Praktische Heiligung – Teil 27

Übersetzung des Buches von C.J. Ryle „Holiness“

LOT’S WEIB – EINE FRAU, AN DIE MAN SICH ERINNERN SOLLTE –
TEIL 1

Lukas Kapitel 17, Vers 32

„Denkt an Lots Frau!“

Es gibt nur wenige Warnungen in der Bibel, die ernsthafter sind als diese. Sie wurde von unserem HERRN Jesus Christus Selbst ausgesprochen.

Lots Frau gab vor, religiös zu sein; aber ihr Mann war „gerecht“.

2.Petrusbrief Kapitel 2, Verse 7-8

7 Den GERECHTEN Lot aber, der unter dem ausschweifenden Lebenswandel der Zuchtlosen schwer litt, hat Er gerettet; 8 denn die gesetzwidrigen Taten, die der unter ihnen lebende GERECHTE Tag für Tag sehen und hören musste, verursachten seiner gerechten Seele Qualen.

Lots Frau verließ Sodom zusammen mit ihrem Mann an dem Tag, als die Stadt zerstört wurde. Sie ging hinter ihm her und schaute dann, gegen Gottes ausdrücklicher Warnung, zurück auf Sodom. Sie starb augenblicklich, und ihr Körper verwandelte sich in eine Salzsäule. Und der HERR Jesus Christus hält sie wie ein Leuchtfeuer Seiner Gemeinde vor und sagt: „Denkt an Lots Frau!“

Es ist eine ernste Warnung, wenn man bedenkt, welche Person Jesus Christus da nennt. ER bittet uns nicht, an Abraham, Isaak, Jakob, Sarah, Hannah oder Ruth zu denken. Nein: ER benennt eine Person, deren Seele für immer verloren ist.

Es ist auch in dem Sinn eine ernste Warnung, wenn wir uns das Thema anschauen, über das Jesus Christus im Zusammenhang mit dieser Warnung sprach. ER erklärte da gerade Sein zweites Kommen auf die Erde, um die Welt zu richten: Dadurch beschreibt Er den schrecklichen Zustand bei den vielen, die nicht darauf vorbereitet sind. ER hat also die letzten Tage im Sinn, wenn Er sagt: „Denkt an Lots Frau!“

Es ist ebenfalls eine ernste Warnung, wenn wir an die Person denken, welche sie ausspricht. Jesus Christus ist voller Liebe, Gnade und Barmherzigkeit. ER wird niemals ein verletztes Schilfrohr brechen oder ein noch glimmendes Feuer zum Erlöschen bringen. ER weinte über den Unglauben in Jerusalem und betete für die Männer, die Ihn gekreuzigt hatten. Und Er denkt, dass es gut ist, sich an verlorene Seelen zu erinnern.

Die Ernsthaftigkeit Seiner Warnung wird uns auch dadurch bewusst, wenn wir an die Personen denken, denen Er sie zuerst gegeben hat. ER sprach sie gegenüber Seinen Jüngern aus. Das bedeutet, Er richtete sie nicht an die Pharisäer und Schriftgelehrten, welche Ihn hassten, sondern an Petrus, Jakobus, Johannes und an viele andere Jünger und Jüngerinnen, die Ihn liebten. Ja, sogar ihnen gegenüber dachte Er, dass es gut ist, eine Warnung auszusprechen und zu sagen: „Denkt an Lots Frau!“

Die Ernsthaftigkeit dieser Warnung wird ebenfalls durch die Art und Weise deutlich, in der sie gegeben wurde. Jesus Christus sagte nicht bloß: „Hütet euch davor, Lots Frau zu imitieren“. Sondern Er gebrauchte in der Originalsprache das Wort „erinnern“, was hier mit „denkt an“ übersetzt ist. ER meinte also damit, dass wir alle in der Gefahr schweben, die Zusammenhänge mit Lots Frau zu vergessen. ER aktiviert dadurch unsere schlafenden Erinnerungen und bittet uns, die Umstände von damals nicht zu vergessen. In diesem Sinne sagt Er: „Denkt an Lots Frau!“

Von daher sollten wir die Lektionen lernen, die uns Lots Frau aufzeigt. Ich bin davon überzeugt, dass ihre Geschichte viele nützliche Instruktionen für die Gemeinde von Jesus Christus enthält. Wir leben in den letzten Tagen vor der Entrückung. Der Zeitpunkt, an dem Jesus Christus wiederkommt, rückt immer näher. Von Jahr zu Jahr hat die Gefahr, dass Seine Gemeinde sich immer mehr der Welt angleicht, kontinuierlich und dramatisch zugenommen. Wir brauchen Schutzmaßnahmen und Gegenmittel gegen diese Krankheit, von welcher unser Umfeld angesteckt ist. Dazu müssen wir uns vor allem mit der Geschichte von Lots Frau vertraut machen.

Es gibt dazu drei Fragepunkte, die ich hier gerne erklären möchte:

  1. Welche Privilegien hatte Lots Frau?
  2. Welche Sünde beging sie?
  3. Welches Gericht verhängte Gott über sie?

1. Welche Privilegien hatte Lots Frau?

Ich möchte zunächst die religiösen Privilegien zur Sprache bringen, die Lots Frau in den Tagen von Abraham und Lot genießen konnte. Der erlösende Glaube war in dieser Zeit auf der Erde kaum verbreitet.

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