Wie geht es nach dem Richterstuhl Christi weiter? – Teil 10

Quelle: „Heaven“ (Himmel) von Randy Alcorn

Wie ist das Leben im Zwischenhimmel?

„Als Junge versetzte mich der Gedanke an den Himmel mehr Schrecken als der Gedanke an die Hölle. Ich stellte mir den Himmel als einen Ort vor, an dem ständig Sonntag ist und mit unaufhörlichen Gottesdiensten, aus denen es kein Entrinnen gibt.“ (David Lloyd George)

Aus drei Schlüsselpassagen im Buch der Offenbarung können wir viel über den „Zwischenhimmel“ erfahren:

Offenbarung Kapitel 6, Verse 9-11

9 Als (das Lamm) dann das fünfte Siegel öffnete, sah ich unten am Brandopferaltar die Seelen derer, die hingemordet waren wegen des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie besaßen. 10 Sie RIEFEN MIT LAUTER STIMME: »Wie lange, o heiliger und wahrhaftiger HERR, verziehst Du noch mit dem Gericht und rächst unser Blut nicht an den Bewohnern der Erde?« 11 Da wurde einem jeden von ihnen ein weißes Gewand gegeben, und es wurde ihnen gesagt, sie möchten (müssten) sich noch eine kurze Zeit gedulden, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollzählig (vollendet; zur Leidens- und Glaubensvollendung gekommen) wären, die ebenso wie sie den Tod erleiden müssten.

20 kurze Anmerkungen zu Offbg 6:9-11:

1.
Als diese Menschen auf der Erde starben, kamen sie in den Himmel (Vers 9).

2.
Diese Menschen im Himmel waren dieselben, die während ihres Lebens auf der Erde für Jesus Christus getötet wurden (Vers 9). Das weist auf eine lückenlose Übereinstimmung zwischen unserer Identität auf der Erde und unserer Identität im Himmel hin. Die Menschen dort im Zwischenhimmel sind keine anderen Menschen – sie sind dieselben Menschen an einem anderen Ort, es sind „vollendete Gerechte“.

Hebräerbrief Kapitel 12, Verse 22-24

22 Nein, ihr seid zu dem Berge Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, DEM HIMMLISCHEN JERUSALEM, herangetreten und zu vielen Tausenden von Engeln, zu einer Festversammlung 23 und zur Gemeinde der im Himmel aufgeschriebenen Erstgeborenen und zu Gott, Dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten, 24 und zu Jesus, Dem Mittler des neuen Bundes, und zum Blute der Besprengung, das Besseres (wirksamer) redet als (das Blut) Abels.

3.
Im Himmel erinnert man sich an das Leben von Menschen auf der Erde. Diese Märtyrer-Seelen hier waren bekannt als diejenigen, „die hingemordet waren wegen des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie besaßen“ (Vers 9).

4.
„Sie riefen“ (Vers 10) bedeutet, dass diese Märtyrer-Seelen fähig waren, sich hörbar auszudrücken. Daraus könnte man schließen, dass sie eine körperliche Gestalt hatten, mit Stimmbändern oder anderen konkreten Möglichkeiten, sich vernehmbar auszudrücken.

5.
Menschen im Zwischenhimmel können ihre Stimme erheben (Vers 10). Das ist ein Hinweis darauf, dass sie vernunftbegabte, kommunizierfähige und empfindsame – ja leidenschaftliche – Wesen sind, gerade so wie die Menschen auf der Erde.

6.
Es heißt: „Sie riefen mit lauter Stimme“, nicht „mit lauten Stimmen“. Dass Personen im Himmel MIT EINER STIMME SPRECHEN, weist darauf hin, dass der Himmel ein Ort der Eintracht ist, an dem man das gleiche Ziel vor Augen hat.

7.
Die Märtyrer-Seelen im Himmel sind bei vollem Bewusstsein, vernunftbegabt und nehmen einander, Gott und die Situation auf der Erde wahr.

8.
Sie bitten Gott, auf der Erde einzugreifen und in ihrem Namen zu handeln: „Wie lange, o heiliger und wahrhaftiger HERR, verziehst Du noch mit dem Gericht und rächst unser Blut nicht an den Bewohnern der Erde?“(Vers 10).

9.
Wer im Himmel ist, kann Gott Fragen stellen, was bedeutet, dass man bei Gott Gehör findet. Es bedeutet auch, dass man lernen muss. Menschen im Himmel wollen Dinge verstehen und bemühen sich um Wissen.

10.
Menschen im Zwischenhimmel wissen, was auf der Erde geschieht (Vers 10). Die Märtyrer-Seelen wissen genug, um zu erkennen, dass ihre Verfolger, die sie getötet haben, noch nicht gerichtet wurden.

11.
Den Bewohnern des Himmels liegt viel an Gerechtigkeit und Vergeltung (Vers 10). Wenn wir in den Himmel kommen, werden wir nicht teilnahmslos und gleichgültig gegenüber dem sein, was auf der Erde geschieht.

Im Gegenteil: Unser Interesse daran wird dort leidenschaftlicher und unser Hunger nach Gerechtigkeit größer sein. Weder Gott noch wir geben uns solange nicht zufrieden, bis unsere Feinde gerichtet, unsere Körper auferstanden, die Sünde und der Satan besiegt, die Erde erneuert und Jesus Christus über alles erhöht ist.

12.
Die Märtyrer-Seelen im Himmel erinnern sich genau an ihr Leben auf der Erde (Vers 10) und sogar daran, dass sie GETÖTET wurden.

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