Was das wahre christliche Leben ausmacht – Teil 30

Die eigentliche Bedeutung des Christ-Seins

Quelle:

Dr. Albrecht Kellner – Wachstum durch erhörtes Gebet – Teil 2

5. Das Problem des Menschen mit dem Raketen-Gebet

Jetzt kommen wir zu dem, was uns ein bisschen geläufiger ist, nämlich das Problem des Menschen mit diesem erhörlichen Gebet. Es besteht in Versagensangst und Unglaube. Das ist eigentlich gar nicht mal so schlimm, weil der HERR dabei hilft, dass der Glaube des Menschen stärker wird.

Das Problem ist dann gegeben, wenn diese Versagungsangst und der Unglaube unter dem Deckmantel des frommen Musterschülers kaschiert wird. Das zeigt sich dadurch, dass man das Glaubensgebet durch „Dein Wille geschehe“ neutralisiert. Ich sage später noch, wo diese Aussage angebracht ist; aber zunächst kann sie ohne Weiteres dazu verwendet werden, um den ganzen Glauben null und nichtig werden zu lassen, wenn man dabei in falscher Demut zu Gott sagt: „Ich bete sowieso falsch. Deswegen mach Du, was Du denkst“ oder indem man sagt: „Man kann den Willen Gottes gar nicht nicht wissen. Denn Er sagt ja: ‚Wenn ihr Mich bittet nach Meinem Willen, dann werde ICH es tun‘. Wie kann man den Willen Gottes denn wissen?“

In Wahrheit sagte Jesus Christus aber:

Johannes Kapitel 14, Vers 13

„Denn ICH gehe zum (himmlischen) Vater, und alles, um was ihr (dann) in Meinem NAMEN bitten werdet, das werde ICH tun, damit der (himmlische) Vater im Sohn (durch den Sohn) verherrlicht werde.“

Und was man auch sehr häufig hört ist: „Paulus hatte ja auch mal keine Gebetserhörung“.

Ich möchte jetzt diese drei Punkte nacheinander betrachten.

1. “DEIN Wille geschehe“

Da sagt man: „Jesus Christus hat das ja auch gebetet, und wir sollen Ihm doch nachfolgen“. Das muss man sich in der Bibel aber mal genauer anschauen. In welcher Situation hat Jesus Christus dieses Gebet gesprochen? Als Jesus Christus genau wusste, was der Wille des himmlischen Vaters war, nämlich das Kreuz. Und das war für Jesus Christus sehr arg. Und deshalb bat Er, dass der himmlische Vater diesen Willen zurückziehen möge. Dann sagte Jesus Christus aber doch: „DEIN Wille geschehe“.

Nun können wir uns fragen: „Sind wir auch in einer solchen Situation, dass wir genau wissen, was Gottes Wille ist und dass dieser Wille so schrecklich ist, dass wir ihn nicht tun wollen?“ Nur dann können wir sagen: „DEIN Wille geschehe“. Wenn das nicht der Fall ist, dann können wir „DEIN Wille geschehe“ nicht als Ausrede benutzen, nicht an die Gebetserhörung glauben zu müssen.

Das Gebet „DEIN Wille geschehe“ ist nur dann gut, wenn die innere Haltung stimmt. Eine falsche Einstellung wäre, wenn man sagt:

  • „Ich bin beim Gebet sowieso nur ein Bettler“
  • „DU machst eh, was Du willst“

Damit ist Dir die Zuversicht im Hinblick darauf, was Du Dir erhoffst, unmöglich. Über diese Zuversicht heißt es in:

Hebräerbrief Kapitel 11, Vers 1

Es ist aber der Glaube ein zuversichtliches Vertrauen auf das, was man hofft, ein festes Überzeugtsein von Dingen (Tatsachen), die man (mit Augen) nicht sieht.

Die richtige Haltung ist: „Diese Bitte ‚DEIN Wille geschehe‘ unterstreicht nur noch mein Gebet. Denn ich habe mein Raketen-Gebet dahingehend geprüft, dass es Deinem Willen entspricht und dass wir das gemeinsam durchziehen, Du als Weinstock und ich als Rebe. Natürlich nur mit dieser Arbeitsteilung; aber wir ziehen das beide durch. Nun lass unseren gemeinsamen Willen geschehen.“ Wenn ich sage: „Ich bete das in Deinem Namen“, dann heißt das tatsächlich, dass ich mit Jesus Christus eins bin. Das bedeutet, dass wir beide den gleichen Willen haben.

2. “Man kann den Willen Gottes nicht wissen“

Das ist eine unmögliche Aussage für einen Christen, denn die Bibel ist angefüllt mit Gottes Willen, wie z. B.:

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.