Durch die enge Pforte auf den schmalen Weg – Teil 75

Hinweise zum Vertrauensweg

von Wayne Jacobsen

Eine Zusammenstellung aus seinem Buch „Der Schrei der Wildgänse“

Rechenschaftspflicht

Rechenschaft eignet sich nicht für diejenigen, die am Kämpfen sind. Sie gilt denjenigen, die erfolgreich sein können.

Hebräer Kapitel 13, Verse 16-17

17 Gehorcht euren Führern (oder: Vorstehern) und fügt euch ihnen, denn sie wachen über eure Seelen als solche, die einst Rechenschaft abzulegen haben: Möchten sie das mit Freuden tun und nicht mit Seufzen, denn das wäre für euch kein Gewinn (oder: nicht heilsam)!
18 Betet für uns; denn wir sind uns bewusst, ein gutes Gewissen zu haben.

In der gesamten Bibel steht nichts darüber, dass Glaubensgeschwister sich einander Rechenschaft schuldig sind. Wenn wir durch die enge Pforte gegangen sind und den schmalen Weg angetreten haben, sind wir nicht mehr der Welt rechenschaftspflichtig, sondern nur noch Gott gegenüber verantwortlich. Auch sind die Mitglieder einer Gemeinde oder Kirche nicht den Leitern gegenüber rechenschaftspflichtig.

In Hebräer Kapitel 13 geht es darum, dass Leiter vor Gott dafür Rechenschaft ablegen müssen, wie sie mit den Menschen, mit denen sie zu tun haben, umgehen. Immer wenn in der Bibel von Rechenschaft die Rede ist, hat es mit Gott zu tun, nicht mit anderen Glaubensgeschwistern. Wenn Glaubensgeschwister einander zur Rechenschaft ziehen, nehmen sie in Wirklichkeit Gottes Platz ein. Deshalb endet das oft damit, dass sie einander tief verletzen.

Wenn Gemeindeleiter den Leuten beibringen, wie sie in Jesus Christus wachsen, kann das nicht gutgehen, wenn sie diese dazu verpflichten zu tun, was die Gemeindeleiter für „richtig“ halten. Es sieht nur so aus, dass dieses Gerede über Verbindlichkeit den Menschen dabei hilft, dass sie versuchen, besser zu leben. Aber es funktioniert nicht. Wenn wir uns zu etwas verpflichten, das wir nur für kurze Zeit einhalten können, dann vervielfacht sich unsere Schuld, wenn wir versagen. Wir ärgern uns dann darüber, dass Gott nicht mehr tut, um uns zu helfen und behandeln unsere Schuldgefühle am Ende mit Drogen, Alkohol, Essen, Einkaufen oder irgendetwas Anderem, das den Schmerz lindern soll oder es kommt in Form von Ärger oder Begierden aus uns heraus.

Ja, es ist leicht, ein neues Hochgefühl zu erleben und seine Versprechen ein paar Wochen einzuhalten. Aber was ist, wenn es nachlässt und es keinen Spaß mehr macht, seine Frau wie eine Prinzessin zu behandeln oder viel Zeit mit den Kindern zu verbringen, weil die Anforderungen bei der Arbeit noch dringlicher sind? Schließlich gibt man auf, weil sich dadurch innerlich nichts geändert hat. Dieser Ansatz geht von außen nach innen. Er gründet sich lediglich auf menschliche Anstrengungen und wird einfach nicht funktionieren; während die Wandlung, die Gott auf dem schmalen Weg im Menschen durchführt, von innen nach außen geht.

Der Ansatz, die Leute an Verpflichtungen zu binden, kann sogar dafür sorgen, dass dadurch noch mehr gesündigt wird. Denn wenn Glaubensgeschwister sich gegenseitig Rechenschaft ablegen sollen, werden die meisten nicht alles über ihren Kampf gegen die Sünde erzählen, weil sie sich dabei zu schlecht fühlen würden. Stattdessen würden sie nur akzeptable Sünden, wie zu viel Arbeit, Ärger oder Tratsch bekennen.

Das ist das Schlimmste am religiösen Denken. Es nimmt unsere besten Ambitionen und benutzt sie gegen uns selbst. Die Leute, die versuchen, ein rechtschaffeneres Leben zu führen, werden in Wirklichkeit noch mehr zu Gefangenen ihrer Begierden und Wünsche.

Genau das ist Eva passiert. Sie wollte wie Gott sein. Aber das ist genau das, was Gott auch für Seine Kinder will. Nicht das, was Eva wollte, brachte sie in Schwierigkeiten, sondern dass sie dabei auf ihre eigene Stärke vertraute, dies zu erreichen.

Paulus erkannte, dass es in diesem Leben drei Wege gibt, von denen die meisten Christen nur zwei erkennen. Sie denken in der Regel, dass sie in ihrem Leben die Wahl hätten, Gutes oder Schlechtes zu tun. Paulus dagegen sagt, dass es zwei verschiedene Wege gibt, Gutes zu tun. Der eine führt dazu, dass wir hart dafür arbeiten, Gottes Geboten zu gehorchen. Dies nennt er „Gesetzlichkeit“. Dieser Weg ist jedoch immer zum Scheitern verurteilt. Sogar als er von sich selbst sagte, er befolge äußerlich alle Gebote Gottes, nannte er – aufgrund des Hasses und Ärgers in seinem Herzen – sich gleichzeitig den schlimmsten lebenden Sünder. Natürlich konnte er sein äußeres Verhalten anpassen, um die Gebote zu befolgen. Aber das bewirkte bei ihm nur noch tiefere Probleme. Er war dabei, in Gottes Namen Christen zu töten.

Galater Kapitel 1, Verse 13-17

13 Ihr habt ja von meinem einstmaligen Verhalten im Judentum gehört: dass ich nämlich die Gemeinde Gottes maßlos (= wütend) verfolgt habe und sie zu vernichten suchte 14 und dass ich es an Leidenschaft für das jüdische Wesen vielen meiner Altersgenossen in meinem Volk zuvorgetan habe, indem ich ein ganz besonderer Eiferer für die von meinen Vätern überkommenen Überlieferungen war. 15 Als es aber dem (d.h. Gott), der mich vom Mutterleibe an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat, wohlgefällig war, 16 seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich die Heilsbotschaft von ihm unter den Heiden verkündigte, da habe ich mich sofort nicht an Menschen von Fleisch und Blut (um Rat) gewandt, 17 bin auch nicht nach Jerusalem zu meinen Vorgängern im Apostelamt hinaufgegangen, nein, ich begab mich nach Arabien und kehrte dann wieder nach Damaskus zurück.

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