Praktische Heiligung – Teil 21

Übersetzung des Buches von C.J. Ryle „Holiness“

MOSES – EIN VORBILD – Teil 1

Hebräerbrief Kapitel 11, Vers 24

24 Durch Glauben verschmähte es Mose, als er herangewachsen war, ein Sohn der Tochter des Pharaos zu heißen; 25 lieber wollte er mit dem Volke Gottes Drangsale erleiden, als einen vorübergehenden Genuss von der Sünde haben: 26 Er achtete die Schmach Christi für einen größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er hatte die (himmlische) Belohnung im Auge.

Die Charakteren von Gottes berühmtesten Heiligen, wie sie in der Bibel beschrieben werden, machen für uns einen sehr nützlichen Teil der Heiligen Schrift aus. Abstrakte Lehren, Grundsätze und Richtlinien mögen in ihrer Art von großem Wert sein; aber dennoch gibt es nichts Hilfreicheres als ein Vorbild oder eine Vorgabe. Wenn wir wissen wollen, was praktische Heiligung ist, dann können wir uns das Bild eines außerordentlich heiligen Mannes anschauen, der seinen Glauben lebte und uns ein Muster vorgegeben hat, was Glaube im Hinblick auf die förderliche Heiligung des Charakters bewirken kann. All denjenigen, die wissen wollen, was „lebendiger Glaube“ bedeutet, biete ich die Geschichte von Moses als Beispiel an.

Hebräer Kapitel 11, auf dessen Inhalt wir uns hier beziehen wollen, verdient es, mit Goldbuchstaben gedruckt zu werden. Man kann von ihm glauben, dass es große Anfeuerung und eine Ermutigung für einen bekehrten Juden sei. Ich vermute, dass keine Mitglieder der frühen Gemeinde von Jesus Christus mit so viel Schwierigkeiten bei der Ausübung ihres Glaubens konfrontiert waren wie die Hebräer. Der Glaubensweg ist schwer, aber ganz besonders war das bei ihnen der Fall. Sein Kreuz auf sich zu nehmen, ist schwer; aber mit Sicherheit hatten die Hebräer dabei das doppelte an Gewicht zu tragen. Und dieses Kapitel war sehr erquickend für sie, genauso wie Wein ein Stärkungsmittel sein kann für diejenigen, deren Herzen schwermütig sind.

Sprüche Kapitel 31, Verse 6-7

6 Gebt berauschendes Getränk den Verzweifelnden und Wein denen, deren Herz bekümmert ist: 7 Die mögen trinken, um ihre Armut zu vergessen und an ihr Elend nicht mehr zu denken.

Sprüche Kapitel 16, Vers 24

Honigseim sind freundliche Worte, süß für die Seele und gesund (eine Arznei) für den Leib.

Diese drei Verse, die ich nun aus Hebräer Kapitel 11 näher erläutern werde, sind weit davon entfernt, von geringem Interesse zu sein. Sie verdienen unsere allerhöchste Aufmerksamkeit, und ich werde auch erklären, weshalb das so ist. Mir scheint, dass das Glaubenswerk, wie es in der Geschichte von Moses beschrieben wird, unserer Situation ganz besonders nahe kommt. Die Gottesmänner, die zuvor in diesem Kapitel mit Namen genannt wurden, sind ebenfalls ohne Frage Vorbilder. Aber wir können nicht buchstäblich das tun, was die meisten von ihnen bewirkt haben. Doch wir können in ihren Geist eintauchen. Wir sind nicht dazu aufgerufen, ein buchstäbliches Opfer zu bringen wie Abel oder eine Arche zu bauen wie Noah oder unser Land zu verlassen, um in Zelten zu wohnen und unseren Sohn zu opfern, wie Abraham im Fall Isaak dazu bereit war. Aber der Glaube von Moses kommt unserem am nächsten. Er scheint in einer Weise zu wirken, die unseren eigenen Erfahrungen entspricht. Dieser Glaube verschaffte Moses eine Richtlinie, die wir manchmal für unsere heutige Zeit übernehmen müssen, jeder von uns auf seinem persönlichen Glaubensweg, wenn wir wahre Christen sein wollen. Und aus diesem Grund, denke ich, dass diese drei Verse eine nähere Betrachtung verdienen.

Es gibt ganz einfache Dinge darüber zu sagen. Aber ich werde versuchen, die Großartigkeit der Dinge aufzuzeigen, die Moses tat und nach welchen Prinzipien er dabei handelte. Dann werden wir vielleicht besser auf die praktischen Anweisungen vorbereitet sein, die jedem von uns, der sie annehmen will, dadurch gegeben werden.

1. Was hat Moses aufgegeben und was hat er abgelehnt

Moses hat drei Dinge für seine Seele aufgegeben. Er spürte, dass seine Seele nicht erlöst werden würde, wenn er sich nicht von ihnen verabschiedete. Und indem er dies tat, brachte er möglicherweise die drei größten Opfer, die ein menschliches Herz überhaupt darbringen kann.

a)
Durch Glauben verschmähte es Mose, als er herangewachsen war, ein Sohn der Tochter des Pharaos zu heißen

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