Den Feind Gottes überwinden – Teil 27

Quelle:

Tommy Nelson

Auf dem Glaubensweg mitten unter Freunden und Feinden – Teil 4

Psalmen Kapitel 11, Vers 7

Denn gerecht ist der HERR, ein Freund gerechten Tuns: Die Redlichen werden Sein Angesicht schauen.

Während uns in Vers 5 gesagt wurde, dass Gott die Sünde hasst, können wir diesem Vers entnehmen, dass Er die Gerechtigkeit liebt und alle Menschen, die nach Seinen Geboten handeln. Der himmlische Vater hat die Jüngerinnen und Jünger von Jesus Christus als Seine geliebten Kinder angenommen.

Allerdings können ihre Lebensumstände hier auf der Erde sehr schwierig sein:

  • Petrus und Paulus landeten im Gefängnis
  • Jakobus wurde enthauptet
  • 11 von 12 Jünger starben den Märtyrertod
  • Johannes wurde als Strafgefangener auf die Insel Patmos verbannt
  • Die Propheten wurden umgebracht
  • Abel wurde von seinem eigenen Bruder erschlagen

Hat Gott Seinen Kindern in dieser gefallenen Welt einen Rosengarten versprochen? Nein, Er hat uns die Wahrheit nicht verschwiegen, aber versprochen, dass Er bei uns ist. Als Jüngerinnen und Jünger von Jesus Christus können wir sicher sein, dass wir vom himmlischen Vater geliebt werden.

Ich habe vor nicht allzu langer Zeit mit einer Frau gesprochen. Sie sagte: „Ich bin wegen meiner Sünden im Leben durch sehr viele Turbulenzen gegangen.“ Sie bekannte, dass sie die Konsequenzen hart zu spüren bekommen hat. Nun fragte sie sich, wie Gott sie jemals gebrauchen und ob Er sie überhaupt lieben und als Christin akzeptierten könnte. „Rein theoretisch“, meinte sie, „müsste das eigentlich der Fall sein.“ Doch ständig müsste sie an ihre Sünden denken. Sie sagte: „Ich hatte schwer damit zu kämpfen. Und als ich deswegen betete, hatte ich plötzlich das Gefühl, als würde Gott Sich mir nähern.“ Was sie da beschrieb, war höchst interessant. Ich wusste nicht, ob sie wirklich verstand, wie biblisch das war, was sie da schilderte. Sie erzählte: „Während ich betete hatte ich meine Augen geschlossen. Auf einmal sah ich ein strahlendes, weißes Licht. Und dann hatte ich das Gefühl, dass sich die Arme des himmlischen Vaters ganz eng um mich legten. Und ich konnte Seine Liebe spüren.“ Man kann Liebe für jemanden empfinden; aber die Liebe von jemandem zu spüren, ist etwas völlig Anderes. Diese Frau hatte sehr extrem häusliche Gewalt erlebt. Sie sagte: „Gott war mir so nahe gekommen, dass ich das Gefühl hatte, dass wenn Seine Umarmung noch einen einzigen Moment länger dauern würde, ich sterben müsste.“ Dazu sagt uns Paulus in:

1.Korintherbrief Kapitel 15, Vers 50

Das aber versichere ich (euch), liebe Brüder: Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben; auch kann das Vergängliche nicht die Unvergänglichkeit ererben.

Ja, Gott kann Dir nahe kommen. Doch wenn Du versuchen würdest, von Dir aus in Seine Nähe zu kommen, wäre das damit vergleichbar, als würdest Du in eine riesige elektrische Insektenfalle geraten. Wir brauchen Auferstehungsleiber, um uns dauerhaft im Himmel aufhalten und um Seine Liebe oder Seinen Zorn körperlich erfahren zu können. Der Mensch muss auf jeden Fall verwandelt werden. Sie sagte weiter: „ER kam mir auch nur eine Sekunde lang so nah; aber da wusste ich, dass Er mich liebt. Und dann war es auch schon wieder vorbei.“

Jacob DeShazer hatte im Jahr 1942 an dem Überraschungsangriff Doolittle_Raid auf Tokio teilgenommen. Dabei wurde er von den Japanern gefasst und in eine Einzelzelle gesteckt. Er war katholisch erzogen worden und hatte bis dahin niemals die Bibel gelesen. Wochenlang in Einzelhaft zu sein, ist eine sehr grausame Strafe, weil man da mit keinem Menschen interagieren kann. Ich kann mich gut daran erinnern, wie er geschrieben hat, dass er sich jedes Mal freute, wenn ihm der Wärter das Essen durch die Klappe schob und etwas zu ihm sagte, auch wenn er ihn nicht verstand, weil er ja Japanisch sprach. Aber eines Tages gab der Wärter ihm etwas, womit er sich beschäftigen konnte. Dabei handelte es sich um etwas, von dem der japanische Wärter dachte, dass es ein Amerikaner gerne haben würde. Es war die Bibel. In seiner katholischen Erziehung war das Lesen der Heiligen Schrift nicht vorgesehen. Das taten nur die Pfarrer.

Jacob DeShazer sagte weiter: „Sobald die Sonne in meine dunkle Zelle schien, fing ich an zu lesen und zwar 16 Stunden am Tag. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es sich bei der Heiligen Schrift um eine Geschichte mit dem Happy-End handeln würde, dass alle für immer glücklich leben. Und ich las zum ersten Mal in meinem Leben Gottes Wort.“ Und wenn er die Bibel durchgelesen hatte, begann er wieder von vorne. Das hatte ihn zum Glauben an Jesus Christus gebracht, und er übergab Ihm sein Leben. Er erkannte, dass er nun ein Priester und König für den HERRN war. Irgendwann hat man ihm, ohne dass er es merkte, die Bibel wieder weggenommen. Aber dann bemerkte er, dass er nachts enorm viele Verse auswendig wusste. Er konnte mit geschlossenen Augen die aufgeschlagene Bibel vor sich sehen. Er sagte: „Da wusste ich, dass Gott zu mir durchgedrungen war.“

Aber dann erzählte er, wie sie kamen, um ihn wieder einmal zu foltern: „Eines Tages legten sie mir dazu einen Holzpfahl hinter die Knie und banden mir die Knöchel an die Hüfte. Das löste bei mir heftige Muskelkrämpfe aus, ganz besonders nachts beim Schlafen. Irgendwann fiel ich aus dem Bett auf den Boden und sagte mir: ‚Es ist Zeit für mich zu sterben.‘ Aber dann näherte Gott Sich mir. Es war anders als da, wo ich die Bibel hinter geschlossenen Augenlidern vor mir hatte. Dieses Mal war Er körperlich spürbar, wobei ich merkte, dass diese Präsenz jenseits dieses Lebens war. Es war nur ein ganz kurzer Moment. Aber dabei gingen mir folgende Gedanken durch den Kopf:

  1. Diese Gegenwart werde ich nicht lange körperlich ertragen können
  2. Wie schade ist es doch für alle Menschen, die nicht gefoltert werden, dass sie diese Gottesnähe nicht spüren können

Es war etwas außerhalb von mir, aber diese Erfahrung gab mir die Gewissheit, dass der HERR stets an meiner Seite ist und ganz besonders inmitten dieser schrecklichen Folterungen.“

Wir alle, die Jüngerinnen und Jünger von Jesus Christus, wissen, dass wir eines Tages Sein Antlitz sehen werden. Wir haben nicht den Feuersee zu erwarten, sondern können in Vorfreude nach oben schauen.

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