Was das wahre christliche Leben ausmacht – Teil 24

Die eigentliche Bedeutung des Christ-Seins

Quelle:

Dr. Albrecht Kellner – Die Grundlage des geistlichen Wachstums –
Teil 2

Der Vollzug des Herrschaftswechsels

Die Frage ist: Wie geht das konkret? Wie macht man das? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dazu möchte ich einen ganz entscheidenden Tipp geben: In der gegebenen Situation, wie z. B. bei einer Aufgabe, Anfechtung oder Anfeindung, in der man sich christlich verhalten muss und weiß, wie das geht, wie z. B. „Liebet eure Feinde“, kann man sich folgende Fragen stellen:

  • Was denkt Jesus Christus über diese Situation?
  • Wie ist Seine Befindlichkeit dabei?
  • Könnte Er damit fertig werden?
  • Was würde Er jetzt machen?

Man muss das einfach einmal ausprobieren, sonst glaubt man es nicht. Es ist ganz erstaunlich; denn durch diese Fragen erfolgt ein Umschalten, weg von einem selbst und hin zu Jesus Christus. Das ist die Erfahrung des Kreuzes, dieses sich selbst Verleugnen.

Es ist übrigens höchst erstaunlich, dass man das in der gegebenen Situation häufig nicht machen will, weil man dann weiß: „Jetzt muss ich mich loslassen. Nun darf man dem Anderen nicht mehr böse sein.“ Da kommt das Neue in einen hinein. Das Erstaunliche dabei ist, dass das nicht mehr etwas ist, das man selbst tut, sondern dann geschieht ein Wunder! Es geht tatsächlich über diesen Weg. Sobald man sich fragt: „Was denkt Jesus Christus über diese Situation? Wie ist dabei Seine Befindlichkeit?, dann erfolgt bereits dieses Umschalten, und es geschieht ein Wunder.

Es ist immer ziemlich leicht zu sagen: „Lasst Jesus Christus das in Dir machen!“ Aber wie geht das konkret? Hier ist ein ganz entscheidender Tipp. Wenn man sich den merkt und ihn immer wieder anwendet, wenn es soweit ist, wird man allmählich darin geübt. Dann fängt ein gewaltiges Wachsen an.

5. Beispiele für den Herrschaftswechsel

Um das Ganze etwas konkreter zu machen, möchte ich hier zwei Beispiele für diesen Herrschaftswechsel anführen.

Beispiel 1:

Jemand hat Dich verletzt. Als wahrer Christ weißt Du, dass Du ihm vergeben musst. Jesus Christus sagt sogar: „Liebet eure Feinde“. Also versuchst Du zu vergeben und strengst Dich an, diese Person zu lieben, doch Du schaffst es nicht. Das ist mir auch einmal so gegangen. Jemand hatte mich verbal schwer verletzt. Und ich habe dann gedanklich gesagt: „Okay, ich vergebe dir, ich vergebe dir“. Ein bisschen später habe ich mich gefragt: „Was hat diese Person noch mal gesagt?“ Als es mir einfiel, sagte ich: „Das ist ja eine Unverschämtheit“. Also vergeben hatte ich da noch gar nicht.

Man merkt, man schafft es nicht und ärgert sich immer wieder neu über diese Verletzung. Aber dann erinnert man sich: „In mir lebt ja Einer, Der alle Menschen bedingungslos liebt“. Und ich nehme mein Kreuz auf mich und frage: „Jesus Christus, wie siehst DU diesen Menschen?“ In diesem Moment gehe ich einen ganz neuen Weg: Ich akzeptiere, dass ich am Ende bin (das ist das Kreuz) und erwarte Hilfe nur noch von Jesus Christus und frage: „Jesus, wie siehst DU diesen Menschen?“ In diesem Moment geschieht ein Wunder, und man erlebt eine ungeahnte Befreiung. Bei mir war es so, dass ich plötzlich sah, wie diese Person von Jesus Christus geliebt wurde. Und in diesem Strahl der Liebe Gottes konnte ich dieser Person vergeben und sie sogar auch lieben.

Diese Erfahrung ist zunächst neu. Aber sie ist wirklich etwas ungeheuer Befreiendes. Manchmal gibt es dabei natürlich Niederlagen. Aber Niederlagen sind der beste Zugang zu dieser Erfahrung.

Beispiel 2:

Eine Versuchung tritt an Dich heran. Als wahrer Christ weißt Du, dass Du ihr nicht nachgeben darfst. Jesus Christus sagt uns sogar, dass wir so überwinden sollen, wie Er Selbst überwunden hat:

Offenbarung Kapitel 3, Vers 21

„Wer da überwindet, dem werde ICH verleihen, mit Mir auf Meinem Thron zu sitzen, wie auch ICH überwunden und Mich mit Meinem Vater auf Seinen Thron gesetzt habe.“

Was machst Du jetzt? Zunächst einmal versuchst Du, diese sündige Handlung krampfhaft zu vermeiden; aber Du erkennst: „Ich schaffe es nicht!“ Was darauf folgt sind: Not, Ärger und Selbstanklage! Was nun?

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