Was das wahre christliche Leben ausmacht – Teil 41

Die eigentliche Bedeutung des Christ-Seins

Quelle:

Dr. Albrecht Kellner – Menschen zu Jüngern machen – Teil 3

WIE sage ich es?

Und vor allem stellt sich die Frage: Was sage ich? Ich möchte hier nur eine kleine Hilfestellung geben. Aber eigentlich sollte sich das jeder selbst erarbeiten. Das ist viel besser, weil man es dann richtig verinnerlicht hat.

Es ist in der Tat ein Spagat. Es steht außer Frage, dass der Suchende die klare Botschaft vom Kreuz braucht und nicht die von christlichen Werten oder Ähnliches. Er braucht die Botschaft vom neuen Leben und von der Sündenvergebung. Nur diese Botschaft hat Wirkung, und nur sie kann der Heilige Geist nehmen und in dem Menschen sozusagen einleuchten. Das ist es, was der suchende Mensch braucht.

Diese Botschaft gilt es barmherzig weiterzugeben, ohne fromme Sprache, sodass der Suchende, als Nicht-Christ, nicht gleich abwinkt und fragt: „Bist du in irgendeiner Sekte?“ oder Ähnliches sagt. Man muss sich auf die Evangelisierung wirklich intensiv vorbereiten und sich fragen: „Wie sage ich es denn am besten, so dass der Andere zumindest vom Verstand her nicht gleich die Jalousien herunterlässt?“ Der Angesprochene muss die Botschaft zumindest verstandesmäßig ganz klar begreifen und sagen: „Aha, so geht das also“.

Wenn ich das mache, geht das häufig so, dass die Leute sagen: „Oh, das habe ich ja gar nicht gewusst, dass das so ist. Das passt ja alles logisch irgendwie zusammen.“ Zumindest sollte ihr Verstand die Botschaft akzeptieren und begriffen haben, auch wenn sie sagen: „Also für mich ist das nichts. Aber ich habe verstanden, was du mit dem Evangelium meinst.“ Nur dann kann der Heilige Geist die Botschaft vom Verstand ins Herz des Menschen hineinbringen. Wir Menschen vermögen das nicht. Wir können diese Information nur auf sorgfältigste Art und Weise weitergeben. Das Wort vom Kreuz muss unverbrämt so übermittelt werden, dass der Andere es gut erfassen kann.

WAS sage ich?

Natürlich das Wort vom Kreuz. Es geht darum zu sagen, dass der Schöpfergott gütig und unendliche Liebe ist. Aber zu dieser Güte gehört auch die unendliche Gerechtigkeit. Deshalb kann Er das Böse nicht einfach unkommentiert stehen lassen und sagen: „Macht mal so weiter!“ ER muss auch Gerechtigkeit walten lassen. Liebe und Gerechtigkeit, diese beiden Qualitäten hat Gott.

Der Mensch verletzt in seinem Leben in der Eigenregie Andere und häuft dadurch Schuld auf sich. Damit hat er natürlich keine Gemeinschaft mit dem heiligen Gott. Das ist völlig klar. Und dadurch verliert der Mensch seinen eigentlichen Lebenssinn, der darin besteht, dass er aus dieser geistigen Verschränkung mit dem lebendigen Gott lebt.

Die einzige Möglichkeit, die Schuld loszuwerden, ist Vergebung. Das entspricht der Liebe Gottes. Anders kann der Mensch die Schuld nicht loswerden, denn Gott ist viel zu heilig. Deshalb geht es nur dadurch, dass Gott vergibt, indem Er wirklich die Sünden eines reumütigen und bußfertigen Menschen vergisst.

Aber die Gerechtigkeit Gottes verlangt auch nach Gericht. Gottes Reaktion auf alle Schuld muss kommen, ansonsten wäre Gott fürchterlich. Denn dann würde Er Böses ohne Reaktion und Konsequenz geschehen und stehen lassen. Und das geht nicht.

Jetzt haben wir da natürlich einen Widerspruch. Man kann einem Menschen nicht gleichzeitig vergeben und ihn richten. Das ist aber eine gute Art und Weise, Menschen das Evangelium zu erläutern, dass man ihnen sagt: „Die Liebe Gottes möchte vergeben. Das ist wunderbar. Die Gerechtigkeit Gottes muss aber richten. Und beides ist ein Widerspruch. Und wie sieht nun die Auflösung aus?“ Und dann kann man ihnen erklären, dass es so aussieht, dass das Gericht erfolgt ist, aber nicht für den Menschen. Man kann ja einem Menschen nicht gleichzeitig vergeben und ihn richten. Das Gericht erfolgte durch Jesus Christus am Kreuz. Damit wurde dieser Widerspruch aufgelöst. Ein Anderer hat alles bezahlt.

Man kann es zwar auch anders erklären; aber das ist eine recht wirksame Methode, wie man die logische Notwendigkeit von Jesus Christus am Kreuz erläutern kann. Das muss in den Verstand des Menschen eindringen. Durch die Sündenvergebung hat der Mensch Zugang zu Gott und zwar als konkrete, vorher nicht erlebte Erfahrung. Es ist ganz wichtig, den Menschen zu erklären, dass dieser Zugang zu Gott nichts zu tun hat mit in die Kirche gehen, viel beten oder mit guten Werken oder Ähnlichem, sondern dass man mit diesem Zugang etwas geschenkt bekommt. Er manifestiert sich als eine Erfahrung, und diese Erfahrung bedeutet ein Leben in der Geborgenheit in der Liebe Gottes, aber auch in der Regie der Liebe Gottes. Und dadurch entfaltet sich bei dem Menschen, der dieses Geschenk reumütig und bußfertig im Glauben an Jesus Christus angenommen hat, sein eigentlicher Lebenssinn.

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