Praktische Heiligung – Teil 19

Übersetzung des Buches von C.J. Ryle „Holiness“

SICHERHEIT – Teil 3

3. Gründe, weshalb eine sichere Hoffnung wünschenswert ist

Ich bitte Dich, diesem Punkt ganz besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass diese Sicherheit mehr angestrebt wird als dies derzeit der Fall ist. Zu viele der Gläubigen beginnen zu zweifeln, zweifeln weiter, leben im Zweifel, sterben im Zweifel und kommen völlig vernebelt im Himmel an.

Es wäre schlecht von mir, wenn ich in einer verächtlichen Art und Weise über „Hoffnung“ und „Vertrauen“ sprechen würde. Aber ich befürchte, dass viele von uns sich damit zufrieden hinsetzen und nicht weiter gehen. Ich möchte weniger „Ungewissheit“ in der Familie des HERRN sehen und mehr Gläubige, die sagen können: „Ich weiß und bin überzeugt“. Oh, wenn doch nur alle Gläubigen die besten Gaben des Heiligen Geistes begehren und sich nicht mit weniger zufrieden geben würden! Viele verpassen die volle Ausströmung der Glückseligkeit des Evangeliums, die eigentlich übermittelt werden sollte. Viele halten sich selbst in einer niedrigen, geistlich hungernden Seelenverfassung, während ihr HERR sagt:

Hohelied Kapitel 5, Vers 1

»ICH komme in Meinen Garten, Meine bräutliche Schwester; ICH pflücke Meine Myrrhe samt Meinem Balsam, koste Meine Wabe samt Meinem Honig, ICH trinke Meinen Wein samt Meiner Milch. Esset, ihr Freunde, trinkt und sättiget euch an Liebe!«

Johannes Kapitel 16, Vers 24

„Bisher habt ihr noch nie um etwas in Meinem Namen gebeten: Bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude vollkommen sei.“

1.
Sicherheit ist wünschenswert, weil sie Trost und inneren Frieden bringt. Zweifel und Ängste haben die Kraft, viel von der Freude desjenigen zu nehmen, der an Jesus Christus glaubt. Unsicherheit und Ungewissheit sind immer schlecht für unsere Gesundheit, unseren Besitz, unsere Familie, unsere Beziehungen und unsere irdische Berufung, aber ganz besonders schädlich für unsere Seele. Und solange ein Gläubiger nicht über „ich hoffe“ und „ich vertraue“ hinausgehen kann, spürt er ganz offenkundig einen Grad der Unsicherheit über seinen geistlichen Zustand. Die Worte sind schon sehr aussagekräftig. Denn wenn er sagt „ich hoffe“, traut er sich nicht zu sagen „ich weiß“.

Die Sicherheit befreit ein Gotteskind aber von dieser schmerzvollen Art der Gefangenschaft und spendet ihm viel Trost. Sie befähigt den wahren Christen, das Leben als eine vorbestimmte Sache zu spüren, seine große Sündenschuld als beglichen zu betrachten, die Erbsünden-Krankheit als geheilt anzusehen und das große Sühnewerk von Jesus Christus als vollbracht zu erkennen. Alle anderen Unannehmlichkeiten des irdischen Lebens betrachtet er im Vergleich dazu als geringfügig. Auf diese Weise verschafft ihm die Sicherheit …,

  • Geduld bei Bedrängnissen
  • Ruhe bei schmerzvollen Verlusten
  • Gelassenheit bei Sorgen
  • Furchtlosigkeit bei bösen Strömungen
  • Zufriedenheit in jeder Lebenslage

weil sein Herz gefestigt ist.

Darüber hinaus:

  • Versüßt sie seine bitteren Kelche
  • Verringert sie das Gewicht seines Kreuzes
  • Glättet sie die unebenen Stellen auf seinem Glaubensweg
  • Erhellt sie das Tal des Todesschatten

Und die Sicherheit verschafft ihm immer das Gefühl, dass er soliden Boden unter den Füßen und etwas Festes in seinen Händen hält. Er weiß, dass er einen verlässlichen Freund an seiner Seite hat und dass ihn am Ende ein sicheres Zuhause erwartet.

Die Sicherheit wird einem Gläubigen dabei helfen, Armut und Verlust zu ertragen. Sie wird ihn lehren zu sagen:

Habakuk Kapitel 3, Verse 17-18

17 Denn wenn auch der Feigenbaum nicht zur Blüte kommt und die Reben keinen Ertrag geben, der Trieb des Ölbaums fehlschlägt und die Felder keine Nahrung liefern, das Kleinvieh aus den Hürden verschwunden ist und keine Rinder mehr in den Ställen stehen: 18 So will ich dennoch frohlocken im (über den) HERRN, will jubeln im (über den) Gott meines Heils!

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