Durch die enge Pforte auf den schmalen Weg – Teil 76

Hinweise zum Vertrauensweg

von Wayne Jacobsen

Eine Zusammenstellung aus seinem Buch „Der Schrei der Wildgänse“

Die ersten Veränderungen

Wir können die Beziehung zu Gott genauso genießen wie die erste Liebe, als wir uns zu Jesus Christus bekannt haben. Wenn wir damit aufhören, uns ständig selbst darum zu bemühen, dass etwas passiert, lässt Gott uns auf vielfältige Weise erkennen, dass Er gegenwärtig ist. Man fängt an, Dinge zu sehen, die einem zuvor einfach nicht bewusst waren, z. B. wie wenig man Jesus Christus in seinem Leben vertraut hat und wie sinnlos gierig man auf das weltliche Leben war. Die Fehler, die man mitbringt, scheinen für Ihn überhaupt keine Rolle zu spielen. ER zeigt uns einfach immer mehr, wie real Er in unserem Leben da sein wollte.

Wenn Du diese einfache Beziehung genießt, wird dadurch alles zustande kommen, was Gott durch Dich tun möchte. Das Umfeld wird sich zunächst nicht gleich verändern und das kann Dich ganz schön irritieren. Denn Du veränderst Dich schneller als Dein Umfeld. Und das hat einen ganz besonderen Grund.

Liebe mit einem Haken

Die meisten Kirchensysteme setzen alles daran, den Wunsch der Gläubigen, einander zu lieben, so wie Jesus Christus Seine Jünger geliebt hat, zu unterdrücken. Wenn man gemeinsam eine Institution aufbaut, muss man sie und ihre Güter schützen, um gute Verwalter zu sein. Dadurch gerät alles durcheinander. Dort wird sogar der Begriff „Liebe“ umdefiniert und als das betrachtet, was diese Institution schützt. Lieblos ist dabei alles, was dies nicht tut. So kann es passieren, dass die nettesten Leute in rasende Wahnsinnige verwandelt werden, die nicht mehr innehalten und darüber nachdenken, dass alle Anklagen und Vorschriften das Gegenteil von geistlicher Liebe sind. Das ist eine Liebe mit Haken, weil man dabei am Angelhaken einer Institution hängt und nicht in der Freiheit lebt, die Gott für Seine Kinder vorgesehen hat. Die Leiter von solchen Institutionen sagen zu Dir: „Wenn Du tust, was wir wollen, dann werden wir Dich belohnen. Wenn nicht, werden wir Dich bestrafen.“ Wenn man genauer hinsieht, stellt man fest, dass es da überhaupt nicht um Liebe geht. Da bekommen nur diejenigen Zuneigung, die den Interessen dieses religiösen Systems dienen und denjenigen, die das nicht wollen, wird sie vorenthalten.

Kannst Du erkennen, wie viel Leid dadurch entsteht? Deshalb können Institutionen Gottes Liebe nur solange reflektieren, solange alle Beteiligten in dem, was sie tun, einer Meinung sind. Jede Meinungsverschiedenheit führt dort zu einem Machtkampf. Der Begriff „Liebe“ wird verdreht, wenn institutionelle Prioritäten das Sagen haben.

Das Problem mit der Art von Kirche, wie wir sie kennen, ist, dass sie zu nichts Anderem geworden ist als einer gegenseitigen Befriedigung persönlicher Bedürfnisse. Jeder benötigt sie für irgendetwas. Manche haben das Bedürfnis zu leiten, andere haben das Bedürfnis geleitet zu werden. Manche wollen lehren, andere sind froh, nur Zuschauer zu sein. Anstatt Gottes Leben und Liebe in der Welt authentisch zu demonstrieren, wird die Kirche letztlich zu einer Gruppe von Leuten, die all ihre Eigeninteressen schützen müssen. Was man dort erfährt, ist weniger das Leben Gottes als vielmehr die Unsicherheit der Leute, die sich an die Dinge klammern, die ihrer Meinung nach ihren Bedürfnissen am besten dienen.

Das ist auch der Grund, warum einige dort wirklich bösartig werden können, wenn man ihre Motive hinterfragt. Dann verhalten sie sich wie wild gewordene Hunde, denen man ihre Knochen wegnehmen will. Und sie tun das auch noch in der Meinung, Gott sei auf ihrer Seite. In solchen Zeiten kommt es oft vor, dass die Gruppe in neue Gruppierungen zersplittert, die wiederum besser den Unsicherheiten der Einzelnen dienen. Und wenn ihre Bitterkeit schließlich nachlässt, wird dieser Zyklus wieder von vorn beginnen. Die Folge davon ist, dass es letztendlich immer schlimmer wird, egal was sie tun.

Wer den schmalen Weg gehen will, muss Ehrlichkeit über persönliche Interessen stellen. Es ist leicht, im Interesse einer Institution Dinge zu verheimlichen, aber das ist ein Schritt in eine Richtung, wo Gott nicht wohnt. Und wenn man da noch in einer solchen Institution arbeitet, soll man sich keine Sorgen machen, wenn man dort seine Arbeitsstelle verliert. Dadurch ändert sich Gottes Verantwortung nicht, für Seine Kinder zu sorgen.

Matthäus Kapitel 6, Vers 33

„Nein, trachtet zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird euch all das Andere obendrein gegeben werden.“

Jede religiöse Institution will ihren Mitgliedern vermitteln, dass sie ihre geistliche Heimat sei und dass die Menschen ohne sie nicht in den Himmel kommen. Aber das stimmt nicht. Das ist auch der Grund, warum diese Einrichtungen so verbittert um ihre Machtpositionen kämpfen. In diese Falle sind schon viele Kinder Gottes getappt. Wenn sie große Angst haben, dass sie es ohne die Institution nicht in den Himmel schaffen, haben sie den wahren Sinn des schmalen Weges nicht verstanden. Jeder Gläubige geht allein durch die enge Pforte und wird auf seine ganz individuelle Art und Weise mit Gott auf das Ziel hinarbeiten, dass die Sünde aus Seiner gesamten Schöpfung ausgetilgt wird. Wer sich an eine Institution klammert, will nur seine eigene Haut retten und hat das eigentliche Ziel Gottes aus seinem Blickfeld verloren. Diese Einstellung hat in der langen Kirchengeschichte zu unglaublich viel Schmerz und Leid geführt. Das ist Fakt.

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