Warten auf Jesus Christus – Teil 6

Übersetzung des Buches „Waiting on God“ von Andrew Murray
Quelle

I. WARTEN AUF GOTTES WIRKEN

Tag 15: Gottes Rat

Psalmen Kapitel 106, Vers 13

Aber sie (die Israeliten) vergaßen bald Seine Werke, sie warteten nicht auf Seinen Rat.

Das war die Sünde von Gottes Volk in der Wüste. Gott hatte sie auf wunderbare Weise aus Ägypten befreit und Sich darauf vorbereitet, sie bestens zu versorgen. Aber als sie in Not gerieten, warteten die Israelis nicht auf Seinen Rat.

Sie glaubten nicht daran, dass der Allmächtige ihr Führer und Versorger war und machten sich keine Gedanken darüber, welche Pläne Er für sie hatte. Sie folgten nur den Gedanken ihres eigenen Herzens und provozierten Gott durch ihren Unglauben.

Und genau dies blieb die Sünde von Gottes Volk in allen Zeitaltern! Im Land Kanaan waren die drei Fehler, welche die Israeliten in den Tagen Josuas begingen, auf diese eine Sünde zurückzuführen. Sie ließen sich zum Beispiel bei ihrem Kampf gegen ihre Feinde in Ai auf einen Bund mit den Gibeonitern ein und ließen diese unter sich wohnen, ohne auf Gottes Rat zu warten.

Das kann selbst einem fortgeschrittenen Gläubigen passieren, auf raffinierte Versuchungen hereinzufallen. Sie haben zwar Gottes Wort, folgen aber ihren eigenen Gedanken und warten nicht auf Gottes Rat. Dieser Fehler der Israeliten sollen uns eine Warnung und eine Lehre sein.

Wir wollen das nicht bloß als eine Gefahr für den Einzelnen betrachten, sondern als eine für das gesamte Volk Gottes. Die Gemeinde von Jesus Christus muss als Gemeinschaft auf der Hut sein. Davon hängt die ganze Beziehung zu Gott ab, dass Sein Wille in uns und durch uns genauso befolgt wird wie im Himmel. ER hat uns verheißen, uns Seinen Willen durch Seinen Geist zu offenbaren. Und der Heilige Geist führt uns in alle Wahrheit. Unsere Aufgabe ist es, uns in die Warteposition zu begeben und Seinen Rat als die einzige Richtschnur unserer Gedanken und Aktionen anzunehmen und umzusetzen.

Bei unseren Gottesdienstes, Gebetstreffen, Versammlungen, Leitungskomitees und bei jeglichem Dienst für den HERRN sollten wir stets im Sinne Gottes handeln. Gott wirkt immer nach dem Ratschluss Seines Willens. Und je mehr dieser von uns gesucht, gefunden und geehrt wird, umso sicherer und mächtiger wird Er Sein Werk für uns und durch uns vollbringen.

Die große Gefahr bei christlichen Gruppierungen ist, dass die Gläubigen sich zwar bewusst sind, dass sie:

  • Die Bibel haben
  • In der Vergangenheit Erfahrungen mit Gottes Führung gemacht haben
  • Einen gesunden Glauben haben
  • Den aufrichtigen Wunsch haben, Gottes Willen zu folgen

Sie vertrauen auf all diese Dinge, realisieren aber nicht, dass wir BEI JEDEM SCHRITT, den wir unternehmen, himmlische Führung brauchen. Denn es kann gut sein, dass es Dinge gibt, die wir noch nicht erkennen, wie zum Beispiel:

  • Elemente Seines Willens
  • Anwendungen in Seinem Wort
  • Die Erfahrung der nahen Gegenwart
  • Ratschläge im Zusammenhang mit Seiner Führung
  • Manifestationen der Kraft des Heiligen Geistes

Gott könnte – nein, er ist sogar willig und bereit – diese Dinge den Seelen zu offenbaren, die sich Ihm voll und ganz hingegeben haben und die geduldig warten, bis die Zeit dafür gekommen ist.

Man kann zusammenkommen, um Gott zu loben und Ihm für alles zu danken, was Er für uns getan und was Er uns gelehrt und gegeben hat, aber Ihn gleichzeitig dennoch einschränken, weil man keine größeren Dinge von Ihm erwartet.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.