Die Verwandlung – Teil 30

Das Gegenmittel gegen die Sünde

„Wer tief liebt, wird auch verletzt. Aber das ist es wert.“ (C. W. Lewis in „Shadowlands“

Gott sieht das Böse, das Seine Schöpfung beeinträchtigt und die geliebten Menschen zerstört. ER muss das Böse loswerden. Sein Zorn vertilgt Bosheit und Sündhaftigkeit und existiert somit NICHT im Gegensatz zu Seiner Liebe, sondern als ein Ausdruck Seiner Liebe. ER muss das Objekt Seiner Zuneigung beschützen und freisetzen. Somit sind Gottes Kinder nicht Gegenstand von Gottes Zorn, sondern die Nutznießer davon.

Aufgrund unseres Schamgefühls verhalten wir uns Gottes Zorn gegenüber verängstigt. Wann immer wir sehen, wie Gott die Sünde vertilgt, meinen wir, Er richte Seinen Zorn gegen uns. Aber das ist nicht das primäre Ziel dieses Zorns.

Römer Kapitel 1, Vers 18

Denn Gottes Zorn offenbart sich vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit (= die wahre Erkenntnis Gottes) in (oder: mit) Ungerechtigkeit unterdrücken.

Gott will NICHT die Menschen, sondern die Sünde, die Sein Volk zerstört, vernichten. So gesehen wirkt sich der Zorn Gottes eher heilsam als strafend aus. Wir sollen dadurch nicht in erster Linie verletzt, sondern geheilt und erlöst werden.

Das heißt, dass Gottes Zorn im äußersten Fall auch Menschen vernichtet. In der Bibel wird berichtet, dass Gottes verzehrende Gegenwart häufig das Ende für jene Menschen bedeutete, die dem Bösen und Schlechten so verfallen waren, dass sie beides nicht mehr auseinanderhalten konnten. Wenn der Zorn Gottes die Sünde verzehrte, vertilgte er deshalb auch die Menschen, die so von ihr verführt waren, dass sie sich nicht mehr nach der Gnade Gottes ausstrecken wollten.

Das Volk Israel besetzte das verheißene Land nur deshalb, weil die Vorgänger-Nationen dem Bösen so hingegeben waren, dass sie nicht mehr erlöst werden konnten. Aus diesem Grund hatte Gott dieses Land nicht schon Abraham gegeben, sondern Er wartete, bis das Maß der Sünde dieser Völker voll war. Dann gab Er es den Kindern Israels.

Ist es nicht interessant, dass am Ende vom Buch der Offenbarung sogar diejenigen, die wissen, dass sie dem lebendigen Gott Schande bereitet haben, Ihn verfluchen, statt Buße zu tun? Anscheinend möchte Gott die katastrophalen Ereignisse der Endzeit dazu benutzen, um auf diese Art und Weise die Gesellschaft so zu polarisieren, dass jeder, der zu Ihm kommen möchte, die volle Freiheit dazu hat. Und diejenigen, die nicht zu Ihm wollen, können später nicht behaupten, sie hätten Ihn nicht gekannt.

Beachte, dass es das Ziel des Zornes Gottes ist, die Sünde zu vernichten und die Welt zu reinigen. Das tut er auch – zunächst in unserem Inneren, wenn wir es zulassen. Wenn nicht, werden wir beseitigt werden; denn Sünde muss durch Gottes Zorn vertilgt werden.

Der Kelch, den Jesus Christus nicht annehmen wollte

Matthäus Kapitel 26, Vers 39

Nachdem Er (Jesus Christus) dann ein wenig weitergegangen war, warf Er sich auf sein Angesicht nieder und betete mit den Worten: »Mein Vater, wenn es möglich ist, so lass DIESEN KELCH an Mir vorübergehen! Doch nicht wie ICH will, sondern wie Du willst!«

Das ist der zentrale Punkt des qualvollen Gebets, das Jesus Christus am Vorabend Seiner Kreuzigung im Garten Gethsemane mehrmals sprach. Die Worte sind interessant. Von welchem Kelch spricht Er?

Sicher hätte Er das Wort „Kelch“ einfach als Sinnbild für die schwierigen Umstände benutzen können, die vor Ihm lagen. Aber die Bibel spricht auch davon, dass sich der Zorn Gottes in einem Kelch befindet, aus dem diejenigen trinken, die von der Sünde verzehrt sind. Ein Vers aus dem Buch der Offenbarung drückt es vielleicht am besten aus.

Offenbarung Kapitel 14, Verse 9-11

9 Noch ein anderer, dritter Engel folgte ihnen (den ersten beiden Engeln) nach, der mit lauter Stimme rief: »Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und das Malzeichen an seiner Stirn oder seiner Hand (oder: seinem Arm) annimmt, 10 der wird (oder: soll) gleichfalls vom ZORNWEIN Gottes trinken, der ungemischt im Becher Seines Zornes hergestellt ist, und wird (oder: soll) mit Feuer und Schwefel vor den Augen der heiligen Engel und vor dem Lamm gepeinigt werden; 11 und der Rauch von ihrer Peinigung steigt in alle Ewigkeit auf, und sie haben keine Ruhe bei Tag und bei Nacht, sie die das Tier und sein Bild anbeten, und alle, die das Malzeichen seines Namens an sich tragen!«

War es vielleicht dieser Kelch, gegen den sich Jesus Christus an diesem Abend gewehrt hatte? War der Gedanke, das Objekt des Zornes des himmlischen Vaters zu sein, möglicherweise so unerträglich, dass Er nach anderen Wegen suchte, um die Menschheit zu erretten? Man weiß es nicht, denn die Bibel verliert nicht viele Worte darüber; aber man kann es sich gut vorstellen.

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