CERN – Der moderne Turm von Babel – Teil 15

Immer mehr Ungereimtheiten im Hinblick auf den Absturz der Germanwings-Maschine

Der folgende Artikel ist vom 24.März 2015:

Quelle

Der 8-minütige Sinkflug der Germanwings-Maschine ist der Schlüssel zum Geheimnis um ihren Absturz

Eine der Hauptfragen im Zusammenhang mit dem Absturz der Germanwings-Maschine 9525, die am Dienstag, den 24. März 2015 in Südfrankreich abstürzte, ist: Warum machte das Flugzeug einen 8-minütigen Sinkflug aus einer Höhe von 38 000 Fuß (= 11 582 m) in ein zerklüftetes Gebiet in den schneebedeckten, nebligen Französischen Alpen? Die Daten vom Verfolgungssradar haben ergeben, dass der Sinkflug mit einer Geschwindigkeit von 55 km/h stattfand, was nicht extrem schnell ist und auf einen kontrollierten Sinkflug hindeutet. Aber diejenigen, welche diesen Unfall untersuchen, werden sich darauf konzentrieren, weshalb die Piloten diesen Sinkflug überhaupt eingeleitet haben, weil das Flugzeug sich noch weit von seinem Bestimmungsort entfernt befand und dabei über eine Gebirgsregion flog.

Der Geschäftsführer von Germanwings, Thomas Winkelmann, sagte bei einer Pressekonferenz:

„Wir können zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, warum unser Kollege sich dazu entschlossen hat, das Flugzeug so schnell sinken zu lassen, wie er es tat. Wir haben keine Informationen darüber, weshalb er das Flugzeug so schnell auf eine niedrigere Höhe gebracht hat.“

Das Flugzeug war um 10.01 h MEZ von Barcelona in Spanien gestartet. Doch plötzlich begann es zu sinken, hielt jedoch seinen allgemeinen Kurs in nord-nordöstliche Richtung, bevor es ins Gebirge abstürzte. Es gibt widersprüchliche Berichte, ob die Piloten einen Notruf abgegeben haben oder nicht. Das Flugzeug sollte um 11.39 h MEZ auf dem internationalen Flughafen in Deutschland ankommen. (Flugdauer also 1 Stunde 38 Minuten)

Flugzeugunfälle sind fast immer die Folge einer Ereigniskette, die zu einer Notsituation führen. Es gibt also immer mehr als nur einen einzigen Faktor.

Diejenigen, die den Fall untersuchen, haben jetzt die mühevolle Aufgabe, diese Ursachen-Kette aufzudröseln, was Monate dauern könnte und von dem Zustand des Wracks, den aufgezeichneten Daten der so genannten „Black Box“ und von anderen Faktoren abhängt.

Hier sind einige der Faktoren, welche die Piloten veranlasst haben könnten, einen Notsinkflug in die Wege zu leiten. Sie sind natürlich zu diesem Zeitpunkt spekulativ, weil es noch nicht so viele Informationen über die Situation gibt, in der sich die Germanwings-Piloten befanden.

Luftdruck-Situation

Der häufigste Grund für ein Passagierflugzeug von seiner normalen Flughöhe abzuweichen und einen steilen, aber kontrollierten Sinkflug zu machen, ist, auf ein Problem mit der Luftdruck-Situation zu reagieren. Ein Flugzeug, wie die A320, hält einen Normaldruck in etwa 3 048 m Höhe; aber bei einem Problem mit diesem System wären die Passagiere dazu gezwungen, Sauerstoff-Masken zu tragen, während der Pilot das Flugzeug auf eine niedrigere Höhe bringen müsste, wo die äußere Luft einen höheren Sauerstoff-Anteil enthält.

Hierbei handelt es sich um einen Umstand, auf den die Flugbesatzung regelmäßig trainiert werden. In diesem Fall machen die Piloten einen Notruf und eine Notlandung, was natürlich von der Größe des Problems abhängt.

Feuer an Bord

Ein im Frachtraum oder im Passagierbereich ausgebrochenes Feuer würde ein Flugzeug ebenfalls dazu zwingen, eine Notlandung zu machen. Rauch im Flugzeug könnte die Fernsicht der Piloten beeinträchtigen, wenn sie ebenfalls Sauerstoff-Masken aufsetzen müssten, um den Rauch aushalten zu können.

Flugzeuge müssen häufig notlanden, wenn Rauch im Cockpit zu riechen ist und stürzen ab, wenn an Bord Feuer ausgebrochen ist. In jüngster Zeit hat es vermehrt Unfälle gegeben, in die Geräte und Frachtgut mit Lithium-Ionen-Batterien involviert waren.

Die Piloten fliegen erst einmal los und sollen den Flugverkehrskontrolldienst nur dann benachrichtigen, wenn sie sicher sind, dass sie eine Notfall-Situation haben. Von daher ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Absturz stattfinden, ohne dass ein Notruf erfolgt ist; aber das macht die Sache für die Ermittler schwieriger.

Sabotage

Notlandungen können die Folge von Sabotage sein. Doch diejenigen, die den Absturz der Germanwings untersuchen, haben am Tag des Unglücks gesagt, dass es dafür bisher keine Anzeichen gibt. Ein Fall, der einem in diesem Zusammenhang in den Sinn kommt, war der von der ägyptischen Fluglinie 990, die im Jahr 1999 an der Küste von New England herunter gekommen war. Der Co-Pilot hatte dabei eine entscheidende Rolle gespielt, der angeblich den Autopiloten abgeschaltet und die Maschine zu einem Tiefflug gezwungen hatte.

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