Segen oder Gericht? – Teil 6

Der Segens- oder Gerichtsplan Gottes – Teil 1

EINLEITUNG

Erst durch die Ereignisse der letzten Jahre ist es möglich geworden, den Segens- oder Gerichtsplan Gottes aufzuzeigen. Die biblische Geschichte zeigt immer wieder auf: Wenn sich Gottes Volk an die göttlichen Verordnungen gehalten hat, kam Gottes Segen herab, wenn nicht, erfolgte Gericht.

Aus der Bibel wissen wir außerdem, dass sich Prophezeiungen oft nur TEILWEISE erfüllen, sich in der Zukunft wiederholen oder erst dann zur vollständigen Erfüllung kommen werden. Ein vortreffliches Beispiel dafür ist:

Hesekiel Kapitel 28, Verse 1-19

1 Weiter erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen: 2 »Menschensohn, sage zum Fürsten von Tyrus: ›So hat Gott der HERR gesprochen: Weil dein Sinn hoch hinaus wollte und du gesagt hast: ‚Ein Gott bin ich, einen Göttersitz bewohne ich mitten im Meer!‘ – während du doch nur ein Mensch bist und kein Gott –, und weil du dich in deinem Herzen dünktest wie ein Gott – 3 natürlich bist du weiser als Daniel, nichts Verborgenes ist dunkel für dich! 4 Durch deine Weisheit und Einsicht hast du dir ja Reichtum erworben und Gold und Silber in deine Schatzkammern geschafft; 5 durch deine große Weisheit hast du bei deinem Handelsbetrieb deinen Reichtum gemehrt, und dein Sinn ging infolge deines Reichtums hoch hinaus:

6 Darum hat Gott der HERR so gesprochen: ‚Weil dein Herz sich überhoben hat, als ob du ein Gott wärst, 7 darum will ich nunmehr Fremde gegen dich heranziehen lassen, die wildesten Völkerschaften; die werden deiner schönen Weisheit mit dem Schwert zu Leibe gehen und deinen Glanz trüben. 8 In die Grube werden sie dich hinabstoßen, und du wirst den Tod eines Erschlagenen sterben mitten im Meer! 9 Wirst du dann wohl angesichts deiner Mörder auch noch sagen: ‚Ein Gott bin ich!‘, während du doch nur ein Mensch bist und kein Gott, in der Hand derer, die dich durchbohren? 10 Den Tod von Unbeschnittenen wirst du erleiden durch die Hand von Fremden! Denn ICH habe es gesagt!‹« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.

11Weiter erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen: 12 »Menschensohn, stimme ein Klagelied an über den König von Tyrus und sage zu ihm: ›So hat Gott der HERR gesprochen: Der du das Bild der Vollkommenheit warst, voll von Weisheit und von vollendeter Schönheit: 13 in Eden, dem Garten Gottes, befandest du dich, allerlei Edelsteine bedeckten deine Gewandung: Karneol, Topas und Jaspis, Chrysolith, Beryll und Onyx, Saphir, Rubin und Smaragd, und aus Gold waren deine Einfassungen und die Verzierungen an dir gearbeitet; am Tage deiner Erschaffung wurden sie eingesetzt.

14 Du warst ein gesalbter schirmender Cherub: ICH hatte dich dazu bestellt; auf dem heiligen Götterberge weiltest du, inmitten feuriger Steine wandeltest du. 15 Unsträflich warst du in all deinem Tun vom Tage deiner Erschaffung an, bis Verschuldung an dir gefunden wurde. 16 Infolge deines ausgedehnten Handelsverkehrs füllte sich dein Inneres mit Frevel, und als du dich versündigt hattest, trieb ICH dich vom Götterberge weg, und der schirmende Cherub verstieß dich aus der Mitte der feurigen Steine.

17 Dein Sinn war hochfahrend geworden infolge deiner Schönheit, und du hattest deine Weisheit außer Acht gelassen um deines Glanzes willen; darum schleuderte ICH dich auf die Erde hinab und gab dich vor Könige hin, damit sie eine Augenweide an dir hätten. 18 Infolge der Menge deiner Verschuldungen, durch die Unehrlichkeit deines Handelsbetriebes hattest du deine Heiligtümer entweiht; darum habe ICH ein Feuer aus deiner Mitte hervorbrechen lassen, das dich verzehrt hat, und ICH habe dich in Asche auf die Erde hingelegt vor den Augen aller, die dich sahen. 19 Alle, die dich unter den Völkern gekannt haben, sind über dich (= über dein Geschick) entsetzt; ein Ende mit Schrecken hast du genommen: Du bist dahin für immer!‹«

Um die bereits erfüllten Prophezeiungen von der noch ausstehenden zu trennen, müssen wir diese Bibelpassage wie folgt unterteilen:

  • Verse 1-11: Hier handelt es sich um den menschlichen König von Tyrus und dessen Untergang. Er wird in diesen Versen als „Fürst von Tyrus“ bezeichnet.
  • Verse 11-17: Dies ist eine Beschreibung vom Fall Luzifers vom Himmel auf die Erde, als Folge seines Hochmuts. Hier wird er der „König von Tyrus“ genannt.
  • Verse 18-19: Dies ist die Prophezeiung für Satan, die noch aussteht.

Zusammenfassend können wir sagen, dass die Verse 11-19 folgende Punkte klar herausgestellen:

  1. Dieser Abschnitt kann unmöglich auf einen Nachkommen des gefallenen Menschen angewandt werden.
  2. Er kann daher nur auf ein Geist-Wesen oder einen Engel hindeuten.
  3. Dieses Wesen muss den höchsten Platz innerhalb der ursprünglichen Schöpfung bekleidet haben.
  4. Es war mit der Hut des Thrones Gottes betraut, um jeder Annäherung von Ungerechtigkeit und Bösem Einhalt zu gebieten.
  5. „Unrecht“ wurde an ihm gefunden, und dieses Unrecht bestand in seiner Selbstüberhebung.
  6. Das göttliche Urteil der Ausstoßung aus seiner hohen Stellung wird ausgesprochen, aber noch nicht — zumindest nicht endgültig — ausgeführt.

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