Wie geht es nach dem Richterstuhl Christi weiter? – Teil 4

Quelle: „Heaven“ (Himmel) von Randy Alcorn

Unsere Herzen und Sinne auf den Himmel ausrichten

Kolosserbrief Kapitel 3, Vers 1

1 Seid ihr also mit Christus auferweckt worden, so suchet das, was droben ist, dort, wo Christus weilt, indem Er zur Rechten Gottes thront!

Das ist ein klares Gebot Gottes, unser Herz auf den Himmel auszurichten. Und um ganz sicher zu sein, dass uns nicht entgeht, wie wichtig ein auf den Himmel ausgerichtet Leben ist, steht im folgenden Satz:

Kolosserbrief Kapitel 3, Vers 2

2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist; 3 ihr seid ja doch gestorben, und euer Leben ist zusammen mit Christus in Gott verborgen.

Sich nach Jesus Christus sehnen, bedeutet, sich nach dem Himmel zu sehnen; denn dort werden wir bei Ihm sein.

Hebräerbrief Kapitel 11, Vers 16

So aber tragen sie (Saras Nachkommen) nach einem besseren (Vaterland) Verlangen, nämlich nach dem himmlischen. Daher schämt sich auch Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden; Er hat ihnen ja (bereits) eine Stadt (als Wohnung) bereitet.

Wir können unsere Augen nicht auf Jesus Christus richten, ohne sie auf den Himmel zu richten und umgekehrt. Das griechische Wort, das in Kol 2:3 mit „trachtet“ übersetzt ist, lautet zeteo, was „das allgemeine philosophische Suchen oder Streben des Menschen“ bedeutet. Dasselbe Wort wird im Evangelium benutzt, um zu beschreiben, weshalb „der Menschensohn“ gekommen ist, nämlich um die Verlorenen ZU SUCHEN:

Lukas Kapitel 19, Vers 10

„Denn der Menschensohn ist gekommen, das Verlorene ZU SUCHEN und zu retten.“

Dasselbe Wort zeteo wird auch verwendet, um zu beschreiben, wie ein Hirte alles tut, um ein verirrtes Schaf wiederzufinden.

Matthäus Kapitel 18, Vers 12

„Was meint ihr wohl? Wenn jemand hundert Schafe besitzt und eins von ihnen sich verirrt: Wird er da nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurücklassen und hingehen, um das verirrte ZU SUCHEN?“

Oder wie eine Frau nach einer verlorenen Münze sucht:

Lukas Kapitel 15, Vers 8

„Oder wo ist eine Frau, die zehn Drachmen (Silberstücke) besitzt und, wenn sie eine von ihnen verliert, nicht ein Licht anzündet und das Haus fegt und eifrig SUCHT, bis sie (das Geldstück) findet?“

Oder wie ein Händler nach einer kostbaren Perle Ausschau hält:

Matthäus Kapitel 13, Vers 45

„Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der wertvolle Perlen SUCHTE.“

Es handelt sich hier also um eine sorgfältige, tatkräftige und zielstrebige Nachforschung. Deshalb können wir die Ermahnung von Paulus in Kol 3:1 folgendermaßen verstehen: „Verfolgt sorgfältig, tatkräftig und zielstrebig das, was droben ist“ – kurz gesagt: Den Himmel!

Im Präsens (der grammatikalischen Gegenwartsform) weist das Verb zeteo auf einen fortlaufenden Vorgang hin und zwar in dem Sinne: „Hört nicht auf, nach dem Himmel zu trachten!“. Der Befehl und seine Wiederholung geben zu verstehen, dass wir unseren Sinn keinesfalls von Natur aus auf den Himmel ausrichten. In der Tat unterstellen die meisten Ermahnungen Widerstand, weshalb der Befehl erforderlich wird. Es wird uns gesagt, dass wir sexuelle Entgleisung vermeiden sollen, weil wir einen Hang dazu haben. Es wird uns aber nicht gesagt, dass wir nicht von einem Turm herunterspringen sollen, weil wir normalerweise nicht mit einer derartigen Versuchung zu kämpfen haben.

Die Aufforderung, über den Himmel nachzudenken, wird jeden Tag auf hunderterlei Weise in Frage gestellt. Die menschlichen Sinne sind so sehr auf die Erde ausgerichtet, dass es uns schwer fällt, an den Himmel auch nur zu denken.

Vielleicht befürchtest Du, dass wenn Du zu sehr auf den Himmel ausgerichtet bist, für die Erde nicht mehr taugen würdest. Beruhige Dich – darüber brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen! Im Gegenteil: Viele von uns sind so sehr auf die Erde ausgerichtet, dass sie WEDER für den Himmel NOCH für die Erde taugen.

C._S._Lewis schrieb dazu in seinem Buch „Pardon, ich bin Christ“:

„Aus der Geschichte wissen wir, dass gerade die Christen am meisten für das Diesseits getan haben, die sich auch am eingehendsten mit dem Jenseits befassten.

  • Die Apostel, die mit der Bekehrung des römischen Imperiums begannen
  • Die vielen bedeutenden christlichen Männer des Mittelalters
  • Die englischen Protestanten, denen es gelang, den Sklavenhandel abzuschaffen

Sie alle drückten dieser Welt ihren Stempel auf, GERADE WEIL ihr Sinnen und Trachten auf das Jenseits gerichtet war.

Erst seitdem Christen weithin aufgehört haben, an das Jenseits zu denken, sind sie IN DIESER WELT so ohne Wirkung.

Wer nach dem Himmel strebt, dem wird die Erde in den Schoß fallen; wer nach der Erde strebt, dem geht beides verloren.“

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