Was geschieht mit uns nach der Entrückung? – Teil 23

Quelle: „Heavenly Rewards“ (Himmlische Belohnungen) von Dr. Mark Hitchcock

Der dritte Knecht (Bericht und Tadel)

Lukas Kapitel 19, Verse 20-27

20 „Hierauf kam der dritte (Knecht) und sagte: ›Herr, hier ist dein Pfund, das ich in einem Schweißtuch wohlverwahrt gehalten habe; 21 denn ich hatte Furcht vor dir, weil du ein strenger Mann bist: Du hebst ab, was du nicht eingelegt hast, und erntest, was du nicht gesät hast.‹ 22 Da antwortete er ihm: ›Nach deiner eigenen Aussage will ich dir das Urteil sprechen, du nichtswürdiger Knecht! Du wusstest, dass ich ein strenger Mann bin, dass ich abhebe, was ich nicht eingelegt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe? 23 Warum hast du da mein Geld nicht auf eine Bank gebracht? Dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen abgehoben.‹ 24 Darauf befahl er den Dabeistehenden: ›Nehmt ihm das Pfund weg und gebt es dem, der die zehn Pfund hat.‹ 25 Sie erwiderten ihm: ›Herr, er hat ja schon zehn Pfunde.‹ 26 Ich sage euch: Jedem, der da hat, wird (noch dazu) gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen werden, was er hat. 27 Doch jene meine Feinde, die mich nicht zum König über sich gewollt haben, führt hierher und macht sie vor meinen Augen nieder!«

Wenn Jesus Christus ein Gleichnis erzählte, wandte Er oft eine rhetorische Technik an, die als „Endbetonung“ bekannt ist. Diese zeigte an, dass das Ende einer Parabel eine überraschende Wendung nehmen sollte und dass die nun folgenden Informationen der eigentliche Kernpunkt dieser Geschichte war.

Somit liegt der Fokus in diesem Gleichnis auf dem dritten Knecht. Über ihn wird viel mehr gesagt als über die ersten beiden Knechte. Der dritte Knecht war vollkommen anders. Anstatt das Geld seines Meisters zu investieren, hatte er es in ein Schweißtuch gelegt.

Da stellt sich zwei wichtige Fragen, die beantwortet werden müssen:

  1. Repräsentiert der dritte Knecht einen untauglichen, fleischlich gesinnten Gläubigen, der nicht für Jesus Christus gelebt hat und deshalb seine himmlischen Belohnungen verliert?
  2. Oder ist diese Person, die behauptet Jesus Christus zu kennen, jemand, die gar keine persönliche Beziehung mit Ihm hat?

Diejenigen, die an Punkt 1 glauben, verweisen auf die Tatsache, dass dieser ja genauso wie die anderen die gleiche Geldsumme bekommen hat. Darüber hinaus sagen sie, dass er ja nicht zu den Feinden des Edelmanns, die in Vers 27 erwähnt werden, gehört.

Obwohl das gute Argumente sind, lassen mich vier Schlüsselpunkte glauben, dass dieser Knecht jemanden repräsentiert, der vorgibt, Jesus Christus zu kennen, aber keine Beziehung zu Ihm hat, also dass dieser Mann ein FALSCHER NACHFOLGER Jesu ist.

1.
Die beiden ersten Knechte wurden im Originaltext mit den Worten „der erste erschien“ (Vers 16) und mit „der zweite erschien“ (Vers 18) vorgestellt. Als Jesus Christus allerdings über den dritten Knecht sprach, blieb Er nicht bei dieser Formulierung, sondern sagte – laut griechischem Originaltext – „Und ein Anderer kam“ (Vers 20). Das griechische Wort für „Anderer“ lautet heteros, was „ein Anderer von einer unterschiedlichen Art“ bedeutet. Mit dem Gebrauch dieses Wortes wies Jesus Christus darauf hin, dass der dritte Knecht nicht so wie die beiden anderen war, also von einer anderen Art.

2.
Jesus Christus nannte ihn „nichtswürdiger Knecht“ (Vers 22). Das griechische Wort wird an dieser Stelle oft auch mit „böse“ übersetzt. Das erscheint mir eine ziemlich merkwürdige Art von Jesus Christus zu sein, einen Seiner Nachfolger so zu beschreiben.

3.
Da das Gleichnis von den Talenten in Matth 25:14-30 nicht mit dem Gleichnis in Lukas Kapitel 19 identisch ist, sind sie ähnlich, was das Thema und den Schwerpunkt anbelangt. Bei beiden Gleichnissen geht es um einen Mann, der sich auf eine lange Reise begibt und seine Knechte bittet, seine Ressourcen zu investieren. Beide Parabeln sind auf die Gelegenheiten und auf Belohnung fokussiert. In beiden Gleichnissen werden drei Knechte beurteilt, und in beiden Parabeln werden die ersten zwei Knechte als treu bezeichnet, während der letzte treulos ist.

Matthäus Kapitel 25, Verse 24-30

24 „Da trat auch der herzu, welcher das eine Talent empfangen hatte, und sagte: ›Herr, ich wusste von dir, dass du ein harter Mann bist: Du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut (geworfelt) hast. 25 Da bin ich aus Furcht hingegangen und habe dein Talent in der Erde verborgen: Hier hast du dein Geld wieder!‹ 26 Da antwortete ihm sein Herr: ›Du böser (nichtswürdiger) und träger Knecht! Du wusstest, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut (geworfelt) habe?

27 Nun, so hättest du mein Geld bei den Bankhaltern anlegen sollen; dann hätte ich bei meiner Rückkehr mein Geld mit Zinsen zurückerhalten. 28 So nehmt ihm nun das Talent ab und gebt es dem, der die zehn Talente hat. 29 Denn jedem, der da hat, wird noch hinzugegeben werden, so dass er Überfluss hat; wer aber nicht (so gut wie nichts) hat, dem wird auch noch das genommen werden, was er hat. 30 Den unnützen Knecht jedoch werft hinaus in die Finsternis draußen! Dort wird lautes Weinen und Zähneknirschen sein.’“

Hier wird der dritte Knecht als Ungläubiger identifiziert, der in die äußerste Finsternis geworfen werden soll. Diejenigen, die glauben, dass der dritte Knecht in Matthäus 25 ein Gläubiger sei, der als Folge seiner Untreue lediglich die Belohnung und die Freude verlieren werde, sind der Ansicht, dass „die Finsternis draußen“ einfach nur die Umkehr der inneren Freude und dass der treulose Knecht von dieser Freude ausgeschlossen sei. Für mich ist das weit hergeholt.

Denn bedenke, dass der dritte Knecht „hinaus in die Finsternis draußen“ geworfen wird, einem Ort wo „lautes Weinen (Leid) und Zähneknirschen (Verzweiflung)“ sein wird. Der Ausdruck „die Finsternis draußen“ erscheint drei Mal im Neuen Testament:

Matthäus Kapitel 8, Vers 12

„Aber die Söhne des Reiches werden IN DIE FINSTERNIS DRAUSSEN hinausgestoßen werden; dort wird lautes Weinen und Zähneknirschen sein.“

Matthäus Kapitel 22, Vers 13

„Hierauf befahl der König seinen Dienern: ›Fasst ihn (den Mann ohne Hochzeitsgewand) an Händen und Füßen und werft ihn hinaus IN DIE FINSTERNIS DRAUSSEN! Dort wird lautes Weinen und Zähneknirschen sein.‹“

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