Die Verwandlung – Teil 33

Wie wichtig ist Gott Sünde?

„Wir sollten niemals von uns selbst enttäuscht sein. Nicht wenn uns unsere Fehler bewusst sind, sind wir am bösesten; im Gegenteil dann sind wir es weniger. Wir haben dann ein helleres Licht. Und wir sollten – zu unserem Trost – daran denken, niemals unsere Sünden zu betrachten, bis er anfängt, uns zu heilen.“ (Francois Fénelon – 1651-1715)

Viele Christen leiten ihre Sicherheit mit Gott aus ihren Regeln und Ritualen ab. Dadurch heben sie sich vom Rest der Leute ab. Und das wollen sie auf gar keinen Fall aufgeben. Sie machen den Dienst für den HERRN zu ihrem „Gott“ und versäumen dabei, den lebendigen Gott kennen zu lernen.

Die „Aber“-Theologie

Natürlich gibt es Leute, welche die Gnade Gottes als Ausrede dafür benutzen, ohne schlechtes Gewissen ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Sie nehmen gerne die Vergebung Gottes und die Ewigkeit im Himmel an, leben aber genauso in der Sünde gefangen weiter wie ihre Umgebung. Da viele Christen denen, die nicht nach Gottes Willen leben wollen, keine „billige Gnade“ zugestehen wollen, ertappt man sie dabei, dass sie eine Liste von Erwartungen aufstellen, um besser definieren zu können, wie sich ein guter Christ zu verhalten hat.

Es ist geradezu, als könnten diese Christen die Botschaft der Gnade nur für die erste Viertelstunde nach der Bekehrung eines Menschen aufrechterhalten. Danach fangen sie an, ihn mit den Pflichten eines guten Christen zu überhäufen.

Es wird gesagt:

  • „Natürlich sind wir durch Gnade errettet, ABER das heißt noch lange nicht, dass wir nur herumsitzen und die Hände in den Schoß legen können.“
  • „Gott ist zwar ein liebender Vater, ABER darauf kann man sich nicht ausruhen, denn Er ist auch ein strenger Richter.“
  • „Wir sind zwar nicht durch Werke gerechtfertigt, ABER wir müssen trotzdem ein Ihm wohlgefälliges Leben führen.“

Unter ein Gott wohlgefälliges Leben stellt man sich dann normalerweise eine Kombination vor, die besteht aus:

  • Bibellesen
  • Gebet
  • Gemeindebesuch
  • Gute Taten

Wenn wir uns diese „Aber“-Theologie zu Eigen machen, landen wir genau dort, wo wir angefangen haben: In einer leistungsorientierten Beziehung zu Gott. In diesem Fall machen sich die Christen jeden Tag darüber Gedanken, ob sie genug getan haben, um ein guter Christ zu sein und legen an andere den gleichen Maßstab an. Das beraubt sie nicht nur der Freude, Gott zu kennen, sondern verhindert auch, dass sie durch ihre Beziehungen untereinander ermutigt werden.

Wann immer etwas zu dem Erlösungswerk Gottes hinzugefügt wird, wird die Botschaft verzerrt und ihrer Kraft beraubt. Paulus weist klar und deutlich darauf hin, dass nur das Kreuz ihn von Grund auf verändert hat.

Galater Kapitel 6, Vers 14

Mir aber soll es nicht beikommen, mich irgendeiner anderen Sache zu rühmen als nur des Kreuzes unseres HERRN Jesus Christus, durch das für mich die Welt gekreuzigt ist und ich für die Welt.

Gnade braucht keine Ergänzungen. Auch Paulus sah, dass manche ihre neue Freiheit als Ausrede für das Fleisch heranzogen. Er warnte die Gläubigen davor, wusste aber auch, dass er sie nicht ändern konnte, indem er der Gnade Gottes menschliches Bemühen hinzufügte. Er wusste, dass die Lösung des Problems eine andere war.

Das ist eine genauso paradoxe Wahrheit wie die Ankündigung von Jesus Christus, wir würden unser Leben finden, indem wir es verlieren: Das Leben in Seiner Gnade führt zur Freiheit von Sünde. Leben unter Seinem Gericht führt nur noch tiefer hinein. Das war schon immer so, auch wenn es sich dem menschlichen Verstand entzieht. Der Grund ist, dass wir viel mehr daran gewöhnt sind, durch äußeren Druck angepasst zu sein, als durch Gottes innere Gegenwart verändert zu werden. Viele, die Letzteres niemals erfahren haben, zweifeln daran, dass es überhaupt funktioniert.

Aber es funktioniert tatsächlich. Wenn Du einmal Gottes Wohlgefallen an Dir als Seinem Kind erlebt hast sowie die daraus entstehende Freude an der Freundschaft, wirst Du feststellen, dass Du Deine eigenen Wünsche loslassen und die Seinen ergreifen wirst. Dieses Wohlgefallen bedeutet natürlich nicht, dass Er all unser Tun gutheißt. ER weiß einfach, dass wir ohne Ihn der Sünde machtlos ausgeliefert sind und dass es – auch wenn unser Wille noch so stark ist – nicht lange dauern wird, bis wir noch stärker gebunden sein werden.

Nimmt Gott die Sünde ernst? Sehr sogar, denn die Sünde zerstört das, was Er liebt. ER möchte Dich verändern, indem Er Dir hilft, jeden Tag in Seiner Liebe zu leben. Wenn Du lernst, Seine Stimme zu hören und Seine Hand in Deinem Leben zu erkennen, wirst Du Ihm sogar noch ähnlicher werden wollen.

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