Übersetzung der Predigt von John MacArthur:
Gibt Gott immer noch Offenbarungen?
Was ist von Neuoffenbarungen zu halten?
Offenbarung Kapitel 22, Verse 18-19
18 Ich (Johannes) bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu ihnen (= zu dem Gesagten) etwas hinzufügt, so wird Gott auf ihn die Plagen legen, von denen in diesem Buche geschrieben steht; 19 und wenn jemand von den Worten dieses Buches der Weissagung etwas wegnimmt, so wird Gott ihm seinen Anteil am Baume (oder: an den Bäumen) des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buche geschrieben steht.
Obwohl es im letzten Kapitel der Bibel heißt: „Wenn jemand zu ihnen (= zu dem Gesagten) etwas hinzufügt, so wird Gott auf ihn die Plagen legen, von denen in diesem Buche geschrieben steht“, gibt es dennoch all diese vermeintlichen Neuoffenbarungen. Um was handelt es sich da? Um Einbildung? Erfindung? Dämonisierung? Auf jeden Fall handelt es sich dabei nicht um wahrhaftige göttliche Offenbarungen.
Wenn wir dieses Thema richtig verstehen wollen, müssen wir uns einigen Fragen stellen.
1. Was bedeutet Inspiration?
Wenn wir sagen, dass die Bibel inspiriert ist, von was sprechen wir da? Das Wort „inspiriert“ stammt von der lateinischen Wurzel, die „einhauchen“ bedeutet. Leider entspricht das nicht der wahren Bedeutung des griechischen Begriffs, der in der Bibel verwendet wird. Das Konzept des Einhauchens wird nicht erwähnt in:
2.Timotheus Kapitel 3, Verse 16-17
16 Jede von Gottes Geist eingegebene Schrift ist auch förderlich zur Belehrung und zur Überführung, zur Besserung und zur Erziehung in der Gerechtigkeit, 17 damit der Gottesmensch vollkommen (oder: fertig) sei, zu jedem guten Werk voll ausgerüstet.
Das Wort „einhauchen“ wird hier nicht verwendet. Leider hat diese Übersetzung dazu geführt, dass manche Leute fälschlicherweise davon ausgehen, dass Menschen eine Menge Wörter geschrieben und Gott dann irgendeine Art von Energie oder göttliches Licht in sie eingehaucht hätte. Aber das ist nicht der Fall.
Wenn es heißt: „Jede von Gottes Geist eingegebene Schrift“, dann steht hier im Originaltext das griechische Wort für „inspiriert“, das theopenustas lautet. Und es bedeutet tatsächlich, dass „Gott atmete“, also ausatmete und NICHT, dass Gott darin irgendetwas „einhauchte“. Buchstäblich heißt dieser Vers: „Jede von Gottes Geist ausgeatmete Schrift“. Die Worte der Bibel sind von daher der Atem Gottes, und es handelt sich dabei nicht um Menschenworte, denen Gott dann göttliches Leben eingehaucht hat. Die Worte der Bibel sind also der Atem Gottes selbst, sie sind das, was Gott sagt.
Inspiration bedeutet hier nicht, dass die Bibel irgendwie von Gott angehaucht werden musste, um ihnen eine übernatürliche Qualität zu geben, sondern dass die Worte der Bibel tatsächlich Gottes Worte aus Seinem eigenen Mund sind. Jedes Wort der Heiligen Schrift ist ein Ausatmen Gottes.
Aus diesem Grund hatte Gott bei dem brennenden Busch zu Moses gesagt:
2.Mose Kapitel 4, Vers 12
„So gehe also hin! ICH will schon mit deinem Munde sein und dich lehren, was du reden sollst.“
Und Jeremia, der weinende Prophet von Juda, erlebte mit Gott Folgendes:
Jeremia Kapitel 1, Vers 9
Und der HERR streckte Seine Hand aus und rührte Meinen Mund an und sprach zu mir: „Siehe, ICH lege Meine Worte in deinen Mund.“
Und Gott sprach zu dem Propheten Hesekiel:
Hesekiel Kapitel 3, Verse 10-11
10 Und Er sprach zu mir: „Du Menschenkind, alle Meine Worte, die ICH dir sage, die fasse mit dem Herzen und nimm sie zu Ohren! 11 Und geh hin zu den Weggeführten deines Volks und verkündige ihnen und sprich zu ihnen: »So spricht Gott der HERR!«, sie hören oder lassen es.“
Und somit haben wir in der Bibel die Worte direkt aus dem Mund Gottes.
2.Petrus Kapitel 1, Vers 21
Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.
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