Den dreieinigen Gott erkennen, Ihn lieben und Ihm dienen – Teil 58

Der Heilige Geist – Teil 25

Übersetzung des Buches „Spirit Style – Jesus invites us to the Holy Spirit“ (Der Stil des Geistes – Jesus Christus lädt uns zum Heiligen Geist ein) von Gayle D. Erwin

KAPITEL 9 – Kollision der Riesen

Früchte versus Gaben

1.Korintherbrief Kapitel 13, Verse 1-3

1 Wenn ich in den Zungensprachen der Menschen und der Engel reden könnte, aber die Liebe nicht besäße, so wäre ich nur ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich die Gabe prophetischer Rede besäße und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis und wenn ich allen Glauben besäße, so dass ich Berge versetzen könnte, aber die Liebe mir fehlte, so wäre ich nichts. 3 Und wenn ich alle meine Habe (an die Armen) austeilte und meinen Leib dem Feuertode preisgäbe, aber keine Liebe besäße, so würde es mir nichts nützen.

Gelegentlich höre ich die Frage: „Was ist wichtiger? Signalisieren die Gaben oder die Frucht besser die Gegenwart des Heiligen Geistes?“ Obwohl die Bibel nicht speziell zu der zweiten Frage etwas sagt, scheint sie klar Stellung zu der ersten Frage zu nehmen.

Wenn Paulus seine Diskussion über die Gaben des Heiligen Geistes in 1.Korinther Kapitel 12 beendet (die meiste Zeit geht es in diesem Kapitel um den Leib Christi), platziert eine einfache Aussage ihn direkt auf die Seite der Frucht. Er beendet dieses Kapitel mit den Worten:

1.Korintherbrief Kapitel 12, Vers 31b

Strebet nun eifrig nach den höchsten Gnadengaben! Und jetzt will ich euch noch einen ganz unvergleichlichen Weg zeigen:

Anschließend geht Paulus in Kapitel 13 eine Sache nach der anderen durch, von denen er denkt, dass sie die wichtigsten in religiösen Kreisen sind und reißt ihre ultimative Bedeutung im Schatten der ersten und alles entscheidenden Frucht des Heiligen Geistes nieder: Der LIEBE.

Wer gewinnt?

Wir wollen uns nun diesen „ganz unvergleichlichen Weg“ näher anschauen, den Paulus uns aufzeigt.

„Wenn ich in den Zungensprachen der Menschen und der Engel reden könnte …“ – hier beginnt der Apostel mit einer Sache, die für die Gemeinde in Korinth scheinbar die wichtigste war: Die Zungenrede. Vielleicht liebten diese Gläubige die Wortgewandtheit, denn Paulus während seines Apostelamtes seine schwache Rhetorik in dem zweiten Brief an diese Gemeinde zugeben.

2.Korintherbrief Kapitel 10, Vers 10

Denn »seine Briefe«, sagt man, »sind allerdings wuchtig und kraftvoll, aber sein persönliches Auftreten ist schwächlich, und reden kann er gar nicht«.

„Die Zungensprachen der Menschen“ könnte vielleicht mit der Redegewandtheit gleichgesetzt werden. Und wenn dies der Fall ist, dann glaube ich, dass der beste Redner mit der größten Redegewandtheit und der besten Inspiration, die er zum Ausdruck bringt, im Licht der Liebe betrachtet, die ja das Allerwichtigste ist, lediglich irritierende Geräusche hervorbringt.

Doch gehen wir noch einen Schritt weiter: Wenn jemand in den „Zungenreden der Engel“ reden könnte – was vielleicht eine beeindruckende geistliche Aktivität ist und die ihren Platz in der Kirchenwelt hat, genauso wie einst in der Gemeinde von Korinth, ist darunter wahrscheinlich mehr zu verstehen als bloße Redegewandtheit. Selbst diese Gabe wäre ohne Liebe in die Kategorie Geräuschkulisse einzuordnen. Auch wenn dies eine Anspielung auf Zungenrede und die Auslegung der Zungenrede sein mag, spielt das keine Rolle. Alles, außer Liebe, ist lediglich Geräuschkulisse.

Selbst die begehrteste Gabe, die prophetische Rede, welche mit einer Erkenntnis einhergeht, welche Dir das ultimative Verständnis von „allen Geheimnissen“ bringt, kann mit der Liebe nicht konkurrieren.

Als ich christliche Seminare abhielt, war Erkenntnis das Einzige, was ich messen konnte. Das schnelle Antworten auf geistliche Fragen zeigte mir rasch auf, inwieweit die Teilnehmer geistliche Dinge verstanden. Aber die höchsten Qualitäten, wie Liebe und Spiritualität, konnte ich nicht messen. Die wichtigsten Dinge können nicht quantitativ erfasst werden. Man kann keine Bestnoten für den Seminarteilnehmer vergeben, der am meisten liebt oder am geistlichsten ist.

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