Die Riesen im Inneren bekämpfen – Teil 14

Befreiung aus der Einsamkeit – Teil 4

4 Auswege aus der Einsamkeit

1. Stelle Dich der Realität Deiner Einsamkeit

Das Erste, was Du tun solltest, wäre, aufrichtig zu Deinen Gefühlen zu stehen. Das Letzte, was Du jetzt gebrauchen kannst, ist, Zuflucht zu religiösen Binsenweisheiten zu nehmen. Einsamkeit ist real und tut weh. Sie ist aber KEINE Widerspiegelung Deiner Schwäche als Christ oder als Mitglied einer Gesellschaft.

Wir, als Christen, haben immer gleich fromme Sprüche parat. A. W. Tozer hat einige instruktive Worte für uns über die Schichten der oberflächlichen Bemerkungen, mit denen wir reale Probleme überziehen.

„Einige sagen dann strahlend: ‚Oh, ich bin niemals einsam. Christus sagte doch: ‚ICH werde euch niemals verlassen‘ und ‚Siehe, ICH bin bei euch alle Tage‘. Wie kann ich einsam sein, wenn doch Jesus bei mir ist?‘

Nun, ich möchte nicht über die Ernsthaftigkeit irgendeiner christlichen Seele nachdenken. Aber dieses Zeugnis, das man dann bringt, ist zu akkurat, um real zu sein. Offensichtlich ist es das, was jemand DENKT, wie es sein sollte und nicht das, was er in der Regel in seinem Leben erfährt.“

Ich kann mir denken, dass Du Situationen wie diese schon einmal erlebt hast. Du versuchst gerade einem Freund zu sagen, wie Du Dich gerade fühlst, und noch bevor Du ausgeredet hast, setzt Dein Freund ein arrogantes, geistliches Lächeln auf und bringt irgendeinen frommen Spruch. Aber der lässt Dich in diesem Moment völlig kalt, weil er im Widerspruch zu der menschlichen Erfahrung steht und zum Kampf mit unseren derzeitigen Gefühlen. Diese Sprüche sind natürlich rein theoretisch wahr, doch sie sind unsensibel und unrealistisch in dieser gefallenen Welt, in der wir leben.

Wir brauchen in diesen Momenten Ermutigung und wollen nicht zugepredigt werden. Und wir müssen uns mit klarem Blick dieser Situation stellen und sollten keine fromme, gekünstelte Haltung einnehmen und denken: „Ich darf meinen Schmerz nicht zugeben, weil ich Christ bin. Ich muss ihn einfach zudecken. Jesus ist mit mir. Deshalb habe ich kein Recht dazu, mich in irgendeinem Moment einsam zu fühlen.“

Lass mich Dir versichern, dass an dieser Perspektive überhaupt nichts christlich ist. Wir müssen uns unseren Kämpfen stellen, egal, um was es sich dabei handelt und dürfen sie nicht verleugnen.

Einsamkeit kommt nicht zwangsläufig, weil Du oder irgendjemand Anderes etwas getan hat oder weil Du etwas versäumt hast oder Dir etwas fehlt. Sie kommt, weil Du ein Mensch bist, und es jedem von uns passiert, dass er zu gewissen Zeiten einsam ist. Akzeptiere die Einsamkeit als ein Teil Deiner menschlichen Erfahrung. Dann bist Du dazu in der Lage, den schmalen Weg mit Gott weiter zu verfolgen und mit diesem Problem umzugehen.

2. Nimm Gottes Fürsorge in Deiner Einsamkeit an

Wir müssen uns daran erinnern, dass NUR Gott ultimativ unsere Probleme lösen kann, wozu auch die Einsamkeit gehört. Wenn in unserem Haushalt etwas kaputt geht, dann wenden wir uns an den Hersteller. Und der Schöpfer der Menschen ist Gott. ER hat uns mit bestimmten Attributen ausgestattet, und eines davon ist, dass wir eine Leere in uns haben, die NUR Gott ausfüllen kann. Andere Menschen können sie nicht füllen, obwohl Gott uns ein Verlangen nach ihnen in uns hineingelegt hat.

Weder Geld noch andere Dinge können diese Leere füllen. Nichts auf der Welt wird uns ultimativ zufrieden stellen, bis wir den Einen kennen lernen, Der uns geschaffen hat. Somit besteht die grundsätzliche Einsamkeit im Menschen darin, dass er von Gott getrennt ist. Aber gegen diesen Schmerz gibt es kein weltliches Heilmittel.

Ich beobachte schon seit 30 Jahren intensiv Menschen. Ich könnte Dir auf den Kopf zusagen, ob Du ein wiedergeborener Christ bist oder nicht, einfach indem ich mir anschaue, wie Du mit Deinen Problemen umgehst. Wenn Dir die innere Stärke eines gottesfürchtigen Menschen fehlt, dann wirst Du Dich schlussendlich unter dem Stress, dem Konflikt oder den Kämpfen krümmen. Denn dann fehlt es Dir an der wichtigsten Ressource, um mit all diesen Problemen umgehen zu können. Doch wenn Du Gott kennst, passiert Folgendes: Dann bist Du mit Jemandem verbunden, Der in diese Welt gekommen ist, am Kreuz gehangen hat und die schlimmste Einsamkeit gespürt hat, die es überhaupt gibt, damit Du sie nicht erleben musst.

Jesus Christus hat sie am Kreuz mit einem lauten Schrei zum Ausdruck gebracht:

Matthäus Kapitel 27, Vers 46

Um die neunte Stunde aber rief Jesus mit lauter Stimme aus: »Eli, Eli, lema sabachthani?«, das heißt: »Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?« (Ps 22,2).

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