Wie sich die Auserwählten auf die Entrückung vorbereiten – Teil 5

1. Die Unterscheidung zwischen Gottes souveräner Gnade und der menschlichen Verantwortung

2.Timotheusbrief Kapitel 2, Vers 19

Doch der feste, von Gott gelegte Grundbau bleibt trotzdem bestehen und trägt als Siegel diese Inschrift: »Der HERR kennt die Seinen« und »Es halte sich von der Ungerechtigkeit jeder fern, der den Namen des HERRN nennt (sich zum HERRN bekennt)!«

4.Mose Kapitel 16, Vers 5

Dann sagte er (Mose) zu Korah und seinem ganzen Anhang: „Morgen, da wird der HERR kundtun, wer Ihm angehört und wer geweiht ist, so dass Er ihn zu Sich nahen lässt; wen Er Sich dann erwählt, den wird Er zu Sich nahen lassen.“

Hier wird ein Bild benutzt, um den Zusammenhang von Gottes Gnade und Souveränität sowie der Verantwortung des Menschen zu zeigen: Es gibt ein Siegel, dessen eine Seite lautet: „Der HERR kennt, die Seinen“; und die andere Seite lautet: „Jeder, der den Namen des HERRN nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit“. Der Mensch kann die eine wie auch die andere Seite erkennen, aber er kann sie nicht übereinander bringen: Sieht er nur die menschliche Seite, so hat er Gottes Gnade und Souveränität nicht im Blick; sieht er nur Gottes Seite, so bekommt er Probleme mit der menschlichen Verantwortung und mit Gottes Gerechtigkeit.

Man kann hier auch denken an:

1.Korintherbrief Kapitel 13, Vers 12

Denn jetzt sehen wir in einem Spiegel nur undeutliche Bilder, dann (dereinst) aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist mein Erkennen nur Stückwerk; dann (dereinst) aber werde ich ganz erkennen, wie auch ich ganz erkannt worden bin.

Solange wir Menschen noch auf der Erde sind, können wir nur „stückweise“ erkennen. Wir können das „Stück“: „Gottes Gnade und Souveränität“ einzeln erkennen, ebenso das „Stück“: „Verantwortung des Menschen“ – aber nicht beide Seiten gleichzeitig, so dass wir das volle Bild der Wahrheit auf einen Blick hätten. Aber der Mensch muss die beiden Seiten auch nicht zusammenbringen, denn Gott wird immer Seinem Wesen treu bleiben – aus Gottes Sicht haben beide Seiten des Siegels volle Geltung. Darauf kann ich mich verlassen. Und der Mensch darf sie auch nicht zusammenbringen. Will er göttliche Gnade und Souveränität sowie menschliche Verantwortung in ein stimmiges Konzept zwingen, so endet das unweigerlich in einer Überbetonung des ersten (Calvinismus) oder des zweiten (Arminianismus).

Praxistipp:

Wenn ich Gottes Seite der Errettung (Sein erweckendes und überführendes Wirken in dem Sünder) in den Vordergrund stelle, komme ich schnell zu der Frage, ob Gott überhaupt schon in mir gewirkt hat – sonst kann ich mich ja gar nicht bekehren. Dann warte ich vielleicht auf eine bestimmte Erfahrung: Ich will (passiv) erleben, dass Gott mir die Bekehrung gibt. Doch ich kann mich – statt auf meine Erfahrungen – auf die Aussage des HERRN Jesus stützen, dass der, der an Ihn glaubt, ewiges Leben hat (Joh 3,16; 5,24).

Johannes Kapitel 3, Vers 16

„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass Er Seinen eingeborenen (einzigen) Sohn hingegeben hat, damit alle, die an Ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.“

Johannes Kapitel 5, Vers 24

„Wahrlich, wahrlich ICH sage euch: Wer Mein Wort hört und Dem (dem himmlischen Vater) glaubt, Der Mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tode ins Leben hinübergegangen.“

Hebräerbrief Kapitel 4, Vers 7

So setzt (Gott) aufs Neue einen Tag fest, ein »Heute«, indem Er nach so langer Zeit durch David, wie schon vorhin gesagt worden ist, verkündigt: »Heute, wenn ihr Seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!«

Praxistipp: Wie kriege ich die Frage der Auserwählung „in den Griff“?

Wichtig ist es, zwischen Gottes Seite (souveräne Gnade) und der menschlichen Seite (Verantwortung) zu unterscheiden: Wenn ich mich zu dem HERRN Jesus bekehrt habe und damit meiner Verantwortung nachgekommen bin, kann ich dankbar sein: Ich weiß, dass ich auserwählt bin (Eph 1:4). Das macht es mir groß, dass Gott mich schon kannte und liebte, bevor ich überhaupt geboren war. Und an dem gelebten Glauben meiner Glaubensgeschwister erkenne ich, dass sie auserwählt sind.

1.Thessalonicherbrief Kapitel 1, Vers 4

Wir wissen ja, von Gott geliebte Brüder, dass ihr ZU DEN ERWÄHLTEN gehört.

Ob ein Mensch, der sich noch nicht bekehrt hat, auserwählt ist – darüber muss ich mir keine Gedanken machen. Da befinde mich auf der anderen Seite des „Siegels“, der Verantwortung: Ich soll und möchte diesen Menschen zu dem HERRN Jesus Christus führen. Im Gespräch mit einem Ungläubigen ist die Auserwählung erst recht kein Thema, denn für ihn gilt NICHT: „Prüfe, ob Du auserwählt bist“, sondern: „Tue Buße und bekehre Dich!“ Wer will, kann kommen (Offbg 22:17). Wer sich nicht bekehren will, geht deshalb verloren.

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