Warten auf Jesus Christus – Teil 3

Übersetzung des Buches „Waiting on God“ von Andrew Murray
Quelle

I. WARTEN AUF GOTTES WIRKEN

Tag 6: An alle Heiligen denken

Psalmen Kapitel 25, Vers 3

Nein, keiner, der auf Dich harrt, wird enttäuscht; enttäuscht wird nur, wer Dich treulos verlässt.

Wir wollen in dieser Betrachtung uns selbst einmal vergessen und stattdessen an die große Gemeinschaft Gottes denken, an die Heiligen, die auf der ganzen Welt verteilt sind, die ebenfalls auf das Wirken Gottes warten. Dazu wollen wir folgendes Fürbitte-Gebet sprechen: „Möge keiner von ihnen enttäuscht werden!“

Denk einmal für einen Moment an die vielen Wartenden, die jetzt genau dieses Gebet brauchen. Viele von ihnen sind gerade krank, völlig erschöpft oder einsam oder haben das Gefühl, dass ihre eigenen Gebete nicht erhöht würden, und sie fangen zuweilen an zu befürchten, dass ihre Hoffnungen zunichte werden. Denk auch einmal an die vielen Diener Gottes, an die Pastoren, Missionare, Lehrer und Arbeiter, die mehr oder weniger bekannt sind und deren Hoffnungen, die sie in ihre Arbeit gesetzt haben, enttäuscht wurden und deren Verlangen nach Stärke und Segen ungestillt bleibt. Und dann gibt es da noch die vielen, die von einem Leben der Ruhe und des vollkommenen Friedens gehört haben, von einem beständigen Licht und von treuer Gemeinschaft, von Kraft und Sieg und die den Weg dahin nicht finden können. Bei all diesen ist es so, dass sie das Geheimnis vom vollkommenen Warten auf Gottes Wirken noch nicht kennen gelernt haben. Sie brauchen, ebenso wie wir alle, die lebendige Versicherung, dass das Warten auf das Wirken Gottes niemals umsonst ist. Denken wir aber auch an all diejenigen, die in der Gefahr schweben, im Glauben schwach zu werden oder die einfach zu erschöpft sind.

Wenn wir in diese Fürbitte all jene in unsere Praxis vom Warten auf Gottes Wirken einschließen, dann helfen wir mit, die Lasten des Anderen zu tragen und dadurch das Gesetz von Jesus Christus zu erfüllen.

Galaterbrief Kapitel 6, Vers 2

Einer trage des Anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.

Durch dieses Gesetz werden uns im Rahmen vom Warten auf Gott die Elemente Selbstlosigkeit und Liebe vorgestellt. Die Einhaltung dieses Gesetzes bringt den höchsten Segen und stellt die engste Verbindung mit Gott her. Liebe zu den Glaubensgeschwistern und die Liebe zu Gott sind untrennbar miteinander verbunden. Im himmlischen Vater bilden die Liebe zu Seinem Sohn und zu uns eine Einheit. Denn Jesus Christus betete in:

Johannes Kapitel 17, Verse 11 + 26

„Und ICH bin nicht mehr in der Welt, doch sie sind (verbleiben) noch in der Welt, während ICH zu Dir gehe. Heiliger Vater, erhalte sie in (bei) Deinem Namen, den Du Mir anvertraut (kundzutun verliehen) hast, damit sie eins seien, so wie wir es sind. 26 Und ICH habe ihnen Deinen Namen kundgetan und werde Ihn (auch weiterhin) kundtun, damit die LIEBE, mit der Du Mich geliebt hast, in ihnen sei und ICH in ihnen.«

In Jesus Christus sind die Liebe des himmlischen Vaters zu Ihm und Seine Liebe zu uns eins. Deshalb hat uns Jesus Christus folgendes Gebot gegeben:

Johannes Kapitel 13, Vers 34

„Ein neues Gebot gebe ICH euch, dass ihr einander lieben sollt; wie ICH euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.“

Somit sind die Liebe des himmlischen Vaters und die Liebe von Jesus Christus untrennbar mit der Glaubensgeschwisterliebe verbunden. Und wie könnten wir besser Tag für Tag diese Liebe unter Beweis stellen und kultivieren, als füreinander zu beten? Jesus Christus beansprucht die Liebe des himmlischen Vaters nicht für Sich allein. ER gibt sie an uns alle weiter. Unser ganzes Verlangen nach Gott und nach Seiner Liebe sollte deshalb unzertrennbar mit dem Gedanken an und der Liebe für unsere Glaubensgeschwister verbunden sein, ganz besonders, wenn wir beten.

Zwei Mal schon hatte David bei Seinem Warten auf Gottes Wirken für sich selbst gesprochen. Aber hier denkt er an alle, die auf Gottes Wirken warten. Möge dies die gute Nachricht für all jene sein, die gerade von Gott geprüft werden oder die erschöpft sind, dass mehr für sie gebetet wird als sie es sich vorstellen können. Möge dies der Anlass bei ihnen und bei uns dazu sein, dass wir beim Warten auf die Entrückung uns selbst vergessen, diesbezüglich unsere Herzen erweitern und zum himmlischen Vater sagen:

Psalmen Kapitel 145, Vers 15

„ALLER Augen warten auf Dich, und Du gibst ihnen ihre Speise zu seiner (zur rechten) Zeit.“

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