Was das wahre christliche Leben ausmacht – Teil 20

Die eigentliche Bedeutung des Christ-Seins

Quelle:

Dr. Albrecht Kellner – Christ-Sein – Der Sinn des Lebens – Teil 3

Das Leid der Menschheit

Die von Gottes Wesen abweichenden Handlungen des Menschen, die aus der Lieblosigkeit, der Ungerechtigkeit und der Lüge folgen, beschreibt die Bibel als „Sünden“, und das Ergebnis ist Schuld. Wie bereits erwähnt, werden diese abweichenden Handlungen aufgezeichnet. Der Mensch verfügt ja über einen ungeheuren Datenspeicher.

Das Ergebnis ist LEID. Es gibt vier Arten von Leid:

1. Leid durch Verlust des Lebenssinns

Das wird von den meisten Menschen normalerweise nicht erkannt und empfunden, eigentlich nur von ganz reichen Leuten, die meinen, in ihrem Leben alles erreicht zu haben. Doch ganz plötzlich spüren sie in ihrem Inneren eine große Leere. Dieses Leid erfahren aber auch Menschen, die alles verloren haben. Sie fragen sich dann: „Wozu habe ich eigentlich gelebt?“ Aber normalerweise spürt man den Verlust des Lebenssinns eigentlich nicht so sehr.

2. Leid durch vergängliche Ersatz-Sinngebungen

Der Mensch, der den eigentlichen Lebenssinn nicht kennt, sucht sich natürlich andere Sinngebungen. Aber die einzige Möglichkeit, die ihn nicht enttäuscht, ist der Lebenssinn in Gott, weil Gott unveränderlich ist. Alles Andere ist unbeständig und vergänglich.

Wenn der Mensch sich an vergängliche Dinge klammert, wie zum Beispiel Besitz, Reichtum, Ansehen und andere Menschen usw., dann kann es passieren, dass er es als Leid empfindet, wenn diese Dinge ihrer Vergänglichkeit entsprechen – also abnehmen oder verschwinden – , sofern sie für ihn den höchsten Lebenssinn dargestellt haben. Es ist nichts Falsches an Besitz, Ansehen und Menschen, mit denen man eine gute Beziehung hat, wie z. B. dem Ehepartner. Das ist alles wunderbar. Aber wenn dies das Allerhöchste, das Einzige ist, was man hat, dann schwebt über dieser Sinngebung das Damoklesschwert der Vergänglichkeit, und man spürt eben Verlust und Schmerz, wenn man irgendetwas davon verliert.

3. Leid durch Egoismus des Menschen

Das ist das zentrale Leid und der zentrale Schmerz, was Menschen sich gegenseitig zufügen. Dies geschieht durch den Egoismus des Menschen. Das Grundproblem dabei ist, dass der Mensch in Eigenregie entscheidet, was für ihn selbst das Gute und das Böse ist. Aber in seiner begrenzten Perspektive kann für andere Menschen etwas böse sein, was für einen einzelnen gut ist. Davon lässt sich alles Leid ableiten, was sich Menschen gegenseitig antun.

Ein Investitionsmakler hatte zum Beispiel im Jahr 2008 in New York ein Investment-Instrument entwickelt, wodurch er sich an den Renten von zahllosen amerikanischen Rentnern bereicherte. Das war für ihn ganz amüsant, aber nicht für die vielen Betroffenen, die er um ihr Geld betrogen hatte. Oder nehmen wir einen Seitensprung. Das mag für denjenigen, der springt, ganz amüsant sein, aber für die betrogene Person, die daheim bleibt und davon Kenntnis erlangt, ist das ein furchtbares Leid.

Oder es sagt ein Diktator: „Ein bisschen mehr Land für mein Volk ist doch gar nicht so schlecht“ und überfällt die Nachbarländer. Aus seiner perversen Sicht ist das vollkommen wichtig, richtig und gut, doch aus der Sicht der Nachbarländer, die er überfällt, natürlich nicht.

Von diesem Egoismus lässt sich tatsächlich alles Leid ableiten, was Menschen sich gegenseitig zufügen und das reicht bis hin in den kleinen zwischenmenschlichen Bereich.

4. Leid durch Verlust der bewahrenden Liebe Gottes

Diese Art von Leid ist ein bisschen schwer zu verstehen. Die ersten drei Arten sind ja gut logisch herleitbar. Aber dieses Leid hier ist ein bisschen schwieriger. Es ist offenbar so, dass Gott sagt: „Ihr habt euch von Mir abgewandt, dann wende ICH Mich von euch ab.“ Und dann passieren eben solche Katastrophen wie Tsunamis, Vulkanausbrüche, Unfälle usw. Und dem sind die Menschen jetzt ausgeliefert.

Die gegenwärtige Welt ist tatsächlich verloren. Die Bibel ist die einzige Informationsquelle, die das anspricht und begründet. Das gibt es nirgendwo sonst. Die Heilige Schrift sagt, dass diese Tatsache auf das Wesen des Menschen zurückzuführen ist. Deswegen kann der Mensch dieses Problem von sich aus nicht lösen. Man kann es bekämpfen, indem man Bomben auf den Islamischen Staat wirft oder Straftaten durch die Gesetzgebung eingrenzen, was auch sein muss. Aber dadurch bekommt man das Problem nicht weg. Trotz dieser guten Gesetze gibt es immer noch die Mafia sowie Korruption in den höchsten Rängen unserer tollen Industrieunternehmen. Wenn der Preis nur hoch genug ist, dann wird der Mensch schwach und kann dem nicht widerstehen.

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