Der Schleier ist gelüftet – Teil 1

Übersetzung des Buches „The Book of Revelation“ von Clarence Larkin

Nachdem wir in der letzten Artikelserie gesehen haben, wie himmlische Betrachtung wirkt, brauchen wir jetzt eigentlich nur noch nach Autoren Ausschau zu halten, die sie praktiziert haben und sehen, wie sich dies in ihren Werken auswirkt. Einen dieser Autoren haben wir bereits durch die Artikelserien „Das Zweite Kommen von Jesus Christus“ und „Die Geistige Welt“ kennen gelernt. Dabei handelt es sich um Clarence Larkin. Nun wollen wir uns seine Auslegung vom Buch der Offenbarung anschauen, welches er 25 Jahre lang studiert hat, wobei er die Ereignisse im letzten Buch der Bibel dermaßen anschaulich darstellt, dass sie vor unserem geistigen Auge beim Lesen seines Werkes wie ein Film ablaufen.

Noch nie zuvor habe ich eine so hervorragende Auslegung darüber gelesen. Also, lasst uns nun mit Larkins himmlischer Betrachtung beginnen.

Weil diese Zeit unmittelbar bevorsteht

Der Titel

Offenbarung Kapitel 1, Verse 1-3

1 Offenbarung Jesu Christi, die Gott Ihm hat zuteil werden lassen, um Seinen Knechten anzuzeigen, was in Bälde geschehen soll; und Er hat es durch die Sendung Seines Engels Seinem Knechte Johannes durch Zeichen kundgetan, 2 und dieser legt nunmehr Zeugnis ab von dem Worte Gottes und von dem Zeugnis Jesu Christi, von allem, was er gesehen hat. 3 Selig ist der Vorleser und (selig sind) die Hörer der Worte der Weissagung und die das bewahren, was in ihr geschrieben steht; denn die Zeit (der Erfüllung) ist nahe.

Der Titel vom Buch der Offenbarung beschreibt sein Wesen. Es ist nicht „Die Offenbarung des Apostels Johannes“, so wie es in verschiedenen Bibelüberschriften behauptet wird und was man uns glauben machen will, sondern „Die Offenbarung von Jesus Christus“.

Das griechische Wort für „Offenbarung“ lautet apocalupsis, weshalb das letzte Buch der Bibel auch oft „Die Apokalypse“ genannt wird. Es stammt von dem Verb apocalupto, was „entschleiern“ bedeutet, denn apo heißt „wegnehmen“ und kalumma „Schleier“. Da apocalupsis das „Hinwegnehmen eines Schleiers“ bedeutet, so wie man eine Statue enthüllt, wird das sichtbar, was sich hinter diesem Schleier verbirgt. Es geht dabei nicht so sehr um eine Offenbarung oder Enthüllung der Person Jesus Christus, obwohl Seine Herrlichkeit ebenso als Hohepriester und König aufgedeckt wird, sondern vielmehr die Enthüllung all jener Ereignisse, welche Seiner Wiederkunft auf die Erde voraus- oder mit ihr einhergehen. Das sieht man an der Tatsache, dass das, was in diesem Buch geschildert wird, Jesus Christus vom himmlischen Vater gegeben wurde, um Seinen Dienern die Dinge aufzuzeigen, die „in Bälde geschehen“ sollen.

Als Jesus Christus kurz vor Seinem Tod gefragt wurde, wann sich die Dinge, die Er im Hinblick auf Jerusalem prophezeit hatte, ereignen werden, antwortete Er:

Markus Kapitel 13, Verse 1-32

1 Als Jesus dann den Tempel verließ, sagte einer von Seinen Jüngern zu Ihm: »Meister, sieh einmal: Was für Steine und was für ein Prachtbau ist das!« 2 Da antwortete ihm Jesus: »Ja, jetzt siehst du dieses gewaltige Bauwerk (noch stehen). Es wird hier (aber) kein Stein auf dem anderen bleiben, der nicht niedergerissen wird!« – 3 Als Er Sich dann am Ölberg dem Tempel gegenüber niedergesetzt hatte, fragten Ihn Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas, als sie für sich allein waren:

4 »Sage uns doch: Wann wird dies geschehen, und welches ist das Zeichen dafür, wann dies alles in Erfüllung gehen wird?« 5 Da begann Jesus, zu ihnen zu sagen: »Seht euch vor, dass niemand euch irreführt! 6 Viele werden unter Meinem Namen kommen und sagen: ›Ich bin es‹ und werden viele irreführen. 7 Wenn ihr ferner von Kriegen und Kriegsgerüchten hört, so lasst euch dadurch nicht ängstigen! Dies muss so kommen, bedeutet aber noch nicht das Ende.

