Wie geht es nach dem Richterstuhl Christi weiter? – Teil 3

Quelle: „Heaven“ (Himmel) von Randy Alcorn

Übersteigt der Himmel unsere Vorstellungskraft?

„Wenn man sagt, dass man sich den Himmel ‚vorstellt‘, so bedeutet das NICHT, dass der Himmel etwas frei Erfundenes ist; etwas, das absichtlich unter Nichtbeachtung der harten Fakten des Alltagslebens ersonnen wurde. Sondern es handelt sich dabei um die Bestätigung der bedeutenden Rolle der von Gott geschenkten Fähigkeit des Menschen, in seinem Inneren geistige Bilder von der göttlichen Realität zu erzeugen und sich in sie hineinzudenken – Bilder, die durch die Bibel und die spätere Tradition des Nachdenkens und Weiterentwickelns durch die Zeiten weitergegeben wurden.

Wir sind dazu fähig, uns in die geistigen Bilder, die wir schaffen, hineinzuversetzen und deshalb im Voraus die Freude darüber zu empfinden, dass wir einmal in die größere Wirklichkeit, der sie entsprechen, eintreten werden.“ (Alister_McGrath)

In seinem Buch „A Brief History of Heaven“ (Eine Kurzgeschichte über den Himmel) schreibt Alister McGrath weiter:

„Als Marco_Polo im 13. Jahrhundert aus Asien vom Hof des Enkels von Dschingis_Khan, des Kublai_Khan, nach Italien zurückkehrte, beschrieb er eine Welt, die seine Zuhörer nie gesehen hatten – eine, die man ohne Vorstellungsvermögen nicht verstehen konnte.

China war keineswegs ein Land, das nur in der Einbildung existierte; doch es unterschied sich erheblich von Italien. Die Bezugspunkte Italiens boten eine Grundlage für das Verständnis von China. Und von diesem Ausgangspunkt aus konnte man sich die Unterschiede zusammenreimen.“

Die Schreiber der Bibel schildern den Himmel auf verschiedene Weise, unter anderem als:

  • Garten
  • Stadt
  • Königreich

Weil uns Gärten, Städte und Königreiche vertraut sind, dienen sie uns als Brücke für das Verständnis des Himmels. Viele Menschen begehen jedoch den Fehler anzunehmen, dass es sich dabei NUR um Vergleiche ohne tatsächlichen Bezug zur Wirklichkeit des Himmels handeln würde. In diesem Fall wären es schlechte Vergleiche. Einige von ihnen können eher einfach die Beschreibung von Tatsachen sein. Allzu oft wurde uns gesagt, dass der Himmel ein raum- und zeitloser Bereich sei. Deshalb nehmen viele es nicht ernst, wenn die Bibel den Himmel als einen uns vertrauten, gegenständlichen und greifbaren Ort beschreibt.

Als Menschen, die von Gott sowohl als körperliche als auch geistige Wesen erschaffen wurden, sind wir NICHT dazu bestimmt, in einem immateriellen Bereich zu leben. Wir sind NICHT, wie Plato annahm, nur geistige Wesen, die vorübergehend in einem Körper eingeschlossen sind. Adam wurde erst ein „lebendiges Wesen“ – das hebräische Wort dafür heißt näfäsch – als er KÖRPER UND GEIST war.

1.Mose Kapitel 2, Vers 7

Da bildete Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies ihm DEN LEBENSODEM in die Nase; so wurde der Mensch zu einem lebenden Wesen.

Da wir gleichzeitig körperliche und geistige Wesen sind, ist unsere körperliche Auferstehung unbedingt erforderlich, damit wir eine ewige, gerecht gemachte menschliche Natur erhalten und für immer von Sünde, Fluch und Tod befreit sind.

Die Bedeutung unserer Fantasie

Wir können uns nichts wünschen oder erhoffen, was wir uns nicht vorstellen können. Deshalb hat uns Gott in der Bibel kurze Einblicke in den Himmel geschenkt – um unser Vorstellungsvermögen, unsere Fantasie, zu beflügeln und in unserem Herzen, eine Sehnsucht nach dem Himmel zu wecken. Und deshalb wird Satan immer unserer Fantasie entgegen arbeiten – oder sie in die falsche Richtung, nämlich zu körperlosen Begriffen hinlenken, die der Bibel widersprechen.

Die Heilige Schrift gibt uns eine beträchtliche Menge an Informationen über die zukünftige Welt, so dass wir sie uns ausmalen können, aber nicht so viele, dass wir auf den Gedanken kommen, wir wüssten schon alles darüber. Wenn Gott nicht gewollt hätte, dass wir uns vorstellen, wie der Himmel sein wird, hätte Er uns nicht so viel über ihn gesagt.

Gespräche über den Himmel sind meistens entweder übermäßig fantasiereich oder völlig fantasielos. Viele Christen tendieren leider mehr zum Letzteren; doch beide Einstellungen werden der Sache nicht gerecht und sind sogar gefährlich. Was wir brauchen, ist eine von der Bibel beflügelte Fantasie.

Wir sollten Gott bitten, uns dabei zu helfen, die Scheuklappen unserer vorgefassten Meinungen über den Himmel abzulegen, damit wir die Bibel verstehen können. Sobald wir sagen, dass wir uns den Himmel nicht vorstellen können, dämpfen wir die Begeisterung für alles, was Gott uns über unsere ewige Heimat offenbart hat. Wenn wir uns kein Bild vom Himmel machen können, dann können wir uns auch nicht auf ihn freuen.

Alles Angenehme, das wir vom Leben auf der Erde kennen, haben wir durch unsere körperlichen Sinne erfahren. Wenn folglich der Himmel als etwas beschrieben wird, das für unsere Sinne unerreichbar ist, dann wirkt er auf uns nicht einladend – im Gegenteil, er wirkt befremdlich und jagt uns sogar Schrecken ein.

Sich den Himmel ausmalen

Wenn ich (Randy Alcorn) mir vorstelle, was ich wohl bei meinem ersten Anblick des Himmels empfinden werde, denke ich daran, wie es war, als ich zum ersten Mal schnorchelte. Ich sah unzählige Fische jeder Form, Größe und Farbe. Ich erinnere mich, wie es mir immer wieder den Atem verschlug, als meine Augen diese wundervolle Unterwasserwelt betrachteten.

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