Geboren nach Mitternacht – Teil 12

Übersetzung des Buches „Born After Midnight – Spiritual Renewal Comes To Those Who Want It Badly Enough“ (Geboren nach Mitternacht – Geistliche Erneuerung kommt zu denen, die sie inständig wünschen“ von A. W. Tozer.

Kapitel 21 – Es sind nur wenige Dinge, die wirklich zählen

Wie bereits erwähnt, ist das Leben in all seiner in Erscheinung tretenden Komplexität im Grunde in der Tat sehr einfach, wenn wir es nur realisieren würden. Gott sei Dank zählen dabei nur wenige Dinge. Der Rest ist für uns nebensächlich und unwichtig.

Es gibt nichts Neues. Das hat schon König Salomon erkannt.

Prediger Kapitel 1, Vers 9

Was [einst] gewesen ist, das wird [wieder] sein, und was [einst] geschehen ist, das wird [wieder] geschehen. Und es gibt nichts Neues unter der Sonne.

Damit kann er kaum gemeint haben, dass es keine mechanischen Entwicklungen, soziale und politische Veränderungen unter der Sonne geben würde. Denn er konnte während seiner Amtszeit überall Folgendes beobachten:

Prediger Kapitel 7, Vers 29

Allein, siehe, das habe ich gefunden, dass Gott den Menschen aufrichtig geschaffen hat; sie aber suchen viele arglistige Machenschaften.

Salomon selbst hatte ja auch etliche Veränderungen durchgeführt. Die Stadt Jerusalem, die er bei seinem Tod zurückließ, war eine andere als die, welche er von seinem Vater David übernommen hatte. Äußerliche Veränderungen waren selbst in jenen Tagen sehr zahlreich. Doch was die Natur und den Menschen anbelangte, gab es nichts Neues. Und genau das hat Salomon mit seiner Aussage gemeint.

Es gibt auch heute nichts Neues unter der Sonne, was wirklich zählt; und nichts, was zählt, kann modernisiert werden. Man kann die Dinge um uns herum ganz einfach bewerten. Lassen sie sich möglicherweise modernisieren? Wenn dies der Fall ist, können wir es in die unterste Schublade der menschlichen Werte legen. Nur das Unabänderliche sollte der Mensch, der nach dem Bild Gottes erschaffen wurde, für wertvoll erachten und ständig im Blick haben.

Sollten manche Leser jetzt ungeduldig werden und mich für hoffnungslos altmodisch halten, stellt das für mich keine Beleidigung dar. Um der weltlichen zeitlichen Illusion zu entfliehen, braucht es einen befreiten Geist und ein Herz, das tief in Gedanken im Hinblick auf die Ewigkeit versunken und mit unsterblicher Sehnsucht erfüllt ist. Und die heutige Christenheit produziert einfach nicht mehr diese Art von Mentalität. Wir können ebenso wenig mit dem britischen Dichter William Wordsworth hoffen, dass „die späteren Jahre einen reiferen Geist hervorbringen und klarere Einblicke“. Denn die Richtung, die die heutige Christenheit eingeschlagen hat, ist weit davon entfernt und geht auch nicht dorthin. Solange wir nicht vom Heiligen Geist der Wahrheit tief in unserem Inneren erleuchtet werden, wird uns die fortschrittliche Zeit nicht helfen. Sie wird uns vielmehr in unserer fleischlichen Gesinnung bestätigen. Es ist die natürliche Folge, da wir es über einen längeren Zeitraum versäumt haben, im Licht der offenbarten Wahrheit zu leben. Jeder von uns kann in diesen Leerlauf hineingleiten, wenn wir nicht demütig und besonnen im HERRN wandeln.

Fast alles, was die Menschen heute für wertvoll halten, hat sich aus einigen primitiven Archetypen entwickelt:

  • Das moderne Auto aus dem Rad
  • Der Wolkenkratzer aus dem Steinbogen
  • Das Überschallflugzeug aus dem Drachen
  • Unser hoch komplexes Geldsystem aus den Muscheln oder ihrem Gegenwert
  • Unsere extrem effizienten Kommunikationsmittel aus den Hieroglyphen oder der Buschtrommel

Ich glaube, dass es möglich wäre, etwa 98 % der Dinge, die unsere moderne zivilisierte Welt ausmachen, auf ihre primitiven Originale zurückzuverfolgen. Dennoch muss ich erneut betonen, dass nichts Neues zählt und dass nichts wirklich von Wert ist, was modernisiert werden kann.

Was zählt denn eigentlich wirklich? Meine persönliche Beziehung mit Gott. Das hat Vorrang über alles Andere. Ein Mensch kann:

  • In einem hygienischen Krankenhaus geboren werden
  • Eine gute Ausbildung an fortschrittlichen Schulen erhalten
  • Ein klimatisiertes Auto fahren
  • Auf einer Schaumstoffmatratze schlafen
  • Synthetische Kleider tragen
  • Vitamin angereicherte Speise essen
  • Bei Neonlicht lesen
  • Über eine Entfernung von 19 000 Kilometern mit einem Freund auf der anderen Seite der Welt sprechen
  • Seine Ängste verlieren, indem er Beruhigungstabletten schluckt
  • Mit Hilfe von neuen Medikamenten schmerzfrei sterben
  • In einem wunderschönen, parkähnlichen Friedhof bestattet sein

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