Stolpersteine auf dem schmalen Glaubensweg – Teil 1

Nachdem wir in der letzten Artikelserie gesehen haben, was unter „Praktischer Heiligung“ zu verstehen ist und wie der Heilige Geist an unseren Seelen wirken will, wollen wir uns nun ausführlicher anschauen, wie wir da mit Ihm zusammenarbeiten können. Dazu werden wir aber auch die Dinge aufzählen, wodurch Seine Arbeit in uns behindert wird.

Jakobusbrief Kapitel 1, Verse 19-22

19 Wisset (lass es euch gesagt sein), meine geliebten Brüder: Es sei [aber] jeder Mensch schnell (bereit) zum Hören, langsam zum Reden und langsam zum Zorn; 20 denn der Zorn des Menschen tut nichts, was vor Gott recht ist. 21 Darum legt alle Unsauberkeit (schmutzige Gesinnung) und den letzten Rest der Bosheit ab, und nehmt mit Sanftmut das euch eingepflanzte Wort an, das eure Seelen zu retten vermag. 22 Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, sonst betrügt ihr euch selbst.

Der größte Stolperstein bei der praktischen Heiligung und auf dem schmalen Weg ins Himmelreich, von dem wir wissen, dass nur Wenige ihn gehen, ist – man höre und staune – das eigene ICH.

I. Das Ego – Teil 1

1. Die „Ich-Krankheit“

Es gibt Menschen, die haben eine krankhaft vergrößerte Leber; andere einen Wasserkopf. Aber alle Menschen haben ein krankhaft großes Ego. Es ist einfach zu groß geraten. Das ist die Krankheit, an der wir alle leiden, und wir wollen sie deshalb die „Ich-Krankheit“ nennen.

Die Bibel zeigt uns mit einfachen, aber sehr eindringlichen Worten die Entstehung dieser Krankheit auf. Angefangen hat alles im Paradies. Soll ich den Garten Eden mit seiner wunderbaren Harmonie ein wenig beschreiben?

  • Blumen
  • Sonnenschein
  • Freude
  • Friede
  • Harmlosigkeit
  • Reinheit
  • Selige Gemeinschaft mit Gott

Woher stammte diese Harmonie? Adam und Eva konnten von Gott sagen: „In Ihm leben und sterben wir“ und zu Ihm sagen: „Wir kennen auch gar kein Leben, von Dir, oh HERR, getrennt. DU bist unser einziges Leben und Lebenselement“ und das solange, bis blitzartig folgender Gedanke in ihnen aufkam: „Gott ist uns mit Seinem Gebot im Weg zum Thron und im Weg, wie Gott zu sein.“

Sie nutzten ihre Selbstständigkeit, die Gott ihnen ermöglicht hatte, aus, indem sie das einzige Gebot brachen, welches Er ihnen gegeben hatte, um ihre Treue zu testen. Dadurch lösten sie ihr „Sein in Gott“ auf und richteten ihr persönliches Ego neben Gott auf. Damit verfielen sie dem Tode; denn nur in Gott ist Leben; außerhalb von Gott ist der Tod; denn „Tod“ bedeutet „getrennt sein von Gott“. Die „Ich-Krankheit“ begann von da an die Menschheit zu zersetzen. Kain tat den nächsten Schritt und ermordete seinen Bruder, der seinem Ego im Weg stand.

Die „Ich-Krankheit“ trennt nicht nur die Menschen von Gott; sie trennt auch die Menschen voneinander. Wir brauchen ja nur die Geschichte der Menschheit oder die heutige globale politische und soziale Lage anzusehen und zu beobachten, wie Menschen in unserem Umfeld miteinander umgehen! Das Ego tötet die Liebe und damit die Freiheit, das Glück und das Leben selbst.

Einmal, nach Jahrtausenden, ging Einer über diese Erde, in Dem nicht das Ich regierte: Jesus von Nazareth, Der nicht in diese Welt gekommen war, um Sich bedienen zu lassen, sondern um Selbst zu dienen und Sein Leben für alle dahinzugeben, die an Ihn glauben und sich reumütig und bußfertig um Sündenvergeben an Ihn wenden.

Aber die Menschen lagen vor ihren vergötterten Helden, die ihr Ego am besten zur Schau stellen konnten, im Staub – mochten es Kaiser sein oder religiöse Persönlichkeiten. Deshalb konnten sie Jesus Christus nicht als ihren Messias anerkennen, weil Er, wie ein Schwerverbrecher, am Kreuz starb. Sie erkannten in Ihm nicht den Sohn Gottes und verstanden deshalb nicht, dass Er als Lamm Gottes sterben musste, damit diejenigen Menschen, die an Ihn glauben und sich reumütig und bußfertig an Ihn wegen Sündenvergebung wenden, ewiges Leben im Reich Gottes erlangen können. Sie wussten, dass Er in einem Stall geboren worden war und sahen Ihn wie einen Schwerverbrecher am Kreuz hängen. Das war nicht der Messias, den sie sich vorgestellt hatten. Noch heute warten die Juden auf „ihren Messias“, unter dem sie sich aber nicht Gottes Sohn vorstellen, sondern lediglich einen „heldenhaften Menschen“, der sich für das Volk Israel einsetzt und ihm Macht und Würde verschafft.

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