahme der Sünde, und die hat nichts mit Freunden, Essen, Sport, Gartenarbeit und Lesen zu tun.

Was uns an diesem Leben gefällt, sind die Dinge, die an das Leben erinnern, für das wir erschaffen wurden. Die Dinge, von denen wir begeistert sind, sind nicht nur das Beste, was dieses Leben zu bieten hat, sie sind so etwas wie EINE VORSCHAU auf das zukünftige, großartige Leben.

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