Warten auf Jesus Christus – Teil 24

Wer gehört zum Leib Christi? – Teil 8

Als Basis dient der Artikel „Erleuchtet und doch abgefallen?“ von C. H. Sunier

6 Die Abgefallenen

Johann Jakob Rambach (1693-1735) – zuerst Tischler von Beruf, später ein Schüler August Hermann Franckes und evangelischer Theologe – äußert sich in der Schrift „Der Rückfall aus der Gnade“ mit den Worten:

„Dass ein Mensch, der wahrhaftig zu Gott bekehrt und Seiner Gnade versichert gewesen, wiederum gänzlich aus der Gnade fallen könne, das ist eine Wahrheit, die zwar mancherlei Widerspruch leiden muss, die aber teils in dem Worte Gottes, teils in der betrübten Erfahrung genugsam gegründet ist.

[…] So besteht nun der Rückfall darin, wenn ein Mensch, der durch eine wahrhaftige Buße dem Unflat der Welt entflohen und zum Glauben an Jesum Christum gekommen, auch durch solchen Glauben die Vergebung der Sünden, die Gnade Gottes und den Heiligen Geist erlangt hat, wiederum die Sünde liebgewinnt und sich derselben wieder zum Dienst darstellt, folglich Glauben und das gute Gewissen und mit demselben die Gnade und Kraft Gottes verliert, das Recht der Kindschaft verscherzt und den Zorn Gottes sich zuzieht. Oh, ein elender und jämmerlicher Zustand!“

Wer sein Leben in solch einem erbärmlichen Zustand beendet, ist in der Tat ein beklagenswertes Geschöpf. Zur natürlichen Volksgemeinschaft gehört er im Grunde genommen nicht mehr, zur Gemeinde Gottes auch nicht länger. Von sämtlichen früheren Verbindungen abgeschnitten, irrt er entwurzelt durch die Welt – ohne jegliche Hoffnung, ohne Gnade und ohne Lebenssinn. Dieser
Mensch ist in der Tat zum „Irrstern“ (Jud 1,13) geworden.

Römerbrief Kapitel 12, Verse 1-2

1 So ermahne ich euch nun, liebe Brüder, durch (den Hinweis auf) die Barmherzigkeit Gottes: Bringt eure Leiber als ein lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer dar: (Das sei) euer vernünftiger Gottesdienst! 2 Gestaltet eure Lebensführung nicht nach der Weise dieser Weltzeit, sondern wandelt euch um durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr ein sicheres Urteil darüber gewinnt, welches der Wille Gottes sei, nämlich das Gute und (Gott) Wohlgefällige und Vollkommene.

Deshalb, lieber Leser: Lass dich verwurzeln in Christo, so wie sich die Arven (Zirbelkiefern) an den Wind gepeitschten Berghängen immer tiefer in den Felsengrund einwurzeln und damit jedem Unwetter trotzen. Das aber bedeutet, Opfer auf dem geistlichen Altar zu erbringen. Zutreffend ist das
Wort:

Römerbrief Kapitel 6, Verse 8-9

8 Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir zuversichtlich, dass wir auch mit Ihm leben werden, 9 da Christus, wie wir wissen, nach Seiner Auferweckung von den Toten nicht mehr stirbt: Der Tod hat keine Herrschermacht (Gewalt) mehr über ihn.

2.Timotheusbrief Kapitel 2, Vers 11

Zuverlässig ist das Wort: „Sind wir mitgestorben, so werden wir auch mitleben.“

Amen!

6.1 Kriterien des Abfalls

6.1.1 Ein böses Herz des Unglaubens

Hebräerbrief Kapitel 3, Vers 12

Gebt Acht, liebe Brüder, dass sich in keinem von euch ein böses Herz des Unglaubens im Abfall von dem lebendigen Gott zeige!

Oft bahnen sich gefährliche Entwicklungen leise und im Verborgenen an. Irgendwann kommt es – dem Lawinen-Effekt ähnlich – zu einem Durchbruch, aber mit verheerenden Folgen.

Der Schreibende weiß, wovon er spricht! Nach zwei Jahren intensiver Jüngerschaft handelte er im Frühsommer des Jahres 1979 in einer bestimmten Angelegenheit nicht aus Glauben. Obwohl von besorgten Brüdern eindringlich gewarnt, hörte er nicht auf sie, um stattdessen auf einem
verhängnisvollen Pfad weiterzuschreiten. Am Ende dieses Irrweges, der sich als trostlose Sackgasse erwies, erfolgte der Untergang.

In einem einzigen Augenblick wurde ihm alles, was ihm an geistlichen Dingen lieb und teuer war, genommen. Ihm selbst war, als ob die Seele aus dem Leibe gezogen würde. Zum richtigen Verständnis dieses dramatischen Geschehens muss hier explizit betont werden, dass sich der Schreibende in keiner Weise dermaßen undankbar und gemein gezeigt hatte, wie es von den Abgefallenen in Hebräer Kapitel 6 berichtet wird. Nie wollte er seinen HERRN verlassen, nie den Sohn Gottes der Schande preisgegeben; doch in selbstverschuldeter Verblendung handelte er töricht und im Unverstand und kam wie Simson zu Fall.

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