Warten auf Jesus Christus – Teil 9

Übersetzung des Buches „Waiting on God“ von Andrew Murray
Quelle

I. WARTEN AUF GOTTES WIRKEN

Tag 24: Seine Güte kennen lernen

Matthäus Kapitel 19, Vers 17

ER (Jesus Christus) antwortete ihm (einem Pharisäer): »Was fragst du Mich über das Gute? (Nur) Einer ist DER GUTE. Willst du aber ins Leben eingehen, so halte die Gebote.«

Psalmen Kapitel 31, Vers 20

Wie groß ist Deine Güte, die du vorbehältst denen, die Dich fürchten, die Du denen erzeigst, die ihre Zuflucht offen vor aller Welt zu Dir nehmen!

Psalmen Kapitel 34, Vers 9

Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist: Wohl dem Manne, der auf Ihn vertraut!

Durch die Praxis vom Warten auf Gottes Wirken haben wir den rechten Weg eingeschlagen, um in Gottes Güte einzugehen und uns daran zu erfreuen. Gott ist der EINZIG GUTE, selbst wenn Seine Kinder das oft nicht wissen, weil sie nicht in Ruhe und mit Geduld abwarten können, wie Er Seine Güte offenbart. Aber Er erweist sie nur denen, deren Seelen tatsächlich daran glauben und darauf warten, dass sie zum Tragen kommt.

Man könnte meinen, dass nur diejenigen Gläubigen, die auf ein bestimmtes Eingreifen Gottes warten müssen, an Seiner Güte zweifeln. Leider wächst aber auch die Ungeduld bei denen, die das nicht tun. Aber nur diejenigen, die die Praxis vom Warten auf Sein Wirken kontinuierlich durchführen, indem sie ihr ganzes Leben darauf ausrichten, werden in Gottes Güte eintreten.

Zu Beginn, wenn wir in die Schule vom Warten auf Gottes Wirken eintreten, ist das Herz hauptsächlich darauf konzentriert, dass Gott Segen in die Dinge hineingibt, die es bewegen. Gott gebraucht tatsächlich unsere Nöte und Wünsche, um uns zu etwas Höherem auszubilden, das wir uns noch gar nicht vorstellen können. Wir wollen die Gaben; aber Gott, der Geber, sehnt Sich danach, uns Sich Selbst zu geben und unsere Seele mit Seiner Güte zufrieden zu stellen. Das ist häufig der Grund, warum Er Seine Gaben zurückhält und uns lange darauf warten lässt. ER trachtet ständig danach, das Herz von Seinen Kindern für Sich zu gewinnen. ER wünscht Sich, dass wir nicht nur dann, wenn wir Seine Gaben empfangen, sagen: „Wie gütig ist doch Gott!“, sondern das auch schon vorher erkennen und selbst dann, wenn Er nicht in unserem Sinne wirkt.

Dann können wir mit dieser Praxis vom Warten auf Gottes Wirken ein reich gesegnetes Glaubensleben führen, wobei wir Seine Güte bewundern und auf sie vertrauen. Wenn Deine Seele dieses Geheimnis kennen lernt, wird sie bei der Praxis vom Warten auf Gottes Wirken ruhig und unbesorgt in die Güte Gottes eingehen in der Gewissheit, dass Gott sie segnen und in allem zufrieden stellen wird. Und jede neue Erfahrung wird diese Praxis noch attraktiver machen. Anstatt nur in Zeiten der Not Zuflucht zu Ihm zu nehmen, wächst die Sehnsucht, danach den ganzen Tag über kontinuierlich auf Sein Wirken zu warten. Und mit welchen Pflichten und Engagements der menschliche Geist auch beschäftigt sein mag, die Seele wird immer vertrauter mit der geheimen Kunst des ständigen Wartens auf Gottes Wirken. Das wird zu ihrer Gewohnheit und Gesinnung, zu ihrer zweiten Natur und ihrem Lebensatem.

Liebes Gotteskind, beginne einzusehen, dass diese Praxis nicht einer von zahlreichen christlichen Vorteile ist, über die Du hin und wieder nachdenkst, sondern dass diese Gesinnung die Wurzel des christlichen Lebens ist. Sie macht unsere Gebete, unseren Lobpreis, unseren Glauben und unsere Hingabe wertvoller und kraftvoller, weil sie uns in die unumstößliche Abhängigkeit von Gott bringt. Sie verschafft uns die ungebrochene Freude an der Güte Gottes.

Ich möchte noch einmal betonen, dass wir uns für dieses dringend notwendige Element des christlichen Lebens Zeit nehmen und dass wir dabei mit Schwierigkeiten rechnen müssen. Wir bekommen zu viel Religion aus zweiter Hand von den Lehren der Menschen. Sie mögen zwar wertvoll sein, aber sogar Johannes der Täufer hat seine Jünger zu Jesus Christus geschickt. Eine menschliche Lehre ist immer nur dann gut, wenn sie uns zu Ihm führt. Was unser Glaube braucht, ist mehr von Gott.

Viele von uns sind viel zu sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt. Obwohl Martha Jesus Christus mit ihrer hauswirtschaftlichen Arbeit einen Dienst erweisen wollte, hat sie sich dadurch von ihrem Meister getrennt. Das hat Ihm nicht gefallen, weil sie dadurch Seine Lehre verpasst hat. Je mehr wir arbeiten, umso mehr müssen wir dabei auf Gottes Wirken warten. Dabei Gottes Willen zu tun, nährt, erquickt und stärkt unsere Seele. Das können aber nur diejenigen bestätigen, die das Warten auf Gottes Wirken kontinuierlich praktizieren.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.