Die Verwandlung – Teil 31

Vertraue Gott, auch in schwierigsten Zeiten!

„Du wirst Gott nur in dem Maß vertrauen, wie du Ihn liebst. Und lieben wirst du Ihn nicht deshalb, weil du Ihn studierst, sondern weil du Ihn berührt hast – als Antwort auf Seine Berührung. Nur wenn du liebst, wagst du diesen Sprung ins Ungewisse und sagst: ‚Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände!’“ (Brennan Manning in „Lion and Lamb“)

Als es dem Feind Gottes gelang, einen Keil zwischen Eva und ihren Schöpfer zu treiben, konnte er einen ersten Erfolg verzeichnen. Alles, was wir aus Misstrauen gegenüber Gott und Seinen Plänen mit uns tun, zieht uns immer tiefer in den Sumpf der Sünde hinein, ob wir nun unseren selbstsüchtigen Wünschen nachgeben oder versuchen, Gott zu besänftigen.

Hier bringt uns der Ansatz, beim Kreuz sei es hauptsächlich um eine Besänftigung Gottes gegangen, keinen Schritt weiter. Betrachten wir aber das Kreuz als das Angebot eines Freifahrscheins in den Himmel anstatt als Einladung zu einer Freundschaft mit einem gnädigen Vater, entledigen wir es seiner Macht. Will man die Unsicherheit der Menschen in Bezug auf ein Leben nach dem Tod ausnutzen, ist es ein Leichtes, sie dazu zu bewegen, ein Lebensübergabegebet zu sprechen oder etwas Anderes vorschlägt, um in den Himmel zu kommen.

Hier fängt das Problem aber erst an. Die meisten kehren gleich wieder in ihren alten Lebensstil zurück und hoffen, genug dafür getan zu haben, um sich keine Sorgen mehr über die Hölle machen zu müssen. Einige werden sich in religiöse Gruppen oder Aktivitäten engagieren als Ausdruck dafür, dass sie es mit Gott ernst meinen. Sie werden dabei aber schnell erkennen, dass das so genannte „Christentum“ nicht hält, was es verspricht. Sie werden immer noch hilflos einer sie überwältigenden Sünde gegenüberstehen, weil sie Gott nicht an die Wurzel der Sünde in ihrem Herzen heranlassen.

Bevor die Macht des Kreuzes unser Leben grundlegend verändern kann, muss es zunächst in uns das im Garten Eden zerstörte Gottvertrauen wiederherstellen. Und das tut es auf atemberaubende Art und Weise.

Hatte der himmlische Vater tatsächlich Seinen Sohn Jesus Christus verlassen?

Die vielleicht rätselhaftesten Worte am Kreuz waren der Schrei von Jesus Christus der völligen Einsamkeit und Verzweiflung.

Matthäus Kapitel 27, Vers 46

Um die neunte Stunde aber rief Jesus mit lauter Stimme aus: »Eli, Eli, lama sabachthani?«, das heißt: »Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?« (Ps 22,2).

Theologen versuchen schon seit Jahrhunderten herauszufinden, was diese Worte zu bedeuten haben und was in diesem Moment zwischen dem himmlischen Vater und Seinem Sohn vorgegangen ist.

War es möglich, dass der treue himmlische Vater Seinen Sohn in dessen dunkelsten Stunden untreu war? Natürlich nicht! Als Jesus Christus Seinen Jüngern sagte, sie würden Ihn alle verlassen, sagte Er auch, Er werde nicht alleine sein, da der Vater bei Ihm sei. Keine Sekunde hat der himmlische Vater Seinen Sohn im Stich gelassen. Hier könnte jedoch ein großer Unterschied zwischen dem, was Gott getan und was Jesus Christus wahrgenommen hat, vorliegen. Zweifelsohne fühlte sich Er sich verlassen; aber das heißt nicht, dass Er es auch tatsächlich war.

Möglicherweise bringt Psalm 22 etwas Licht ins Dunkel, weil Jesus Christus da die gleichen Worte wie David benutzte. David war zwischen seiner Geborgenheit in der Liebe Gottes und der Angst, sie vielleicht verloren zu haben, hin und her gerissen.

Psalmen Kapitel 22, Verse 3-8 + 10-11 + 15 + 25

3 „Mein Gott! Ich rufe bei Tage, doch Du antwortest nicht, und bei Nacht, doch Ruhe wird mir nicht zuteil! 4 Und doch bist Du der Heilige, Der da thront über Israels Lobgesängen. 5 Auf Dich haben unsere Väter vertraut, sie haben vertraut, und Du hast ihnen ausgeholfen; 6 zu Dir haben sie geschrien und Rettung gefunden, auf Dich haben sie vertraut und sind nicht enttäuscht worden. 7 Doch ich bin ein Wurm und kein Mensch mehr, bin der Leute Hohn und verachtet vom Volk; 8 alle, die mich sehen, spotten mein (vgl. Mt 27,39-43), reißen den Mund auf, schütteln den Kopf:

10 Ja Du bist’s, Der mich der Mutter gelegt in den Schoß, mich sicher geborgen an meiner Mutter Brust; 11 von Geburt an bin ich auf dich geworfen (= angewiesen).

15 Wie Wasser bin ich ausgegossen, alle meine Glieder sind ausgerenkt (oder: zerschlagen); das Herz ist mir geworden wie Wachs, zerschmolzen in meinem Innern.

25 Denn Er hat nicht übersehen und nicht verabscheut das Elend des Dulders und Sein Antlitz vor ihm nicht verborgen, nein, als er zu Ihm schrie, auf ihn gehört.“

Mit passenden Worten beschreibt David den Sturm der Gefühle, den die Sünde in uns auslöst und der in uns eine unermessliche Leere und das Gefühl der Verlassenheit zurücklässt. Er bestätigt aber auch, dass Gott trotz allem anwesend ist und dass Er am Ende mit Seinen Kindern zum Ziel kommt – auch durch unsere schlimmsten Leiden.

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