Predigt von Paul Washer vom 11. April 2014
Der schmale und der breite Weg
Wir beginnen unser Leben auf dem breiten Weg
Das griechische Wort für „breit“ lautet eurúchoros und bedeutet „geräumig“, „breit“, „weit“. In der Septuaginta, (der griechischen Version des hebräischen Alten Testaments) wird dieses Wort verwendet, um Freiheit und Reichtum auszudrücken.
Psalmen Kapitel 31, Verse 8 + 9
8 Ich will jubeln und fröhlich sein ob deiner Gnade, dass du mein Elend hast angeschaut, auf die Angst meiner Seele geachtet 9 und mich der Gewalt des Feindes nicht preisgegeben, nein, meine Füße gestellt hast auf weiten Raum.
Psalmen Kapitel 30, Verse 9-10
9 Da rief ich zu dir, o HERR, und flehte zu meinem Gott: 10 »Was hast du für Gewinn von meinem Blut, wenn zur Gruft (oder: zur Unterwelt) ich fahre? Kann der Staub dich preisen und deine Treue verkünden?
Jesaja Kapitel 30, Vers 23
Deine Oberen (oder: Führer, Fürsten) sind Aufrührer geworden und Diebesgesellen; sie sind alle in Geschenke verliebt und laufen hinter Bestechung her; den Waisen schaffen sie nicht Recht, und die Sache der Witwen gelangt nicht vor sie (= vor ihren Richterstuhl).
Im Kontext der Lehre von Jesus Christus ist „der breite Weg“ jener der großen Masse der gefallenen und rebellischen Menschen, welche Gottes Aussage darüber verdrehen oder ignorieren, Sein Gesetz missachten und ein unabhängiges und eigenverantwortliches Leben führen wollen. Bei dem breiten Weg und der weiten Pforte, die dorthin führt, gilt Folgendes zu beachten:
1. Auf dem breiten Weg wird jeder Angehörige der gefallenen Menschheit geboren. Der Psalmist erklärt in:
Psalmen Kapitel 58, Vers 4
4 Abtrünnig sind die Gottlosen schon von Geburt an, schon vom Mutterleib an gehen die Lügenredner irre.
Jesaja Kapitel 53, Vers 6
Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich seinem eigenen (oder: selbst erwählten) Wege zu; der HERR aber hat unser aller Schuld auf Ihn (Jesus Christus) fallen lassen.
Man muss also gar nichts tun, um die weite Pforte zu finden oder auf den breiten Weg zu kommen. Es ist der Boulevard, neben den Adam sein Haus gebaut hat, und er gehört zum Erbe seiner Kinder.
Römer Kapitel 5, Vers 12
Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt hineingekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hindurchgedrungen ist, weil sie ja ALLE gesündigt haben.
Sobald wir geboren wurden, finden wir den Weg unserer gefallenen Instinkte. Und dann erkennen wir, dass diese Instinkte zu unserer Natur gehören. Der Mensch landet also automatisch von Geburt an auf dem breiten Weg. Man muss auch keine Bedingungen erfüllen, um ihn weiterhin zu beschreiten; doch dem Menschen, der ihn verlassen will, wird alles abverlangt. Deshalb sagt Jesus Christus zu den Menschen, dass sie mit aller Gewalt darum kämpfen sollen, von diesem breiten Weg fortzukommen, der ins Verderben führt und durch die enge Pforte eingehen müssen, die ins ewige Leben führt.
2. Der breite Weg ist von Autonomie oder Selbstbestimmung gekennzeichnet. Es ist der Ort, wo die Bewohner der Erde ihren Standpunkt gegen den himmlischen Vater und Seinen Sohn Jesus Christus einnehmen.
Psalmen Kapitel 2, Verse 1-3
1 Was soll das Toben der Völker und das eitle Sinnen der Völkerschaften? (Apg 4,25) 2 Die Könige der Erde rotten sich zusammen, und die Fürsten halten Rat miteinander gegen den HERRN und den von Ihm Gesalbten: 3 »Lasst uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Fesseln!«
Der breite Weg ist der Ort, wo jeder danach strebt, das zu tun, was in seinen Augen das Richtige ist.
Richter Kapitel 17, Vers 6
Zu jener Zeit gab es noch keinen König in Israel; ein jeder tat, was ihm beliebte.
Richter Kapitel 21, Vers 25
Zu jener Zeit gab es noch keinen König in Israel; jeder tat, was ihm gut dünkte.
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