Geistlicher Tiefblick – Teil 13

Quelle
Randy Alcorn – 14. August 2017

Echte Leitung ist Dienerschaft

Ich wurde einmal gefragt: „Man hört oft die Phrase ‚Diener-Leiterschaft‘, aber wie sieht das in der Praxis aus? Es ist nur allzu leicht, sich zu wünschen, dass die Gemeinde sich um unsere Wünsche und Bedürfnisse kümmert. Aber es ist eine andere Sache, selbst als Leiter zu dienen, der sich hinter den Kulissen geistlich und materiell um die Anderen sorgt. Wie sind deine Gedanken dazu?“

In den meisten Fällen denke ich, dass wir in der Gemeindeleitung ehrlich und aufrichtig Jesus Christus zu Ehren dienen wollen. Ich habe viele Pastoren als Freunde, und ich schätze deren Liebe zu Jesus Christus und zu ihren Gemeindemitgliedern.

Aber jedem von uns allen fällt es zuweilen nicht leicht, schwere und undankbare Knechtsarbeit zu leisten, besonders dann, wenn niemand dabei zuschaut. Echter Dienst für den HERRN ist ein echtes Demuts-Training.

Es ist interessant, wie Paulus dem Timotheus empfiehlt, den Reichen zu sagen, dass sie nicht arrogant sein und nicht ihre Hoffnung auf ihren Wohlstand setzen sollen, sondern reichlich Gutes zu tun (zu dienen) und auch großzügig und spendenfreudig zu sein. Dienen und Geben sind die einzigen Dinge, die der Arroganz, dem Materialismus und der Selbstzentriertheit das Rückgrat brechen.

Echte Leiterschaft ist Dienst, und Dienst ist Leiterschaft. Der Hirte führt die Herde, indem er sich für die Schafe aufopfert. Dem „gute Hirten“, Jesus Christus, gehören sowohl die Herde als auch die Hirten, die sie betreuen. Die Gemeindeleiter hüten also nicht ihre eigene Herde, sondern die Schafe von Jesus Christus.

Deshalb sagt der Apostel Petrus:

1.Petrusbrief Kapitel 5, Vers 2

Weidet die euch anvertraute Herde Gottes und überwacht sie, nicht aus Zwang (nicht notgedrungen), sondern mit freudiger Bereitwilligkeit nach Gottes Willen, auch nicht in schnöder Gewinnsucht, sondern mit Hingebung …

Als „Überwacher“ sind die Gemeindeleiter demnach Diener, welche die Aufgabe haben, sich um die Herde ihres Meisters, Jesus Christus, zu kümmern. Diesbezüglich sollte bei vielen Gemeindeleitern ein Paradigma-Wechsel stattfinden.

Der Apostel Petrus sagt ihnen auch, dass sie nicht geldgierig sein dürfen, sondern auf das Dienen bedacht sein sollen. Darüber hinaus sind wir Jüngerinnen und Jünger allesamt zum Dienen aufgerufen, und wir lassen uns auch gerne als „Gottesdiener“ bezeichnen; doch sind wir schnell aufgebracht, wenn wir dann auch wie Knechte und Mägde behandelt werden.

Darüber sagt Petrus, dass die Gemeindeleiter sich nicht als Herren aufspielen, sondern Vorbilder für die Gemeindemitglieder sein sollen.

1.Petrusbrief Kapitel 5, Vers 3

… (weidet die Herde) auch nicht als Gewaltherrscher über die euch anvertrauten (Gemeinden), sondern als Vorbilder für die Herde.

In welcher Art und Weise sollen die Gemeindeleiter Vorbilder sein? Indem sie so handeln, wie Jesus Christus gedient hat und indem sie die Gemeindemitglieder über höher schätzen als sich selbst.

Die Gemeindeleiter sollten niemals Gottes Herde dazu missbrauchen, sich ein eigenes Reich aufzubauen, sich persönliches Ansehen zu verschaffen und sich selbst zu fördern. Vielmehr sollten sie ein Vorbild für demütigen Dienst sein. Möge es immer mehr demütige Gemeindeleiter geben, die sich nicht selbst feiern, sondern nach dem Diener-Leiter-Modell von Jesus Christus arbeiten.

Gott kennt unsere Herzen. Wenn wir beim Dienst für den HERRN persönlichen Ruhm, Geld oder Macht über Menschen im Sinn haben, anstatt dabei Jesus Christus die Ehre zu geben und Ihn zu verherrlichen, wird uns Gott dafür streng richten, wobei man Folgendes beachten muss:

Hebräerbrief Kapitel 10, Vers 31

SCHRECKLICH ist es, dem lebendigen Gott in die Hände zu fallen.

Doch wenn wir beim Dienst für den HERRN folgende Gesinnungshaltung an den Tag legen:

  • Demütig
  • Bescheiden
  • Schnell dabei sind unsere Schwächen und Sünden einzugestehen
  • Stets hilfsbereit

dann wird Gott Seine Gnade über uns ausgießen, uns trösten und uns stärken. Dann und nur dann wird Jesus Christus dabei erhöht werden, und wir arbeiten so, wie Er gedient hat. Wenn Gemeindeleiter in diesem Sinne handeln, werden sie es wert sein, dass man ihnen nachfolgt.

Quelle
Randy Alcorn – 26. Mai 2009

Ein Leben in Demut

Nachdem ich einen Beitrag über Francis_Schaeffer veröffentlicht hatte, schickte mir Doug Nichols, der Gründer und der sich jetzt im Ruhestand befindliche internationale Direktor von „Action International Ministries“ eine Email, in der er mir folgendes persönliches Erlebnis schilderte. Da ich vor beiden Männern großen Respekt habe, ist sie unbezahlbar.

„Im Jahr 1966 schloss ich mit der ‚Operation Mobilization (OM) an, um 1 Jahr lang in Frankreich missionarisch tätig zu sein, diente dann aber stattdessen 2 Jahre in Indien. Als ich danach im Sommer an dem monatlichen Orientierungstreffen der ‚OM‘ in London teilnahm, arbeitete ich dort als Freiwilliger im Reinigungsteam bis spät in die Nacht mit.

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