Die Liebe Gottes – Teil 2

KAPITEL 1 – Gott ist Liebe – Teil 2

Die Erklärung von Gottes Liebe

Die Bibel sagt uns, dass Gott Liebe ist. Der Apostel Johannes schreibt dazu:

1.Johannesbrief Kapitel 4, Verse 8 + 16

8 Wer nicht liebt, der hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe. 16 Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

Es ist wichtig, dass wir zwei gravierende Fehler im Zusammenhang mit der Aussage „Gott ist Liebe“ vermeiden:

  1. Die Gleichung umzukehren und zu sagen: „Liebe ist Gott“. Das ist ein Irrtum, weil es viele falsche Arten von Liebe gibt, die wenig oder gar nichts mit der reinen Liebe Gottes zu tun haben. Ein Mann „liebt“ seine Geliebte, aber dabei handelt es sich nicht um Gottes Liebe. Solch eine Art von Liebe darf niemals mit Seiner Liebe gleichgesetzt werden.
  2. Wir dürfen nicht sämtliche Eigenschaften Gottes Seiner Liebe unterordnen.

Gott hat mehr Wesensmerkmale als nur Liebe. ER ist allwissend, allmächtig und allgegenwärtig. Außerdem ist Er ewig und gerecht. Johannes konnte sogar über Ihn schreiben:

1.Johannesbrief Kapitel 1, Vers 5

Und das ist die Botschaft, die wir von Ihm gehört haben und euch verkündigen, dass Gott Licht ist und in Ihm gar keine Finsternis ist.“

Jedes Mal, wenn wir über Seine Liebe sprechen, müssen wir uns daran erinnern, dass Gott zur gegebenen Zeit die eine oder andere Eigenschaft von Sich zeigt. Dabei ist aber keines Seiner Wesensmerkmale unabhängig von oder vorherrschend über die anderen. Wann auch immer Gott Seinen Zorn zeigt, ist Er immer noch Liebe. Wenn Er Seine Liebe zeigt, macht Er keine Abstriche bei Seiner Heiligkeit.

Dennoch müssen wir die Macht der Erklärung von Johannes, dass Gott Liebe ist, erkennen. John_Stott hat diese Aussage als eine der umfassendsten und grandiosesten Beteuerungen der gesamten Bibel über Gottes Wesen bezeichnet.

Was meint der Apostel Johannes demnach mit der Aussage „Gott ist Liebe“? Dadurch sagt er uns etwas über das Wesen und die Essenz Gottes. Es ist nicht nur so, dass Gott uns liebt, sondern dass Gott Liebe IST. Alles, was Er bewirkt, wurzelt in Seiner Liebe und wird davon motiviert. ER hat die Welt und den Menschen erschaffen, weil Er Liebe ist, und Er regiert das Universum in Liebe. Mit anderen Worten: Johannes erinnert uns daran, dass wenn wir an Gott und an die Welt denken, die Er erschaffen hat, wir dabei nie Seine Liebe vergessen sollen.

Bevor wir uns diesem Thema weiter widmen, müssen wir noch eine weitere Verwicklung aufklären. Genauso wie es Menschen gibt, die dazu tendieren, verwirrt darüber zu sein, wer Gott ist, so gibt es auch welche, die sich im Unklaren darüber sind, was Liebe ist.

In dem Buch „Barlett’s Familiar Quotations“ (Barlett’s bekannte Zitate) werden circa 1 300 verschiedene Definitionen, Betrachtungen und Meinungen zum Thema Liebe aufgelistet, vom Rührseligen über das Abstrakte bis hin zum Perversen. Jeder spricht über Liebe, jeder erlebt sie in irgendeiner Form und jeder wird dazu getrieben, Liebe zu geben oder sie zu empfangen. Doch falsche Vorstellungen ziehen die Welt in eine falsche Richtung – Familien, Herzen und ganze Völker.

Warum ist das so?

Der katholische Philosoph Peter Kreeft zeigt auf, dass je wichtiger eine Sache ist, es umso mehr Nachahmungen und Fälschungen davon gibt. Es gibt keine falschen Büroklammern, aber sehr viele falsche Religionen.

Wir sind umgeben von falschen Vorstellungen über die Liebe. Freundlichkeit ist eine Nachahmung der Liebe. Disziplinarmaßnahmen sind schmerzlich und scheinen lieblos zu sein. Deshalb halten sich Eltern oft damit im Namen der Liebe zurück. Doch echte Liebe nimmt strenge Erziehungsmaßnahmen vor, um auf lange Sicht gesehen das Beste für das Kind zu erreichen. Sexualität wird oft als falsche Liebe missbraucht, was dazu führt, dass unverheiratete Paare den ausweglosen Pfad des zeitweiligen Vergnügens nach unten gehen, anstatt den schwereren, aber lohnenderen Weg weg der langanhaltenden Ehe zu nehmen, der nach oben führt.

Alle, die wegen der allgemeinen Missbräuche im Zusammenhang mit der Liebe leiden mussten, sind oft skeptisch, was die Liebe anbelangt, egal von welcher Quelle sie kommt, auch was die Liebe Gottes betrifft. Wenn Dein romantisches Herz gebrochen wurde, dann schwebst Du in der Gefahr davon auszugehen, dass jede Form von Liebe, einschließlich der Gottes, einfach nur instabil sei. Wenn Du eine problematische Beziehung zu Deinem Vater hattest, kann es sein, dass Du zu dem Schluss kommst, dass der himmlische Vater genauso unzuverlässig sei. Diese falschen Vorstellungen über Gott können verheerende Auswirkungen haben, sie sind jedoch nicht unüblich.

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