Leben zwischen hier und der Ewigkeit – Teil 36

Quelle:

Wie man mit Manipulatoren umgeht – Teil 3 – Pastor Gayle Erwin

Manipulation im modernen Sinn

Wenn jemand Dich ausnutzen will, weil Du Dich dafür entschieden hast, Gott ein guter Diener zu sein, musst Du das Schwierigste überhaupt lernen, nämlich, dass es Situationen gibt, in denen Du entschieden „Nein“ sagen musst.

Wie können wir das, wenn wir uns doch dem Wesen von Jesus Christus anpassen sollen? Wenn Du zum richtigen Zeitpunkt mit gutem Gewissen „Nein“ sagst, dann kannst Du Dir dadurch 10 Jahre Knechtschaft ersparen. Wenn Du einer Person eine Bitte verweigerst, kannst Du ihr sagen: „Ich würde mich dabei nicht gut fühlen, und ich glaube nicht daran, dass es richtig ist, deiner Bitte nachzukommen.“ Dadurch hast Du eine willensstarke Aussage gemacht und eine klare Entscheidung getroffen, aber diese Person nicht angegriffen. Du hast ihr dadurch nicht den Vorwurf gemacht, ein Manipulator zu sein. Du hast lediglich „Nein“ gesagt und für Deine Entscheidung die Verantwortung übernommen. Du kannst auch sagen: „Ich glaube nicht, dass ich dadurch, dass ich hier nachgebe, eine liebevolle Entscheidung treffen würde. Deshalb sage ich dazu ‚Nein‘.“ Dadurch hast Du diese Person nicht herabgewürdigt, ihr aber ganz klar zu verstehen gegeben, dass Du sie achtest und dass Du ehrlich und aufrichtig bist.

Es gibt zahlreiche Methoden, mit denen Menschen versuchen, wahre Christen zu manipulieren. Dazu kann ich folgendes Beispiel anführen:

Als ich einmal in einer Gemeinde diente, die sich in einer Region befand, in welcher die Sozioökonomie sehr niedrig lag, wobei sich diese Gemeinde auf der Hauptstraße befand, kamen regelmäßig Leute, die von uns Geld haben wollten. Aus einigen sehr schwierigen Erfahrungen lernten wir, dass es sich in den seltensten Fällen herausstellte, dass es eine gute Entscheidung war, bestimmten Personen etwas zu geben. Daraufhin beschlossen wir, ihnen Essen und Kleidung zu spenden, aber kein Geld mehr. Aber sie beharrten darauf, welches zu bekommen. Dabei kamen sie immer mit derselben Geschichte. Das war faszinierend für uns festzustellen, und wir fragten uns, ob es so etwas wie eine monatliche „Schnorrer-Zeitschrift“ gibt, welche diese Leute alle abonniert haben. Wenn wir „Nein“ zu ihren Geldforderungen sagten, dann taten sie für gewöhnlich etwas, was sonst eigentlich nur ein großer Manipulator fertig bringt. Sie setzten sich in Szene und riefen: „Ich habe gedacht, ihr seid Christen? Wahre Christen handeln aber nicht so wie ihr es tut. In diesem Fall dürft ihr euch nicht ‚Christen‘ nennen. Ich werde jetzt hingehen und jedem sagen, dass ihr keine echten Christen seid.“ Wenn sie dieses Gezeter anfangen, würdest Du am liebsten sagen: „Okay, wie viel braucht ihr? 100 000 Dollar? Die habe ich gerade noch in meiner Hosentasche.“ Und als ich irgendwann „Nein“ sagte, habe ich sehr schlimme Beschimpfungen über mich ergehen lassen müssen, wie ich sie niemals zuvor von irgendjemandem gehört hatte. Das hat mich dann tief beschämt. Am liebsten hätte ich ihnen dann alles Geld gegeben, was ich hatte. Aber irgendwann haben wir gesagt, dass das so nicht weitergehen kann.

Ich möchte Dir raten, dass wenn Du jemanden erlebst, der Dir eine solche Szene macht, dass Du dann einen Schritt zurücktrittst und Dir sagst: „Schau Dir das an! Das ist alles nur Theater.“

Hast Du schon einmal bei einem Drei- oder Vierjährigen einen Trotzanfall gesehen? Man kann das sehr gut in Supermärkten beobachten. Das Kind will Süßigkeiten, und die Mutter sagt: „Nein“. Daraufhin wirft es sich mitten im Laden hin und schlägt seinen Kopf immer wieder auf den Fußboden, bis alle zusammenlaufen und fragen: „Zu wem gehört dieses Kind?“ Dann schämt sich die Mutter und verspricht dem Kind 10 Tonnen Süßigkeiten, wenn es damit aufhört, sie derartig zu blamieren.

Wenn Du Dich auf so etwas einlässt, hast Du einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen. Aber wenn Du das Kind einfach liegen lässt und es zum vierten Mal den Kopf auf den Boden geschlagen hat, merkt es, dass das weh tut und dass sein Plan nicht aufgegangen ist.

Was ich damit sagen will, ist, dass wenn jemand bei Dir so eine Show abzieht, sollten Deine Fahnen auf dem Hammerwerk Deines Verstandes wie wild flattern.

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