8 Denn ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere (Jes 19,2); Erdbeben werden hier und da stattfinden, Hungersnöte werden kommen. 9 »Gebt ihr jedoch Acht auf euch selbst! Man wird euch vor die Gerichtshöfe stellen und euch in den Synagogen geißeln; auch vor Statthalter und Könige werdet ihr um Meinetwillen gestellt werden ihnen zum Zeugnis; 10 und unter allen Völkern muss zuvor die Heilsbotschaft verkündigt werden.

11 Wenn man euch nun abführt und vor Gericht stellt, so macht euch nicht im Voraus Sorge darüber, was ihr reden sollt, sondern was euch in jener Stunde eingegeben wird, das redet; nicht ihr seid es ja, die da reden, sondern der Heilige Geist. 12 Es wird aber ein Bruder den anderen zum Tode überliefern und der Vater seinen Sohn, und Kinder werden gegen ihre Eltern auftreten und sie zum Tode bringen (Mi 7,6), 13 und ihr werdet allen verhasst sein um Meines Namens willen. Wer aber bis ans Ende ausharrt, der wird gerettet werden.«

14 »Wenn ihr aber den ›Gräuel der Verwüstung‹ da stehen seht, wo er nicht stehen darf (Dan 9,27; 11,31; 12,11) – der Leser merke auf! –, dann sollen die (Gläubigen), welche in Judäa sind, in die Berge fliehen. 15 Wer sich alsdann auf dem Dache befindet, steige nicht erst (ins Haus) hinab und gehe nicht hinein, um noch etwas aus seinem Hause zu holen; 16 und wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück, um noch seinen Mantel zu holen. 17 Wehe aber den Frauen, die in jenen Tagen guter Hoffnung sind, und denen, die ein Kind zu nähren haben!

18 Betet aber auch, dass dies nicht zur Winterszeit eintrete! 19 Denn jene Tage werden eine Drangsalszeit sein, wie eine solche seit dem Anfang, als Gott die Welt schuf, bis jetzt noch nicht dagewesen ist und wie auch keine je wieder kommen wird (Dan 12,1). 20 Und wenn der HERR diese Tage nicht verkürzt hätte, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen, die Er erwählt hat, hat Er diese Tage verkürzt.« 21 »Wenn alsdann jemand zu euch sagt: ›Seht, hier ist Christus; seht, dort ist er!‹, so glaubt es nicht!

22 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden Zeichen und Wunder tun (5.Mose 13,2), um womöglich die Erwählten irrezuführen. 23 Seht ihr euch aber vor! ICH habe euch alles vorhergesagt. 24 In jenen Tagen aber, nach jener Drangsalszeit, wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren (Jes 13,10; 34,4); 25 die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte am Himmel in Erschütterung geraten (Jes 34,4).

26 Und dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen mit großer Macht und Herrlichkeit (Dan 7,13); 27 und dann wird Er die Engel aussenden und Seine Erwählten von den vier Windrichtungen her versammeln vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels (Sach 2,6; 5.Mose 30,4). 28 Vom Feigenbaum aber mögt ihr das Gleichnis lernen: Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter hervorsprossen, so erkennt ihr daran, dass der Sommer nahe ist.

29 Ebenso auch ihr: Wenn ihr dies alles eintreten seht, so erkennet daran, dass es nahe vor der Tür steht. 30 Wahrlich ICH sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht. 31 Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber Meine Worte werden nimmermehr vergehen! 32 Von jenem Tage aber und jener Stunde hat niemand Kenntnis, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn (NOCH) nicht, niemand außer dem Vater.«

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