Was das wahre christliche Leben ausmacht – Teil 47

Die eigentliche Bedeutung des Christ-Seins

Quelle:

Dr. Albrecht Kellner – Helfen und heilen – Teil 5

Die Rolle der Geduld

1.
Jemandem zu erläutern, dass Sündenvergebung in einem Glaubensakt erfasst wird, ist heutzutage nicht einfach. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich sehr vielen Menschen das Wort predige. Bis diese Tatsache dann erfasst wird und vom menschlichen Geist als Tatsache bis in den Verstand durchbricht, ist es meist noch einmal ein Glaubensprozess (aber nicht immer: Manche begreifen sie auch sofort). Doch meistens bedarf es sehr VIEL Lehre über das Wort Gottes, bis sie dann richtig sitzt.

2.
Das gilt auch für die Heilung und da letztlich noch ausgeprägter. Sogar unter Christen ist es heute oft noch schwieriger, jemandem zu erläutern, dass Heilung ein Geschenk ist und in einem Akt des Glaubens erfasst wird. In unseren Breitengraden ist es sogar am schwierigsten. In anderen Ländern, wie zum Beispiel in Indonesien, Pakistan, Indien, Südamerika, ist das ganz anders. Auch in Afrika wird das Geschenk der Heilung ergriffen. Doch bei uns ist es eben schwierig. Bis es dann als Tatsache vom menschlichen Geist in den Körper durchbricht, ist es meist – aber nicht immer – noch ein größerer Glaubensprozess. Es gibt allerdings auch Spontan-Heilungen, die ich selbst erlebt habe. Normalerweise verlangt es viel Lehre über das Wort Gottes und ein geduldiges Stehen darauf in Form des Sich-Selbst-Predigen. Das kann 1, 2 oder 10 Wochen dauern oder sogar ein halbes Jahr. Egal, wie es auch kommen mag, wir tun dabei aber genau das, was Gott gesagt hat. Und Er steht immer zu Seinem Wort.

Die Rolle des Gebets

Das Gebet um Heilung entspricht eigentlich nicht so sehr dem geschenkartigen Charakter der Heilung. Und das ist natürlich für viele Christen ungewohnt. Es geht eben nicht um langes Beten, dass die Heilung eintreten möge, wobei man denkt, dass da viele Andere mitbeten müssten und zwar je mehr, umso besser.

Doch die Betonung liegt hier auf Heilung. Sie ist ein Geschenk und wird von dem Kranken selbst erfasst. Es geht nicht um die Hoffnung, dass das Gebet irgendwann hilft, so dass man denkt: „Irgendwie wird sie schon eintreten oder auch nicht“, sondern um den GLAUBEN, dass die Heilung im menschlichen Geist bereits vorhanden IST und sich ins Erfahrbare ausbreiten WIRD. Die Einstellung: „Ich muss lange dafür beten“ kann den Empfang der Heilung als Geschenk sogar im Kranken behindern.

Nun noch einmal zu der Frage: Sollte man nicht doch lange und anhaltend beten, am besten mit vielen Anderen? Ja, das schon; aber, wie schon angeklungen, mit einer anderen Stoßrichtung, mit einer anderen Zielsetzung. Jesus Christus hat bei den Heilungen immer gesagt: „Dein Glaube hat dir geholfen“. Es geht um diesen individuellen Glauben.

Dann ist die Frage naheliegend: Wie sollte das anhaltende Gebet formuliert werden? Das anhaltende Gebet ist das intensive Gebet für den Kranken, dass er dazu in der Lage sein möge, durch Glauben die Heilung als Geschenk anzunehmen, und das am besten noch weit im Vorfeld, bevor man mit ihm dafür betet oder man ihm oder er sich selbst die Heilung zuspricht.

Anschließend sollte man den Kranken im „Stehen auf dem Wort Gottes“ begleiten. Das heißt: Stellvertretend dankt man für die Heilung und proklamiert das Wort Gottes so, wie der Kranke es auch selber macht. Das sollte man wirklich anhaltend gemeinsam tun. Darin besteht die Hilfe. Und das ist unter dem anhaltenden Gebet zu verstehen. In diese Richtung muss es gehen.

Viele Skeptiker beziehen sich auf folgende Bibelstellen …

Markus Kapitel 2, Verse 1-12

1 Als Er dann nach einiger Zeit wieder nach Kapernaum heimgekommen war und die Kunde sich verbreitet hatte, dass er im Hause (daheim) sei, 2 da versammelten sich alsbald so viele Leute, dass selbst der Platz vor der Tür für sie nicht mehr ausreichte; und Er verkündigte ihnen das Wort (die Heilsbotschaft). 3 Da kamen Leute zu ihm, die einen Gelähmten brachten, der von vier Männern getragen wurde. 4 Weil sie nun mit ihm (dem Kranken) wegen der Volksmenge nicht an Ihn herankommen konnten, deckten sie über der Stelle, wo Jesus sich befand, das Hausdach ab und ließen das Tragbett, auf dem der Gelähmte lag, durch eine Öffnung, die sie hindurchgebrochen hatten, hinab. 5 Als Jesus nun ihren Glauben erkannte, sagte Er zu dem Gelähmten: »Mein Sohn, deine Sünden sind (dir) vergeben!«

6 Es saßen dort aber einige Schriftgelehrte, die machten sich in ihrem Herzen Gedanken: 7 »Wie kann dieser so reden? Er lästert ja Gott! Wer kann Sünden vergeben außer Gott allein?« 8 Da nun Jesus in Seinem Geiste sogleich erkannte, dass sie so bei sich dachten, sagte Er zu ihnen: »Warum denkt ihr so in euren Herzen? 9 Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: ›Deine Sünden sind (dir) vergeben‹, oder zu sagen: ›Stehe auf, nimm dein Tragbett und gehe umher‹? 10 Damit ihr aber WISST (erkennen lernt), dass der Menschensohn Vollmacht hat, Sünden auf Erden zu vergeben« – hierauf sagte Er zu dem Gelähmten: 11 »ICH sage dir: Stehe auf, nimm dein Bett und gehe heim in dein Haus!« 12 Da stand er auf, nahm sogleich das Tragbett und ging vor aller Augen hinaus, so dass alle vor Staunen außer sich gerieten und Gott priesen, indem sie erklärten: »So etwas haben wir noch nie gesehen!«

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